Unter der Woche sind in den Mittagsstunden die Parkplätze vor Edeka, Aldi und Kick in der Richard – Israel – Straße noch leicht zu haben. Zum Wochenende wird das schon wesentlich schwieriger. Die Schulzendorfer und viele Kunden aus den Nachbargemeinden haben das Einkaufsparadies im Ortszentrum angenommen. Besonders erfreut sie offenbar, dass alles beisammen ist. Sparkasse, Apotheke, Lotto- und Schreibwarenladen und die Lebensmittelläden. Untergangsstimmung herrscht dagegen im Schulzendorfer Herwegh Center. Auch am Freitag nachmittag ist der Parkplatz gähnend leer.
Das gab es vor über einem Jahr noch nicht. „Seit dem die Sparkasse hier verschwand nahm die Kundschaft rapide ab.” verriet Marion Gerlach *, vom Netto – Discounter. Bereits zuvor hatten sich mehrere Einzelhändler vom früheren Einkaufszentrum Schulzendorfs verabschiedet. Nun scheinen die Lichter ganz auszugehen. Netto wird seine Türen ab Mitte Juni schließen! Zu wenig Kunden und zu geringer Umsatz sind die Gründe. Auf die Mitarbeiterinnen des bayrischen Konzerns kommen offenbar ungewisse Zeiten zu. „Ich habe einen Arbeitsvertrag, aber ich weiß nicht was mit mir geschieht.” sagte Inge Rößler *, Kassiererin im Markt. Ist Netto ein Opfer des neuen Ortszentrums? Der Chef des Ortsentwicklungsausschusses der Schulzendorfer Gemeindevertreterversammlung, Jochim Kolberg gab sich diplomatisch. „Es ist sehr schade, dass durch die Schließung von Netto die Attraktivität des Herwegh Centers weiter abnimmt. Die Gemeinde muss sich mit dem Thema beschäftigen und nicht erst warten, bis irgendwann mal die Waldsiedlung bebaut ist.”, so Kolberg. Bleibt zu wünschen, dass der Eigentümer der Immobilie, trotz der Mindereinnahmen, seinen laufenden Kreditverpflichtungen auch künftig nachkommen kann. Eine Investitionsruine dürfte das Antlitz der Gartenstadt Schulzendorf trüben.
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