Kahlschlag am Biotop: Ist wirklich alles rechtens? (Update)

3. März 2022
Von

Schulzendorf. Seit Tagen werden in der August-Bebel-Straße, hinter dem EDEKA-Markt von Mitarbeitern einer Berliner Firma Bäume gefällt, Unterholz beseitigt und gehäckselt.

Wie ein Sitzungsteilnehmer des gestrigen Ortsentwicklungsausschusses berichtete, soll die Gemeinde nach den Worten von Bürgermeister Mücke (SPD-nominiert) keine Genehmigung dafür erteilt haben. Auf die Frage, ob der Eigentümer die Fällungen eigenmächtig vorgenommen hat, antwortete Mücke: „Vermutlich“.

Brisant: Das Areal grenzt dem Flächennutzungsplan (FNP) zufolge an ein geschütztes Biotop, gemäß dem Brandenburgischen Naturschutzgesetz. Wie Schulzendorfs Naturschützer bestätigen, wurden im jetzt abgeholzten Areal Blindschleichen, Molche, Erdkröten gesichtet.

Derzeit handelt es sich bei dem Areal, das im Bebauungsplan „Zentrum Schulzendorf” liegt, um Wald. Der Eigentümer hat einen Umwandlungsantrag in Bauland gestellt, der von der Oberförsterei Königs Wusterhausen in Kürze wohl genehmigt werden wird.

Nach Recherchen des Schulzendorfer soll bereits ein Bauantrag für die Errichtung einer Halle eingereicht worden sein. In ihr sollen Baumaschinen untergestellt und gewartet werden.

Das Fällen von Bäumen und das Entfernen von Strauchwerk könnten naturschutzrechtliche Eingriffe darstellen. Und ob der Eigentümer eine Befugnis zur Durchführung von Arbeiten der Baufeldfreimachung und sonstiger Vorabmaßnahmen hat, ist fraglich. Denn eine Baugenehmigung soll noch nicht vorliegen.

Ein GaLa-Bauer zu den Fällungen: „Wir beseitigen Totholz und Bäume, die vom letzten Sturm umgeknickt sind.“

Ortszentrum Baumfällung

Baumfällung

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6 Responses to Kahlschlag am Biotop: Ist wirklich alles rechtens? (Update)

  1. Peter Schulze
    9. März 2022 at 18:09

    Naturschutzbehörde ist informiert nehme ich an? Oder wird nur gemeckert?

  2. Oliver
    7. März 2022 at 23:47

    Habe mir das ganze heute mal angesehen. Der Eindruck ist erstmal tatsächlich, daß da über den Sturmschaden hinaus freigeschnitten wurde…
    Aber als Beräumung oder Vorbereitung einer Baustelle geht das nicht durch, dafür steht noch genug da.
    Wenn das ganze nicht bebaut wird dürfte die Natur den Schaden beheben können.

  3. B. Hartenstein
    4. März 2022 at 20:15

    In Wales wurde ein Gesetz erhoben für das Pflanzen von 86 Millionen Bäumen zur Verbesserung des Klimas.
    Bei uns werden Bäume, gesunde Bäume, gefällt, geht spazieren und klebt sich mit Sekundenkleber -Bestandteil gefährliche Chemikalien – auf Straßen fest ohne sie anschließend zu reinigen.
    Unterschiedlicher geht’s wohl nicht.
    Das ist kein Schwarz/Weiß-Denken, das ist blanke Realität!!!!
    ,

  4. Bürger zweiter Klasse
    4. März 2022 at 15:43

    Illegal ist der zweite Name

  5. Nicole Weber
    4. März 2022 at 08:34

    Ist die Verwaltung auf einem Auge blind? Da wird bei ihnen um die Ecke ein halber Wald gefällt, 90 % waren gesunde Eichen. Und kein Mensch kümmert sich darum. Man kann auch durch Unterlassen Gesetzesverletzungen begehen. Aber die Personalkosten steigen schon wieder um mehrere hunderttausend Euro. Ich frag mich wofür?

  6. Rainer
    3. März 2022 at 19:43

    Ich laufe da fast täglich vorbei und kann bestätigen, das es Nicht nur Bäume sind, die von einem der letzten Stürme herrühren.
    Da werden mal wieder Fakten geschaffen !
    Und was macht unser Herr Mücke ?
    NICHTS, er läßt es einfach zu.

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