Erst 365.000 für Grundstückskauf, jetzt 280.000 Euro für Spielplatz

12. Februar 2024
Von

Schulzendorf. Verschwindet im Rathaus und dem Gemeinderat der finanzielle Sachverstand völlig? Landrat Stephan Loge (SPD) warnte im Juni 2023 in einem Brief, der dem Schulzendorfer vorliegt, die Gemeinde vor einer finanziellen Schieflage 2025. Er riet, „die Haushaltsplanung, insbesondere im investiven Bereich (Hervorheb. Red), auf den Prüfstand zu stellen.“

Geldregen

Ungeachtet dessen kaufte die Gemeinde ein an einen ehemaligen Rathausmitarbeiter vermietetes Grundstück für 365.000 Euro. Ganz offenbar ins Blaue hinein. Denn öffentlich hat Bürgermeister Mücke (SPD-nominiert) nie erklärt, welchen Vorteil der Kauf für 10.000 Bewohner der Kommune haben soll.

Nun ist eine neue Investition im Gespräch. Der Bau eines Spielplatzes im Mühlenschlag, der auch für Kinder mit eingeschränkter Mobilität nutzbar ist. Das soll er kosten: 31.000 Euro für eine Zaunanlage um den Spielplatz, 35.000 Euro für die Geländeausformung, 62.000 Euro für Tischtennisplatte, Kegelspiel, Sitzgruppe und Kunstoffbelag, 54.000 Euro für Spielsand, Rutsche, Spielhütte und Federwippe, 9.000 Euro für Rasensaat und 89.000 Euro für Spiel- und Bewegungsgeräte.

Schulzendorf zählt im Landkreis Dahme-Spreewald zu den höchst verschuldeten Kommunen. Mit knapp 7 Millionen Euro steht sie tief in der Kreide. Die pro Kopf-Verschuldung liegt bei 721 Euro. Zum Vergleich: Die Gemeinde Zeuthen wird Mitte 2024 schuldenfrei sein.

10 Responses to Erst 365.000 für Grundstückskauf, jetzt 280.000 Euro für Spielplatz

  1. Petra P.
    19. Februar 2024 at 20:05

    Da nichts realisiert wird in unserer Gemeinde und viele Stellen im Gemeindeamt unbesetzt sind – betrug der Zahlungsmittelbestand gem. Bericht des Kämmerers am 13.11.2023 : 19.453.946,82 €!
    Der geplante Neubau der Kita in der Brückenstrasse steht wohl weiter unter keinem guten Stern.

  2. Peter
    15. Februar 2024 at 20:09

    Kann mich bitte mal jemand aufklären, um welches Grundstück es geht?
    Ich dachte, das gesamte Gebiet im Mühlenschlag ist Kirchenland. Welches an einen Rathausmitarbeiter vermietetes Grundstück? Verstehe das nicht.
    Ein Unwissender

  3. Bürger zweiter Klasse
    14. Februar 2024 at 17:57

    höchst Verschuldet :-)
    wir haben doch nix

  4. Elke
    14. Februar 2024 at 16:07

    @ Peter Sie haben doch vollkommen Recht das die GV alles dafür tun was sie können! Nüscht außer Geld was ihnen nicht gehört sinnlos zu verschwenden! Das schöne daran ist man kann das alles in den Protokollen nachlesen!

  5. Peter Schulze
    13. Februar 2024 at 19:45

    Ich habe mir das Schauspiel ja nun auch ein paar Jahre schon zu Gemüte führen dürfen und möchte mal eine Analyse in den Raum stellen, für die mich dann gern wieder alle zerfetzen dürfen.
    Aus meiner Sicht ist die Struktur dieser Fraktionsarbeit das Hauptproblem; insbesondere durch die Parteien. Dazu kommt aber der Wähler/Bürger, der sich eben diese Struktur einfordert, damit jemand da ist, auf den man einkloppen kann, wenns nicht läuft wie es soll.
    Eine Alternative wäre doch, dass Bürger für den Rat kandidieren (gern auch als Fraktion) und statt bunten Wahlversprechen die ein oder zwei echten Probleme, die sich eh nur realisieren lassen in diesen 5 Jahren, umsetzen, statt daran gemessen zu werden, wer am meisten redet, wer die meisten Vorlagen einreicht und wer sich die tollsten, aber unnötigsten Ideen aus den Fingern saugt. Ich sage nur Chipzwang für Katzen oder Erhöhung der Bibo-Gebühren bei gleichzeitiger Verlängerung der Säumnisfristen. Statt solchen hanebüchenden Unsinn (den sich aber der Wähler einfordert, denn daran misst er ja die ´Erfolgsquote´) auf Sitzung über Sitzung zu besprechen, könnte man die Sitzungen halbieren und auf der Hälfte Sitzungen ein Drittel an Inhalten besprechen. Diese Inhalte dann aber fertig besprechen und vor allem auch lange und sorgfältig.

    Das ist kein Vorwurf an die GV; ich persönlich finde, die tun was sie können. Es ist ein Vorwurf an uns alle – wie immer. Daher bitte nun wieder Feuer frei!

  6. Petra P.
    13. Februar 2024 at 16:44

    @Insider- aber nur wenn 2022 und 2023 auch so gelaufen wie geplant. Z.b. die Kita mit fast 5 Millionen ist immer noch nicht gebaut. Die geülanten Personalmittel sind vielleicht auch nicht komplett ausgegeben …Es wird sich zeigen.
    Die 15 Millionen sind übrigens nicht die Rücklage.

  7. Insider
    13. Februar 2024 at 15:48

    @Petra P.: Bitte keine falschen Eindrücke erwecken. Die 15 Mio in der Rücklage sind nahezu ausgegeben. Bitte den Loge Brief lesen!!!

  8. B.Hartenstein
    13. Februar 2024 at 14:41

    15 Mio. auf einem Girokonto??????
    Dümmer geht’s nimmer.
    Ich sag,s mal…. Anlieferung an eine Kommune mit Fachleuten in der Verwaltung.

  9. Petra P.
    13. Februar 2024 at 10:13

    Naja, mit den Schulden ist das eine Sache. Man Grossprojekte mal in Schulzendorf mit Kreditazfnahme finanziert. Heute hortet man unser Geld auf einem “Girokonto”. Mein letzter Stand war: 15.000.000 (15 Millionen) €. Notwendige Projekte werden nicht realisiert. Und trotzdem wurde eine Haushaltsplanung letztes Jahr vorgelegt mit einem grossen Loch in der Hazshaltskasse in den nächsten Jahren.
    Für 2024 existiert übrigens immer noch kein Plan. Aber naja, braucht Schulzendorf auch nicht. Gehälter im Amt dürfen auch so gezahlt und genug noch nicht angefangene Projekte stehen auf der Agenda.
    Da passt es, wenn man sich noch kurz vor der Wahl mit neuen Grossprojekten beschäftigt. Übrigens mal eine Frage an die Kenner – gibt es im Mühlenschlag mit dem Investor eine Folgekostenvereinbarung bzw. -vertrag?

  10. Kleine Mutti
    12. Februar 2024 at 20:15

    Irgendetwas stimmt doch bei unserer Gemeinde nicht.Der Bürgermeister ist nähstes Jahr weg und die Schulden bleiben .Armes Schulzendorf!!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Anzeige

Anzeige

Anzeige