Ein Herz für Kinder: Kita oder Asylheim ?

24. August 2015
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Die Frage, wie man mit dem Grundstück des ehemaligen Gemeindeamtes umgehen soll, wird immer mehr eine Gretchenfrage. Soll das Grundstück verkauft werden, wie es einmal angedacht war? Oder soll es für eine Gemeinschaftsunterkunft zur Aufnahme von Flüchtlingen oder für den Bau einer neuen Kita genutzt werden, wie es Thorsten Keller (Schulzendorf pur) unlängst vorgeschlagen hatte?

In ersten Reaktionen erhielt Keller von Bewohnern Zustimmung für seinen Vorschlag. Und das aus nachvollziehbaren Gründen.

Fraktionschef Andreas Körner (SPD/Schulzendorf pur/Grüne) will von einer Kita auf dem Gelände des alten Gemeindeamtes nichts wissen. Ob die Bürger das genauso sehen, ist fraglich. (Foto:mwBild)

Fraktionschef Andreas Körner (SPD/Schulzendorf pur/Grüne) will von einer Kita auf dem Gelände des alten Gemeindeamtes nichts wissen. Ob die Bürger das genauso sehen, ist fraglich. (Foto:mwBild)

Zwar wissen Bürger, die Unterbringung von echten Flüchtlingen ist eine moralische Pflicht. „Aber bitte nicht bei uns und wenn überhaupt, dann außerhalb des Ortes. “, heißt es immer wieder hinter vorgehaltener Hand. So manchem Schulzendorfer, aber auch Gemeindevertreter ist eine Kita wesentlich willkommener, als eine Gemeinschaftsunterkunft mit über 100 Asylanten.

Schließlich ist die Sorge vor steigender Kriminalität, Krawallen der rechten Szene und damit dem Ende der dörflichen Ruhe groß.

Bewohner debattieren bereits hinter verschlossenen Türen über die Einrichtung einer Art „Bürgerwehr“. Sie soll ihr Eigentum vor Asylanten schützen und die Ordnung aufrecht halten. Denn, so die Meinung, auf die Polizei könne man sich, angesichts ihrer dünnen Personaldecke, nicht verlassen. Sogar über waffenrechtliche Fragen zur Nutzung von Luftdruckgewehren auf dem eigenen Grundstück im Fall eines Einbruchs durch Flüchtlinge wird gesprochen.

Von Kellers Vorschlag zum Kita Standort hält sein Fraktionschef Andreas Körner (Bündnis 90/Grüne) wenig. „Das alte Gemeindeamt wurde von allen Fraktionen schon vor geraumer Zeit als Standort für eine Kita verworfen. Unsere Fraktion hat sich unlängst auf ihrer Fraktionssitzung klar für den Mühlenschlag als potentiellen Kita-Standort ausgesprochen. Den Menschen im Umfeld des Mühlenschlags wurde schon vor mehr als 15 Jahren eine Kita versprochen. Und es wäre aus meiner Sicht zu begrüßen, wenn es in Schulzendorf auch eine Kita in kirchlicher Trägerschaft gäbe.“, so Körner.

Ein klares Signal für eine Asylunterkunft in der Otto – Krien – Straße. Im Juli besuchten Gemeindevertreter eine Flüchtlingsunterkunft im Land Brandenburg, die in Modulbauweise errichtet wurde. Eine gleichartige Bauweise wurde für eine Gemeinschaftsunterkunft in der Gemeinde in Betracht gezogen.  Andreas Körners Eindruck: „Ich war positiv überrascht.“ Der Fraktionschef will nun schnelle Entscheidungen zur Flüchtlingsunterkunft: „Angesichts der jüngsten Prognosen über die Asylsuchenden im Landkreis dürfte auch dem Letzten klar sein, dass die Zeit drängt.“

Wie es mit der Gemeinschaftsunterkunft für Flüchtlinge in Schulzendorf weiter geht, darüber soll auch ein Runder Tisch mit Bürgern ein entscheidendes Wörtchen mitreden. Initiator Körner dazu: „Wir haben in der Fraktion Eckpunkte für die Einrichtung eines Runden Tisches diskutiert. Unseren Vorschlag werden wir an die anderen Fraktionen und den Bürgermeister weiterleiten. Wir würden es begrüßen, wenn wir uns bis zur nächsten GV auf ein gemeinsames Konzept verständigen könnten.“

Bürgervertreter lässt Körner über seine Vorschläge zum Runden Tisch allerdings im Dunkeln tappen. Eiko Hildebrandt aus der Kölner Straße dazu: „ Mir ist von einem Vorschlag nichts bekannt.“ Der Unternehmer hatte eine Petition zur Bürgerbeteiligung in Sachen Asylheim initiiert. Knapp 350 Bürger haben damals für eine Mitsprache votiert.

9 Responses to Ein Herz für Kinder: Kita oder Asylheim ?

  1. Jens
    1. September 2015 at 09:37

    Leute lasst Euch von den Politikern nicht verarschen.
    Diese Flüchtlinge flüchten in erster Linie vor Armut.
    Die, die vor Krieg flüchten, kommen bei uns so gut wie gar nicht an.

    Zudem werden aus den 100 “Flüchtlingen” ganz schnell 1000.
    Den jeder holt seine komplette Familie hier her!
    Wo sollen diese Kulturfremden in Schulzendorf Platz finden?
    Deren “Werte” kollidieren mit den Unseren gewaltig.

  2. Herr P.
    28. August 2015 at 16:59

    Ich fordere dund um das geplante Asylheim einen neuen Bezirk auszurufen: “Neu-Texas”.
    Es sollen die jeweiligen Gesetze zu Waffen und Selbstverteidigung übernommen werden, damit die Bürgerwehr überhaupt eine Chance hat. Schließlich geht es ja um das Wohl unserer Kinder. Und wer, wenn nicht Schulzendorf hat die Kompetenz und das Verantwortungsbewusstsein so eine Bügerwehr zu organisieren.

  3. G. Hoffmann
    27. August 2015 at 08:21

    Die Altparteien haben wohl etwas anderes vor ! Sie werden das Wahlrecht ändern, damit Wirtschaftsflüchtlinge mit wählen – besser nur wählen können und diese “Zitat dieses primitiven Gabriel” “Pack” ihnen das Wahlergebnis nicht verderben.

    Neukunden + Wähler werden überall wohl umworben – so ist es bei allen Dingen im Leben – nur der Bestand an Kunden + Mesnchen + Ehemann+ Bürger + Zeitungskunden – Tradition- Heimat usw. den/ das interessiert keinen mehr.

  4. KÖTER
    26. August 2015 at 21:03

    Asylanten sind wichtiger als das Deutsche Volk! Das merkt man jeden Tag daran, wie sich unsere sogenannten Voksvertreter verhalten. Wir, das Volk sind ja nur Pack!!! 2017 sind Bundestagswahlen, hoffentlich bekommt dann die AfD über 30%…

  5. XXX
    26. August 2015 at 10:23

    Abstruse Verschwörungstheorien! So ein Blödsinn! Warum sollte jemand eine europaweite DDR 2.0 haben wollen.

    Allerdings wüsste ich, wie ich es ganz praktisch angehen würde:

    Zunächst würde ich die um die EU liegenden Länder destabilisieren und dafür sorgen, dass ein Haufen unterschiedlicher Kulturen nach Europa flüchtet. Gleichzeitig würde ich durch massive Eingriffe in die Wirtschaft Blasen erzeugen. Wenn die platzen gibt es ganz viele Schulden, Armut und soziale Unruhen, geschürt auch durch die Zuwanderung.
    Innere Kriminalität/Terrorismus muss durch massive Überwachung verhindert werden. Am besten überwacht man den Fluss des Geldes – sehr praktisch über Bargeldverbot. Irgendwann muss man die Zuwanderung stoppen, am besten durch Mauern und Stacheldraht, was man ja in Ungarn schon angefangen hat. Ganz wie damals beim „antifaschistischen Schutzwall“. Der hat sich ja dann in seiner Funktion auch eher als Gefängnis erwiesen. Raus darf dann nur noch, wer die Schulden abgearbeitet hat, die die EU in seinem Namen aufgenommen hatte. (Man wird das zu verhindern wissen.)

    Aber wozu das Ganze? Damit die Europäer entweder nur noch eigene Produkte oder die über TTIP zugelassenen amerikanischen Produkte kaufen?

  6. Bürger Zweiter Klasse
    25. August 2015 at 19:47

    Was wird in Schulzendorf passieren:
    Es wir wieder mal über unsere Köpfe entschieden.
    Die BASTA Mentalität der sogenannten Gemeindevertreter wird nichts anderes zulassen.
    Steuern zahlen und Klappe halten. So wirds kommen.

  7. Neinsager
    24. August 2015 at 22:53

    Jetzt fängt der scheiß schon wieder an dachte das wär abgeharkt.,.
    Wir wollen hier bei uns kein Asylantenheim…
    Da sind sich die unmittelbaren Bewohner und die direkten Bewohner am Otto krien Platz einig…

  8. Hannes
    24. August 2015 at 14:33

    Ich kann hier nur noch einmal an alle Gemeindevertreter appellieren. Um eine breite Akzeptanz zur Frage der Flüchtlingsaufnahme zu erreichen müssen die Bürger mitgenommen werden. Keine Entscheidungen zum alten Rathaus ohne Bürgerbefragung. Erfolgt das nicht, dann soll hinterher keiner über Ausschreitungen wie in Stuttgart, Dresden – Heidenau jammern. 20 Gemeindevertreter können in dieser Frage nicht über 7.000 Köpfe hinweg bestimmen. Die Abstimmung in der GV muss in öffentlicher Sitzung und namentlich erfolgen, das Ergebnis ist zu veröffentlichen.

  9. Ulf
    Ulf
    24. August 2015 at 12:47

    Wenn Herr Körner so positiv überrascht war, dann habe ich folgenden Vorschlag. Gegenüber den Häusern Mühlenschlag 40 und aufwärts ist eine freie Fläche. Die ist so groß, da ist Platz für 30 Container.

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