Knallhart-Bilanz nach 16 Jahren: Mückes Versprechen (Teil 1)

23. Dezember 2025
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Schulzendorfs Bürgermeister Markus Mücke (SPD-nominiert) wird in wenigen Tagen den symbolischen Schulzenstab, den er von seinem Vorgänger, Dr. Herbert Burmeister (Die Linke) erhielt, an seinen Nachfolger Markus Witteck (CDU) weitergeben.

Mücke selbst hat sich nach 16 Jahren Amtszeit Anfang Dezember ein eignes Zeugnis für sein Wirken ausgestellt: „Ich schätze meine Arbeit als sehr gut ein!“

16 Jahre war Bürgermeister Mücke im Amt – Zeit für eine Knallhart-Bilanz.

2009: Markus Mücke mit Bonbon Kette und der damaligen SPD Chefin von Dahme – Spreewald, Tina Fischer, nach dem Sieg in der Stichwahl. (Foto: mwBild)

Im Oktober 2009 ging Mücke als Sieger aus der Stichwahl gegen seinen Rivalen Frank Welskop hervor.70 Prozent Stimmenanteile konnte er auf sich vereinen. Mücke bekam von seinem Vorgänger Dr. Burmeister eine funktionierende Verwaltung und solide Finanzen übergeben.

In seinem Wahlkampf weckte er mit seinen Versprechen bei Bürgern große Hoffnungen auf Veränderungen. Das Fazit nach 16 Jahren: Viele stellten sich als Versprecher raus.

Verspreche(n)r Nr. 1: „Ich möchte dafür wirken, das aus der ehemaligen Schulzendorfer Mülldeponie ein Ausflugsziel wird, wo Wege nach oben zu einer Aussichtsplattform führen und man die schöne Sicht über Schulzendorf hinweg genießen kann. Im Winter soll eine tolle Rodelbahn die Kinder erfreuen.“, schwor Mücke.

Fazit: Keine Aussichtsplattform, keine Rodelbahn

Verspreche(n)r Nr. 2: Auf eine Interviewfrage, was er besser machen wird, als sein Vorgänger Dr. Burmeister antwortete Mücke: „Ich werde meine Arbeit viel transparenter gestalten.“

Fazit: Mückes Wirken in 16 Jahren wurde von Intransparenz, Geheimniskrämerei, Hinterzimmer Politik und Mauscheleien dominiert. Die zahlreichen Beweise dafür werden in den kommenden Folgen veröffentlicht.

Verspreche(n)r Nr. 3: In einer Wahlveranstaltung im August 2009 vor den Senioren der Gemeinde versprach Mücke, sich für Senioren Wohngemeinschaften stark zu machen.

Fazit: Die Kraft hat ihm offenbar gefehlt.

Verspreche(n)r Nr. 4: „Ich will eine Atmosphäre schaffen, wo der Bürger der Überzeugung ist, dass die Verwaltung für ihn da ist. Es wäre doch toll, wenn Schulzendorfer über ihre Verwaltung sagen, da sitzen viele nette und freundliche Menschen die mir helfen. Und dazu möchte ich beitragen.“, gelobte Mücke.

Ortszentrum 2009: Markus Mücke verschenkt Rosen und gibt große Versprechen ab. Viel ist aus seinen Zusagen nicht geworden. (Foto:mwBild)

Wahlkampf im Ortszentrum 2009: Markus Mücke verschenkt Rosen und gibt Versprechen ab. (Foto:mwBild)

Fazit: Das ist oft danebengegangen. So speicherte das Rathaus rechtswidrig persönlichen Daten von Bürgern, die im Amt Gelbe Säcke in Empfang nahmen. Und weil Anlieger es versäumten, vor ihren Grundstücken Grashalme in der Fuge zwischen Fahrbahn und Bordsteinen zu entfernen, wurden Strafgelder erhoben.

Verspreche(n)r Nr. 5: „Ich werde es jedenfalls so lenken, dass jeder auf dem Platz in der Verwaltung sitzt, wo er seine Stärken hat.“, so Mücke

Fazit: Mücke tat genau das Gegenteil. Er legte in einer umstrittenen Entscheidung die Finanzen der Gemeinde in die Hände von Alexander Reech. Der ist gelernter Verwaltungsrechtler, aber kein studierter Finanzer und war bis Mückes Entscheidung Chef des Sozialamtes. Ähnlich verhielt es sich mit der „Strafversetzung“ von Ex-Kämmerin Larysa Meskat.

Verspreche(n)r Nr. 6: Markus Mücke wollte das Projekt eines Jugendhauses auf dem Gelände des ehemaligen Schulgartens anschieben.

Fazit: Fehlanzeige!

Verspreche(n)r Nr.7: „Für mich ist die Förderung der Gastronomie der entscheidende Punkt. Darunter verstehe ich kleine Beherbergungsbetriebe und Ausflugslokalitäten, zum Beispiel für den Fahrradtourismus.“, sagte Mücke.

Fazit: Zu viel versprochen!

Verspreche(n)r Nr. 8: „Besonders wichtig ist mir der Aufbau solider Arbeitsbeziehungen zu meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.“

Das ist völlig aus dem Ruder gelaufen! Anders ist die Personalflucht der letzten Jahren im Rathaus nicht zu erklären. Die Skandale um leitende Rathausangestellten, wie beispielsweise der in Sachen Feuerwehrangelegenheiten, hat Mückes Führungsschwäche bewiesen.

Verspreche(n)r Nr.9: „Ich will eine Atmosphäre schaffen, wo der Bürger der Überzeugung ist, dass die Verwaltung für ihn da ist.“

Fazit: Mücke drohte in der „Vorflächen-Thematik“ Grundstückseigentümern für den Fall, falls sie sie nicht von der Gemeinde erwerben wollen. Dann werde ihnen die Überfahrt der Vorfläche mit dem Fahrzeug zum eigenen Grundstück verweigert.

Rathaus und Gemeinderat haben es bis heute nicht geschafft, eine eindeutige Regelung zu den Vorflächen zu schaffen. (Karrikatur mwBild/Bliefert)

Mücke drohte Bürgern, ihnen die Überfahrt von Vorflächen auf ihre Grundstücken zu verweigern. (Karrikatur mwBild)

Lesen im 2. Teil: Mückes Anfangserfolge.

One Response to Knallhart-Bilanz nach 16 Jahren: Mückes Versprechen (Teil 1)

  1. Obelix
    24. Dezember 2025 at 03:09

    König Mücke war ein Vorreiter des Olaf-Scholz-Prinzips – oder einfach nur konsequent bundespolitisch geschult? Versprechen wurden gemacht, Erinnerungslücken gepflegt und Verantwortung elegant umschifft? Herr Merz hat die Latte inzwischen noch höher gelegt gehabt: Wahlversprechen mit 24-Stunden-Haltbarkeit – Rekordtempo. Wir müssen wohl dankbar sein, in einer Zeit zu leben, in der Prinzipien so flexibel sind wie nie zuvor? Schöne Weihnachten.

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