Unter dem Motto „Gedanken zum Mosaik” erzählten am Freitag Abend der Historiker Klaus Schädel und der Mosaizist Helmut Mencke in der gut gefüllten Patronatskirche aus dem Leben und Wirken zweier bedeutender Schulzendorfer Mosaikgestalter, Heinrich Jungebloedt (1894-1976) und der Schulzendorfer Ehrenbürgerin Elisabeth Jeske (1921-2002).
Beide sind wegen ihrer kunstvollen Mosaikarbeiten weit über die Grenzen Deutschlands bekannt. In der kleinen unscheinbaren Werkstatt, in der Schulzendorfer Karl – Liebknecht – Straße 55, entstanden weltberühmte Kunstwerke. In diesem Haus wurden Tausende Quadratmeter hervorragender Mosaike geschaffen und restauriert.
„Es sind die Spitzenmosaike, deretwegen tausende Touristen jährlich auf die Berliner Museumsinsel pilgern” analysiert Klaus Schädel. Sie sind heute im Bodemuseum und dem Pergamonmuseum zu sehen. Eine Million Steine wurden von beiden Künstlern in einem 12 Meter breitem und 9 Meter hohem Mosaik im damaligen Staatsratsgebäude der DDR verarbeitet. Aber auch antike Mosaike wurden von Jungebloedt und Jeske restauriert, so das aus dem Jahr 256 unserer Zeitrechnung stammende Provinzenmosaik aus Jordanien und das Mosaikvlies an der Berliner Nationalgalerie.
Der Schüler von Elisabeth Jeske, Helmut Mencke verriet dem mit Spannung lauschendem Publikum Wissenswertes über die Handwerkskunst und die Technik des Mosaiks. Besonders ging er auf das sichere Gefühl für den Tonwert der verschiedenen Mosaikfarben und die Fugengestaltung ein. „Es ist sehr schwierig das Auge dahingehend zu schulen, dass die feinen Farbtönungen der vielen Mosaiksteine überhaupt unterschieden werden können” konstatiert Helmut Mencke. Er arbeitet auch heute in der Schulzendorfer Werkstatt und möchte dort an die beiden großen Künstler erinnern. Sehenswert sind die wechselnden Mosaikbilder an der Fassade der Werkstatt. Vorbeischauen lohnt sich!
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