Im Gespräch: Der UHU flattert in das Dahmeland.

27. September 2014
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In der kommenden Woche wird erstmals eine neue Monatszeitung auf den Markt erscheinen, der UHU. Was das für eine Zeitung ist, welche Botschaften sie vermitteln will, darüber sprach Der Schulzendorfer mit dem Herausgeber des Blattes, Jens Wollenberg.

Herr Wollenberg, UHU heißt die neue Zeitung, die von Ihnen ab Oktober herausgegeben wird. Eine Zeitung über Tiere ist sie aber nicht, oder?

Wohl kaum, obwohl wir Menschen von Tieren oft viel lernen könnten. Bei der Namensuche ist die Redaktion von der Symbolkraft eines Wesens wie dem Uhu ausgegangen als Sinnbild von Bildung und Weisheit. In diesem Sinn verwenden Schulen, Universitäten und Buchhandlungen den Uhu oder die Eule als Emblem. In der Neuzeit wird der Uhu zusätzlich auch als Sinnbild des Humors und der Unterhaltung verwendet. Beides entspricht unseren Absichten.

Jens Wollenberg ist Herausgeber der Monatszeitung UHU. (Foto: Wolff)

Jens Wollenberg ist Herausgeber der Monatszeitung UHU. (Foto: Wolff)

Warum heißt die Zeitung gerade UHU?

Der Uhu beobachtet seine Umgebung sehr genau, er ist in der Lage, den Kopf bis zu 270 Grad rückwärts zu drehen, d. h. er kann von einem festen Standpunkt aus nahezu alles sehen. Diese Fähigkeit würde sich die Redaktion des „UHU“ auch im übertragenen Sinn gern zu Eigen machen: nach vorn zu schauen und das Zurückliegende ebenso wahrnehmen zu können.

Sie selbst sind ja Mitglied der Linkspartei. Startet Die Linke mit dieser Zeitung, angesichts der herben Verluste bei der letzten Landtagswahl, eine Medienoffensive um ihr Image aufzupolieren?

In keiner Weise! Wir sind eine selbstständige Zeitung und bekommen keinerlei Unterstützung von einer Partei oder anderen Organisationen. Ganz vordergründig besteht der Plan für die Zeitung schon seit Ende Mai 2014. Darüber hinaus überschätzt der Ausgangspunkt Ihrer Frage meiner Meinung nach die mögliche Wirkung von Zeitungen auf Leserinnen und Leser, das muss die Überzeugungskraft der Politiker schon selbst erreichen. Wichtiger jedoch ist für mich die Überzeugung, dass möglichst objektiver Journalismus nicht parteigebunden sein darf. Dann besteht leider oft genug Parteiräson, die den Dialog verschiedener demokratischer Kräfte eher behindert als fördert.

Die Presselandschaft ist sehr bunt und  facettenreich. Wo würden Sie den UHU einordnen wollen?

Ich will den „UHU“ gar nicht einordnen. Er ist doch als Vogel und als Zeitung gerade erst im Landkreis Dahme-Spreewald angekommen. Unser „UHU“ hat ein kleines Revier, in dem er ein eigenes Profil entwickeln will, ohne andere Publikationen zu stören. Es gibt genug Nahrung für alle.

Wen wollen Sie erreichen?

Jeden, der lesen kann, und das sind bekanntlich viele! Letztlich entscheiden die Leserinnen und Leser, wen wir erreicht haben.

Wodurch wird sich der UHU von anderen Zeitungen und Anzeigeblätter unterscheiden?

Ganz einfach schon einmal durch unser nur monatliches Erscheinen. Wir werden mit erfahrenen Redakteuren verborgene Themen in der Region aufgreifen, die durchaus kontrovers diskutiert werden können. Vor allem vermitteln wir Hintergründe. Wer den UHU vor sich hat, dem werden beim Lesen nicht die Augen zufallen, versprochen.

Welche Themen stehen im Mittelpunkt?

Vorrangig Themen aus dem kulturellen Bereich im weitesten Sinne, d. h. aus der Literatur, der Kunst, der Geschichte und über Veranstaltungen, dazu zählen wir auch die Bereiche „Reisen“ und „Sport“. Politische und gesellschaftliche Themen, vor allem wenn sie die Region betreffen, werden wir aber ebenso behandeln.

Sie gehörten zur Redaktion der Zeitung „Links an Dahme und Spree“. Dort sind Sie ausgeschieden. Können Sie sagen warum?

Eine parteipolitische Zeitung erfordert, ich sagte es schon, immer eine gewisse Parteiräson, die aber dazu führen kann, dass Redakteure mit Ohrenschützern und Scheuklappen ausgestattet werden. Ich ziehe es vor, genau zu hören und auch zur Seite zu sehen, um wahrzunehmen, was Menschen in unserer Region bewegt und nicht das, was Parteien an Programmen verlauten lassen.

In welcher Auflagenhöhe wird die Zeitung erscheinen, was wird sie kosten und wie erhält man sie?

Wir beginnen mit einer Auflage von 2.000 Exemplaren für die Region zwischen Schönefeld und Königs Wusterhausen. Im Handel wird die Zeitung 2.- Euro kosten. Wir bieten aber auch ein Drei- Monats-Abonnement (inklusive Lieferung) für 6.- Euro an. Interessenten können sich melden unter der Rufnummer 033762 / 91786 oder nehmen Kontakt zu uns per Mail deruhu.wollenberg@aol.com auf.

3 Responses to Im Gespräch: Der UHU flattert in das Dahmeland.

  1. Fritz
    29. September 2014 at 14:34

    @Axel Zander
    Woher willst du weissen, dass die Zeitung wirklich unabhängig ist?

  2. Matze
    27. September 2014 at 17:28

    Viel Glück ! In Zeiten knapper privater Kasse und dem Vormarsch des Internets – eine gute Idee , wozu man aber einen langen Atmen braucht und viele Abo – Leser !

  3. Axel Zander
    27. September 2014 at 13:09

    Endlich mal hat sich jemand aufgerafft, eine wirklich unabhängige Zeitung herauszugeben.
    Ich hoffe, dass hier alle demokratischen Menschen aus unserer Region dieses neu geschaffene
    „Sprachrohr“ intensiv für Lob und Kritik nutzen .

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