Klartext: Frank Metelka (AfD) – „Ich bin kein Feind der Demokratie!“

4. Juni 2024
Von

Frank Metelka, 63 Jahre, geboren in Finsterwalde führt einen Malerbetrieb. Bevor er sich selbstständig machte arbeitete er in der Farbenindustrie und verschiedenen Handwerksbetrieben, wo er auch Ausbilder war. Seit 1999 lebt er in Schulzendorf. Frank Metelka tritt bei der Kommunalwahl zur Gemeindevertretung für die AfD an. Der Schulzendorfer sprach mit ihm.

Was ist Ihre Motivation in der Gemeindevertretung mitzuarbeiten?

Frank Metelka: Deutschland und auch Schulzendorf brauchen dringend Veränderungen. Ich möchte nicht wie andere als Besserwisser vom Kaffeetisch aus urteilen und kluge Ratschläge geben. Ich möchte an Veränderungen in Schulzendorf aktiv mitwirken. Aus diesem Grund bin ich in die AfD eingetreten und kandidiere für die Gemeindevertretung.

Frank Metelka (li.)

Frank Metelka (li.)

.

Der AfD-Landesverband wird vom Verfassungsschutz als rechtsextremistischer Verdachtsfall eingeordnet. Sind Sie rechtsextrem?

Frank Metelka: Das Klima im Land und der Region ist aufgeheizt. Wer bestehende Verhältnisse kritisiert, wer die Ampel-Politik in Frage stellt, wird schnell als Feind der Demokratie angesehen. Und wenn die Kritiken von einem AfDler kommen, wird der schnell als Rechtsextremist abgestempelt.

Ich bin weder ein Feind der Demokratie, ich bin auch kein Feind der Ausländer. Ich selbst bin mit einer Polin verheiratet, meine Schwiegertochter ist in Russland geboren, also unsere Familie ist international.  Wenn Ausländer hier arbeiten, ihre Steuern zahlen und sich an Regeln halten, ist nichts dagegen zusagen. Anders sehe ich es, wenn sich Menschen in Deutschland illegal aufhalten oder, wie in Mannheim beim Polizisten-Mord geschehen, kriminell werden. Dagegen muss der Staat viel entschiedener vorgehen, als er es bislang tut.

Wo lahmt Schulzendorf, wo muss die Gemeinde reanimiert werden?

Frank Metelka: Wenn ich am alten Gemeindeamt in der Otto-Krien-Straße vorbeifahre, blutet mir das Herz. Kein Bürger, keine Firma würde so mit ihrem Grundbesitz umgehen, wie es die Gemeinde tut. Seit Jahren steht das Haus leer. Es kostet jährlich nach meinem Kenntnisstand mehrere tausend Euro Unterhaltung. Inzwischen bröckelt der Putz, Holzbalken verkommen, weil Tageswasser durch ein Dachflächenfenster eintrat.  Hier vergammelt das Eigentum von 10.000 Schulzendorfern. So geht das nicht.

Wie lautet Ihr Vorschlag?

Frank Metelka: Ohne Frage, die Gemeinde gibt jährlich viel Geld für unsere Kinder aus. Das kann aber nicht alles sein. Für Heranwachsende könnte man im alten Gemeindeamt einen Jugendclub einrichten. Die Jugend soll selbst Hand anlegen und sich ihr zu Hause schaffen, ohne dass sie von oben herab gegängelt wird, ohne dass ihr ein fertiges Konzept übergestülpt wird. Dann wäre sie auch stolz auf das, was sie geschaffen hat.

Wo sehen sie weiteren Handlungsbedarf?

Frank Metelka: Wenn ich als Handwerker für ältere Menschen tätig bin und mit ihnen ins Gespräch komme, spüre ich, dass ihnen soziale Kontakte fehlen. Die neue Gemeindevertretung sollte ernsthaft über ein Bürgerhaus nachdenken. Ich würde solche ein Projekt unterstützen. Und warum soll das nicht im alten Gemeindeamt eingerichtet werden? Wo ein Wille ist, findet sich auch ein Weg.

Jugendclub, Bürgerhaus, die Gemeindekasse ist leer, wie soll das alles finanziert werden?

Frank Metelka: Wer das Geschehen in der Region aufmerksam verfolgt, der wird sich schon einmal die Frage gestellt haben, wie es die Nachbargemeinde Zeuthen geschafft hat, bei mehreren Projekten Fördermittel in bedeutender Höhe zu erhalten. Ich bin überzeugt, dass mit einer akribischen Suche nach einem passenden Förderprogramm des Landes Brandenburg, des Bundes oder der EU gute Chancen bestehen, finanzielle Mittel zu erschließen. Dazu sollte man sich auch externer Hilfe bedienen.

Wie stehen Sie zu weiteren Großbau Projekten in der Gemeinde?

Frank Metelka: Für mich steht fest, dass mit dem Wohnbauprojekt Ritterschlag/Ritterfleck der große Wurf nicht gelungen ist. Auch das nunmehr zum Stillstand gekommenen Bauprojekt im Mühlenschlag verdient keinen Architektenpreis.

Ja, Bürger können sich zum B-Plan äußern, aber erst wenn er bereits fix und fertig ist. Ich werde mich dafür einsetzen, dass bereits in der Phase der Erarbeitung Bürger aktiv mit einbezogen werden. Egal ob man dazu Informationsveranstaltung oder Einwohnerversammlung sagt. Bewohner der Gemeinde müssen von Anbeginn bei Großprojekten mitreden und sich einbringen dürfen.

Moderne, bürgernahe Verwaltung, wie bewerten sie ihren Zustand in der Gemeinde?

Frank Metelka: Berufsbedingt komme ich mit vielen Bürgern in Kontakt. Oft klagen sie über die Verwaltung. Man werde nicht ernst genommen, ihre Anliegen werden nicht zufriedenstellend gelöst. Sicherlich hängen die Kritiken mit der unbefriedigenden Personalsituation zusammen. Gebetsmühlenartig über die personellen Engpässe zu klagen und sie Generalerklärung für Unzulänglichkeiten heranzuziehen ist mir zu einfach. Was tun? Der Bürgermeister muss was tun! Dafür werde ich mich stark machen.

26 Responses to Klartext: Frank Metelka (AfD) – „Ich bin kein Feind der Demokratie!“

  1. Rot/Grün Ampelablehner
    6. Juni 2024 at 20:25

    Also Andreas unser Dhl Bote ist deutsch.
    Und für Amazon u. Co fahren viele mit Migrhintergrund weil sie günstig sind und ja sich viele Deutsche zu fein sind.

    Wer sich hier integriert ist ja auch willkommen. Gibt aber sehr viele die nur das Bürgergeld abkassieren.

  2. Andreas
    6. Juni 2024 at 15:20

    Rot/Grün Ampelablehner: Gehen Sie mal in eine Uniklinik und zählen Sie nach, wie viele biodeutsche Ärztinnen und Ärzte dort übrig bleiben würden, wenn Sie jene mit Migrationshintergrund abziehen. Und schauen Sie mal nach, wer für DHL und Co. die Pakete durch die Gegend fährt. Ein Blick auf Pflegerinnen und Pfleger rundet das Bild ab. Ohne die Millionen Menschen mit Migrationshintergrund, die hier jeden Tag ihren Beitrag leisten, würde unser Land sofort im Chaos versinken.

  3. Andreas
    6. Juni 2024 at 15:15

    @Oliver: Ganz sicher haben die amtierenden Parteien Fehler gemacht. Aber ist eine rechtsradikale Partei, deren Spitzenkandidaten sich von China und Russland schmieren lassen, dann wirklich die richtige Alternative?

  4. Kommentar
    6. Juni 2024 at 14:17

    @Rot/grün Ampelablehner: Dann war Ihre Aussage zum blauen Himmel wohl auf das Wetter bezogen, umso besser :)

    Wenn sich jetzt noch Herr Metelka, der ja bestimmt mitliest, zu den Fragen von BewohneR äußern könnte, wäre das gut.

  5. Oliver
    6. Juni 2024 at 13:30

    Die vorangegangenen Leistungen der amtierenden Parteien hat doch erst den Ruf nach einer Alternative entfacht…
    Jetzt sind mehrere Alternativen zur Wahl und nicht alle sind bequem…
    Noch mehr Souveränität an die EU abzugeben halte ich für keine gute Idee, als es um TTIP, CETA und TISA ging wäre es fast zur Katastrophe gekommen. Hätte Brüssel “durchregieren” können wäre die Katastrophe da.
    Also es ist auch OK sich für eine Reform der EU ohne Machterweiterung einzusetzen.
    Wenn am Sonntag der Himmel blau wird, können sich rot gelb und grün auf die Schulter klopfen und sagen:”da haben auch wir unseren Anteil daran – nun soll einer sagen, daß unsere Politik nichts bewirkt.”

  6. Rot/Grün Ampelablehner
    5. Juni 2024 at 21:37

    Nachtrag: nur weil ich euch ablehne heißt es noch lange nicht das ich Afd wählen muss.

  7. Rot/Grün Ampelablehner
    5. Juni 2024 at 21:31

    @Andreas: darf ich mal lachen :) welche Fachkräfte?? Es wurden doch Millionen ins Land gelassen; wo sind die denn??
    Und ist eure Annalena mit Brasilien nicht gerade gescheitert???

  8. Zweifler
    Zweifler
    5. Juni 2024 at 19:15

    Vielleicht ist das ja mal interessant.

    Lieber User Zweifler, Ihren Link haben wir nicht veröffentlicht. Wahlwerbung, egal von wem, ist in Kommentaren unerwünscht, das gilt auch für die Partei der AfD.
    Sabrina Rühle
    Redaktion

  9. Andreas
    5. Juni 2024 at 13:54

    @Rot/Grün Ampelablehner: Sie können wählen was Sie möchten. Beschweren Sie sich dann aber bitte nicht, wenn ausländische Pflegekräfte abwandern, der Fachkräftemangel zunimmt, Sie bis 70 oder länger arbeiten müssen, etc.

    Jeder kann selbst nachlesen und verstehen, was die AfD fordert.

  10. Andreas
    5. Juni 2024 at 13:50

    @Mateusz: Dlaczego polscy rolnicy nie mog? uprawia? swoich pól? a czego dok?adnie zabrania UE?

  11. Kommentar
    5. Juni 2024 at 13:48

    @Rot/Grün Ampelablehner: Dass Sie die Ablehnung der afd mit einer Wahlempfehlung für rot/ grün gleichsetzen, offenbart eine eingeschränkte Sicht auf die Dinge.

  12. Mateusz
    5. Juni 2024 at 11:41

    Panstwa EU powinny oddac suwerennosc? To nie moze byc powazne. Polscy rolnicy nie moga uprawiac swoich pól, bo zabrania tego EU. Co to za spolecznosc? Poniewaz niektórzy politycy tego chca, miliony ludzi musza do tego tanczyc? Szkoda, ze nasz Tusk jest w to zamieszany.

  13. BewohneR
    5. Juni 2024 at 11:31

    Sehr geehrter Herr Metelka,

    ich finde es gut, dass Sie sich für ein Interview zur Verfügung gestellt haben. Und ich hoffe, dass Sie auch meinen Kommentar lesen und meine Fragen beantworten.

    1.
    Der Landesvorsitzende der AfD in Brandenburg (René Springer) sagte/schrieb im letzten Jahr folgendes:
    “Wir werden Ausländer in ihre Heimat zurückführen. Millionenfach.”

    Wie stehen Sie als Mitglied der AfD zu diesem Aussage? Es gab in Deutschland Ende 2023 nur ca. 250.000 ausreisepflichtige Ausländer.

    2. Führende Funktionäre der AfD werden den anderen Parteien immer wieder vor, sich den Staat zur Beute zu machen. Gleichzeitig versorgt die Landtagsfraktion viele Funktionäre ihrer Partei und der Jungen Alternative im Landtag mit lukrativen Posten.

    Wie stehen Sie zu diesem Widerspruch?

    3. Führende AfD-Funktionäre äußern sich immer wieder ausländerfeindlich oder diskriminierend gegen Minderheiten, nehmen Bestechungsgelder aus Russland an und zitieren Sprüche sowie Lieder von SA und SS.

    Was tun sie gegen solche Personen in ihrer AfD oder ist es Ihnen egal?

    Ich würde mich über eine Reaktion von Ihnen freuen.

  14. Rot/Grün Ampelablehner
    5. Juni 2024 at 11:05

    Bei Kommentar u. Andreas schon mal weitere Gründe nicht Rot/Grün zu wählen!

    Ich glaube der ‘Himmel wird Blau’ am Sonntag :)

  15. Kommentar
    5. Juni 2024 at 10:57

    @Zweifler: Die (sicherlich verbesserungswürdige) EU kann nur existieren, wenn Mitgliedstaaten Souveränität abgeben. Genau das will die afd nicht. Aber zahlen soll die EU bitte.

    Und da Sie hier den afd-Anwalt geben, informieren Sie sich bitte besser. Bspw. darüber, was der Parteivorstand zum Austritt Deutschlands aus der EU öffentlich mitteilt.

    @Andreas: danke!

  16. Andreas
    4. Juni 2024 at 20:52

    @Kommentar: Vielen Dank für Ihre nüchternen und analytischen Einordnungen. Ich empfinde das als sehr wohltuend.

  17. Kommentar
    4. Juni 2024 at 20:23

    @Petra: Der Zusammenhang besteht darin, dass Herr Metelka für die afd antritt. Das steht u.a. in der Überschrift des Artikels.

  18. Zweifler
    Zweifler
    4. Juni 2024 at 19:56

    @Kommentar: Von einem Austritt ist mal nicht direkt die Rede, sondern von Reformierung der EU.
    So wie es als EG war, war es genau richtig. Wirtschafts- und Zollunion, freier Grenzverkehr und basta. Die derzeitige EU ist eine Mafiaorganisation.

    Wir brauchen keine abgehalfterten Politiker, die unsinnige Gesetze für alle Staaten diktieren. Und wenn ein Staat aus der Reihe tanzt, wird er mit erpresserichen Sanktionen belegt. Mehr Eigenständigkeit und Selbstverantwortung für die Regierungen.
    Niemand braucht eine neue UdSSR oder ein neues Jugoslawien.

  19. Petra
    Petra
    4. Juni 2024 at 19:38

    @Kommentar: Du bist ein Schwätzer. Was hat Deine Verallgemeinerung mit Herrn Metelka zu tun? Ich finde seine Gedanken absolut zutreffend.

  20. Kommentar
    4. Juni 2024 at 18:21

    @Zweifler: An dem Wunsch ist nichts falsch. Er steht halt nur im Widerspruch zur nationalistischen Politik der afd, die bspw. einen EU-Austritt in den Raum stellt und auch sonst keine Gelegenheit auslässt, um über die EU zu jammern/meckern.

  21. Andreas
    4. Juni 2024 at 15:56

    Mal schauen, wie viel Erfolg er hat. Dass die AfD den eigenen Laden nicht im Griff hat, könnte eventuell sich auch auf die Stimmen für Herrn Metelka negativ auswirken.

  22. Zweifler
    Zweifler
    4. Juni 2024 at 15:41

    Warum sollte er sich keine Fördermittel wünschen. Da Deutschland größter Einzahler in den EU-Topf ist, darf auch mal etwas zurückkommen. Was ist falsch daran?

  23. Kommentar
    4. Juni 2024 at 14:52

    @Etti: Der afd-Kandidat Metelka wünscht sich EU-Fördermittel. So steht es im Interview.

  24. Etti
    4. Juni 2024 at 13:49

    @Kommentar: Ihr Beitrag ist Unsinn, nicht die AfD will eventuell EU Fördermittel,sondern es wäre eine Möglichkeit in Schulzendorf Gelder für Projekte zu erhalten. Wer lesen kann ist klar im Vorteil, oder sollte das Hetze sein?

  25. Neu Schulzendorfer
    4. Juni 2024 at 13:38

    Danke, Herr Metelka für Ihre Standpunkte, die ich zu 100 % teile.

  26. Kommentar
    4. Juni 2024 at 11:54

    Die afd als nationalistische Partei will aber bitteschön Fördermittel der EU erhalten. Das ist ja interessant.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Anzeige

Anzeige

Anzeige