Heiße Debatte im Schulzendorfer Parlament: „Schwarzer Weg“

6. August 2009
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Unter dem Applaus und den „Bravo” Rufen einiger Schulzendorfer und der zahlreich erschienenen Mitglieder der Bürgerinitiative „Pro Baum” forderte kürzlich Gemeindevertreter Klaus Burmeister von der Linkspartei die übrigen Parlamentarier in der Gemeindevertretersitzung auf, zu beschließen, dass der „gegenwärtig bestehenden Zustand des Schwarzen Weges nicht verändert wird. Jegliche Fällabsichten werden nicht zugelassen!” Während dessen verteilte Helmut Mencke unter den Zaungästen ein Flugblatt, darin hieß es unter anderem: „Ganz zaghaft beginnt es im Frühling. Auf einmal wechseln die Flächen ihre Färbung vom Schmutzig -Grau nach Zart-Gelb-Grün, plötzlich ist alles Vielfältig-Grün und dann der herbe Duft des Holunders, dann der Gewittersturm, der aufräumt im Revier, und dann dieses Licht”.

Worum geht es beim Thema Schwarzer Weg? Die Gemeindeverwaltung plant, wegen ihrer gesetzlichen Verkehrssicherungspflicht rund 60 umsturzgefährdete Bäume, hauptsächlich Pappeln, im Schwarzem Weg zu fällen. Viele der Pappeln haben ihr Lebensalter erreicht, sie sind abgängig und drohen umzufallen. Der Schwarze Weg war in der Zeit seiner Entsehung eine Obstbaumallee gewesen. Im Laufe der Jahrzehnte haben jedoch die Pappeln die Obstbäume in ihrer Population verdrängt. Es entstand die Idee, dort, wo bruchgefährdete Pappeln gefällt werden müssen, die Allee mit Obstbäumen zu ergänzen. Die Gemeinde Schulzendorf stellte deshalb beim Naturschutzfond Brandenburg einen Förderantrag zur Ergänzung der Obstbaumallee in Höhe von 39.744,40 Euro, der Zuspruch fand. Das Vorhaben wurde von der Unteren Naturschutzbehörde und dem Naturschutzbeirat unterstützt. Gegen die Fällung der Pappeln formierte sich der Widerstand der Bürgerinitiative „Pro Baum”.

Ihre Mitglieder fürchten durch die Fällung Schäden für das Landschaftsbild und die Vogelwelt. Einige der Bürgerinitiative möchten den Schwarzen Weg als ein Stückchen unberührte Natur belassen. Wolf Ahner, Landschaftsplaner vom renommierten Sachverständigenbüro Ahner und Brehm stellte die Konzeption, mit mehreren Varianten zur Ergänzung der Obstbaumallee vor. „Mittel- bis langfristig wird das Landschaftsbild durch die Ergänzung der Obstbaumallee wiederhergestellt werden.” versichert Wolf Ahner.

„Das was geplant ist stellt keinen Kahlschlag dar, sondern ist eine Aufwertung für die Zukunft. Selbstverständlich soll der Schwarze Weg für die Schulzendorfer ein Idyll bleiben. Wenn die Gemeindevertreter beschließen, alles im Schwarzen Weg zu belassen wie es ist, dann übernimmt Derjenige, der das beschließt auch die Verantwortung dafür, wenn Jemand zu Schaden kommt.” , so Bürgermeister Dr. Burmeister. Nun soll ein Gutachten offene Fragen behandeln und für Abkühlung der erhitzten Gemüter sorgen. Konkret soll geklärt werden, welche ökologische und kulturhistorische Wertigkeit der Pappelbestand im Schwarzen Weg hat und wie die Verkehrssicherheit der Pappeln bewertet wird. Nach der Sommerpause soll es vorliegen. Dann werden die Gemeindevertreter entscheiden.

3 Responses to Heiße Debatte im Schulzendorfer Parlament: „Schwarzer Weg“

  1. 5. August 2016 at 11:45

    Gestern habe ich mit einer Reisegruppe aus Bayern hier eine Radtour
    den Schwarzen Weg entlang. Auch ich war hier das erste Mal.
    Bei allen Teilnehmern habe ich große Augen gesehen bei der Bewunderung der erhaltenen ,ursprünglichen Natur. Und die Fotografen hatten genug zu tun.Nur die Riesenbäume haben die Linse gesprengt.
    Bitte alles so erhalten und jetzt weiß ich mehr und werde mit meinen
    Besuchern leise, ganz leise wiederkommen.
    Bernd

  2. Sabine Lenz
    24. August 2009 at 15:20

    Der ” schwarze Weg” muss so bleiben wie er ist. Der Weg ist Erholung pur, Balsam für die Seele.

    Falls Bäume gefällt werden sollten, ich kette mich an!!!

    Ich biete hiermit meine Unterstützung an. Bitte melden Sie sich unter meiner Mail-Adresse!!!!

    Eine entsetzte Schulzendorfer Bürgerin
    Sabine Lenz

    PS. Straßennamen werden in Schulzendorf vergeben, ohne die Bevölkerung daran zu beteiligen. ( R.-.Israel-Str.!!!!!!!!)

  3. Helmut Mencke
    17. August 2009 at 20:04

    Na danke Herr Wolf, er ist aber auch etwas Gutes, dieser Schwarze Weg. Ich möchte hoffen, dass die Geschichte ein Ende nimmt, das ihm die Offenheit lässt, die seinen Gestaltwandel im Lauf durch die Zeiten ermöglicht. Erst unsere Nachfahren werden es zu schätzen wissen, dass wir jetzt überlegte Entscheidungen treffen.

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