Er war einer der Großen in Schulzendorf!
16 Jahre lang saß er für die Linken im Schulzendorfer Gemeinderat. In seiner Partei bewies er sich besonders in der Debatte um den 16 Kilometer Straßenausbau als Querdenker. Er kritisierte öffentlich das Durchpeitschen des Projekts. Vor allem deshalb, weil es Menschen in eine finanzielle Schieflage brachte. Später trat Klaus Burmeister aus der Partei aus.
Bis zuletzt befasste er sich täglich mit dem politischen Geschehen, erkannte Zusammenhänge und ließ sich in Diskussionen nicht unterkriegen. Seine Lieblingszeitung: Die Junge Welt, er las sie regelmäßig. Seine Lieblingspolitiker: Gregor Gysi und Sahra Wagenknecht.
Klaus Burmeister war ein großer Freund Kubas. Seit 2001 reiste er regelmäßig mit seiner Ehefrau auf die Insel. Einmal mit 250 Brillen im Gepäck. Der kubanische Zollbeamte hielt Burmeister für einen Schmuggler. Da half ihm auch nicht das Schreiben vom Schulzendorfer Bürgermeister, in dem der versicherte, dass es sich um eine Solidaritätsspende handelt. Denn der Beamte konnte kein Deutsch. Am Ende schaffte es Burmeister doch, den Koffer im Stadtparlament von Havanna zu übergeben. Die Brillen wurden aufgearbeitet und kostenlos an Bedürftige vergeben.
In der Flüchtlingskrise 2015/2016, als über einer Million Flüchtlinge und Migranten nach Deutschland kamen, war Klaus Burmeister pausenlos, bis in die Abendstunden unterwegs, sammelte Bekleidung für die Ankömmlinge, Spielzeug und Süßigkeiten für Kinder und brachte sie in die Gemeinschaftsunterkünfte.
Klaus Burmeister war ein begeisterter Kleingärtner. Sein Garten glich einem kleinen landwirtschaftlichen Betrieb. In Eichwalde an der Alten Feuerwache, in Schulenzdorf bei Bäcker Zantow, auf Festen verkaufte er Äpfel, Tomaten, Erdbeeren, Kirschen, Kürbis. Besonders beliebt waren seine Dahlien-Blumensträuße.
Am 4. Januar 2024 ist Klaus Burmeister mit 90 Jahren gestorben. Die Beisetzung findet am 29. Januar 2024 um 11 Uhr auf dem Friedhof in der Miersdorfer Straße statt.
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Klaus Burmeister (li) im Bürgermeister Wahlkampf für Frank Welskop (Foto: mwBild)
Bürger aus Schulzendorf haben Kleidung bei Klaus Burmeister vorbei gebracht, die er in die Gemeinschaftsunterkunft nach Massow fährt. (Foto:mwBild)
Für seine Äpfel ist Klaus Burmeister (links) im Ort bekannt. Chemiefrei, schmackhaft und preisgünstig sind Elstar, Rubinette und Pinowa. (Foto: mwBild)
Irene und Klaus Burmeister (Foto: mwBild)
Klaus Burmeister unterstützte Frank Welskop, der von der LINKEN nominiert wurde und dann wohl ihm die Unterstützung versagte.
Wenn Klaus sich eine Meinung gebildet hatte, stand er dazu.
Die Reihen der Generation, die noch Rückrat hatte, lichten sich altersbedingt immer mehr.
Toll das ich ihn kennenlernen durfte.
Den Angehörigen viel Kraft und herzliches Beileid
Ein erfülltes Leben hat seinen Abschluß gefunden. Eine lange Lebensgeschichte hat auch Gutes zu berichten. Sein Name wird allen gut in Erinnerung bleiben.
Und wer weiß, welche Schicksale er in der Zukunft entgangen ist.
Ich bin zwar parteilos, aber als ich 2009 für das Amt des Bürgermeisters kandidierte, hat er mich im Wahlkampf unterstützt wo er nur konnte. Es gab mit ihm einen grossen gemeinsamen Nenner im Protest gegen den BBI/BER. Nach 2009 haben wir uns oft am Sonnabend auf meinem Weg zum Bahnhof vor der Alten Feuerwache an seinem Stand getroffen.Immer hatten wir ein schönes Gespräch und weil wir beide viel Humor haben, gab es auch immer etwas zu lachen. Er schenkte mir auch öfters einen Apfel auf meinem nach Berlin. Und so werde ich ihn auch in Erinnerung behalten als freundlichen, freigiebigen und immer verlässlichen Menschen, der auch für das eintrat wofür er Stand!
Danke Klaus!
Für mich persönlich war er ein Wegbereiter. Viele Jahre hat er die Kinder und Jugendlichen von Schulzendorf in seiner Freizeit für die Leichtathletik begeistert. Sein Verdienst waren etliche Medaillen und gute Platzierungen bei Kreis-, Bezirksspartakiaden und DDR-Meisterschaften für die SG Schulzendorf und später für die Schulsportgemeinschaft (SSG) Schulzendorf. Mehrmals in der Woche trafen sich die Leichtathleten des Ortes auf dem damaligen Sportplatz oder zum Ausdauertraining im Wald mit ihm. Drehten so manche Runde, sprangen weit und stießen die Kugel. Persönlich lernte ich mich durchzubeißen, ein Ziel zu verfolgen und gemeinsam mit anderen Gleichgesinnten Sport zu treiben. Heute denke ich oft an sein Engagement zurück, uns zielgerichtet auf Wettkämpfe vorzubereiten. So manches Wochenende opferte er für ein Extratraining mit uns. Auf einem selbst betonierten Kugelstoßring am Kirschgarten / Ecke Lessingstr. hat er mit uns die Technik weiter verfeinert.
Heute blicke ich immer wieder mit Freude auf diese Zeit vor über 50 Jahren zurück und versuche als Übungsleiterin der Gymnastikgruppe der SV Schulzendorf diese Freude am Sport auch an unsere Sportfreundinnen weiter zu geben.
Meine aufrichtige Anteilnahme gilt den Angehörigen von Klaus Burmeister.
Ein fleißiger, interessierter und liebenswerter Mensch. Ruhe in Frieden!
Er war einfach immer da wo es knirschte. Ein Gemeindevertreter mit soz. Vergangenheit, war für alle Bürger da. Er trat für die Belange der Bürger persönlich ein. Es gab/gibt wenig Bürger die die helfende und immer freundliche Hand im Ort nicht kannten. Meinungsverschiedenheiten wurden streitbar und meist mit positivem Ergebnis ausgetragen. Er hätte gern aus der zerstrittenen Welt eine Bessere gemacht. Wir vergessen Dich nicht. Den Angehörigen mein aufrichtiges Beileid.
Nicht jeder war mit seinen Ansichten einverstanden, aber er hat sich nicht verbogen. Respekt vor dem was er geleistet hat in der Politik und auch als Gärtner.
Er verdient es, daß wir ihn in Erinnerung behalten!