Das sind die wahren HELDEN Deutschlands! (Teil 1)

7. Februar 2020
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Seit Jahren hören wir von Politikern, dass die Arbeitsbedingungen und die Bezahlung von Krankenschwestern und Pflegepersonal, die jeden Tag einen Knochenjob erledigen, verbessert werden muss. Passiert ist bislang nicht viel!

Denjenigen, die 365 Tage ihre Mitmenschen medizinisch versorgen, die sich um todkranke Menschen kümmern, die ihnen Wärme geben, muss deutlich mehr Respekt entgegengebracht werden.

Ärzte, Krankenschwestern und Pfleger erledigen jeden Tag einen Knochenjob. (Foto: Roland Horn)

Ärzte, Krankenschwestern und Pfleger erledigen jeden Tag einen Knochenjob. (Foto: Roland Horn)

Es darf nicht sein, dass Ärzte völlig überlastet Leben retten müssen, dass Krankenschwestern, Pfleger und Servicepersonal in einem der reichsten Länder der Welt Überstunden schruppen und mit Magerlöhnen zufrieden sein müssen.

Der Schulzendorfer sprach mit einem Patient, der drei Wochen auf der Herz – Station 23 von Oberarzt Sebastian Jäger und Stationsärztin Elena Assmann im Krankenhaus Hedwigshöhe, Berlin – Bohnsdorf lag. Drei Begebenheiten brannten sich in sein Gedächtnis. Dem Schulzendorfer offenbarte er sie:

KNOCHENARBEIT

„Die Arbeit der Ärzte und der drei Schwestern und Pfleger pro Tag und Schicht auf Station 23 grenzt an Schwerstarbeit. Täglich legen sie mehrere Kilometer zurück. Einmal vergriff sich mein Bettnachbar gegenüber einer Ärztin im Ton, als die ihm gegen 23 Uhr einen Druckverband löste und es zu Problemen kam. Obwohl die Medizinerin, wie ich später erfuhr, bereits über ihre Schichtzeit hinaus im Dienst war, blieb sie cool und brachte die Sache zu einem guten Ende. Mein Nachbar konnte schon am nächsten Tag gesund nach Hause gehen.”

In der Klinik für Innere Medizin – Schwerpunkt Kardiologie, machen sie nur selten pünktlich Feierabend: Oberärztin Dr. med. Berta Ruschke, Chefarzt Dr. med. Malte Schröder und Dr. med Sebastian Jäger, Leitender Oberarzt. (v.l., Foto: Roland Horn)

In der Klinik für Innere Medizin – Schwerpunkt Kardiologie, machen sie nur selten pünktlich Feierabend: Oberärztin Dr. med. Berta Ruschke, Chefarzt Dr. med. Malte Schröder und Dr. med Sebastian Jäger, Leitender Oberarzt. (v.l., Foto: Roland Horn)

HERZSTILLSTAND

“In einer Nacht schlug der Kontrollmonitor meines Bettnachbarn Alarm. Eine rote Lampe schellte. Nur Sekunden vergingen, dann flog die Tür auf, eine Schwester stürmte an sein Bett und weckte ihn. Dem Mann, der etwas konsterniert rein schaute, ging es gut. Wie sich herausstellte, hatte das System fehlerhaft einen Herzstillstand signalisiert. Die Schwester entschuldigte sich bei dem Patient für das unsanfte Wecken: „ Das tut mir leid, aber Sie sehen, dass wir jederzeit für Sie da sind!“

ENGELSGEDULD

“Ich habe in 17 Tagen Krankenhausaufenthalt keine Ärztin oder Arzt, Schwester oder Pfleger erlebt, die brummig oder maulig einem Patienten gegenübertraten. Im Gegenteil: Immer mit aufmunternden Worten gaben sie Kranken Mut. Und auch noch nach 7 Stunden Schwerstarbeit bewiesen sie Engelsgeduld. Eine demente Patientin auf der Station brüllte stundenlang im Minuten Takt: „Helfen sie mir, helfen sie mir!“ Auch nach 7 Stunden Dienst und kurz vor dem Feierabend beruhigten die Schwestern die kranke Frau.“

Wenn man sieht, wie schwierig ihre Arbeit ist, wie hart die seelische Belastung ist, ist es bedrückend, wie wir unsere Ärzte, Schwestern und Pfleger behandeln. Ihnen muss deutlich mehr Wertschätzung entgegengebracht werden. Am besten beginnen wir damit heute!

Krankenhaus Hedwigshöhe in Berlin - Bohnsdorf (Foto: Roland Horn)

Krankenhaus Hedwigshöhe in Berlin – Bohnsdorf (Foto: Roland Horn)

 

6 Responses to Das sind die wahren HELDEN Deutschlands! (Teil 1)

  1. Klaus Winkler
    7. Februar 2020 at 15:24

    Einige Kommentare bestätigen mich in meiner Überzeugung, dass Krankenhäuser, wie zum Beispiel Hedwigshöhe , mit christlichem Profil besser organisiert sind (“gute Pension”) als kommunale Kliniken, wie die “Bahnhofshalle” Vivantes in Neukölln. Ich habe bislang nur Sana in KW kennengelernt, die Schwestern haben sich auch die größte Mühe gegeben. Der gesamten Branche muss man großen Respekt zollen.

  2. Petra
    7. Februar 2020 at 13:07

    In Deutschland läuft was verkehrt! Der Staat und die Politiker behandeln Ärzte, Krankenschwestern, ambulante Pflegekräfte stiefmütterlch. Aber einem Möchtegern “Politiker” der FDP aus Thüringen für einen Tag Ministerpräsident 96.000 Euro zahlen. Hat heute die Bild berichtet. Und in Schulzendorf wird ein Parkplatz zum Schnäppchenpreis von 100.000 Euro gebaut, der wenigen Privelegierten vorbehalten ist. Aber herumzaudern, wenn in der Kita Hollerbusch für ein paar tausend Euro der Spielsand getauscht werden soll.Gehts noch?

  3. Grüße aus Zeuthen
    7. Februar 2020 at 11:56

    Schöner Bericht, ich war auch auf Station 23. Dr. Jäger hat mir zwei Stants gesetzt. Gott sei Dank ging es am Handgelenk. Die Schwestern waren immer gut gelaunt, das kann ich bestätigen. Man muss auch das Servicepersonal loben, das fehlt mir in dem Bericht. Also die Reinigungskräfte, die Mitarbeiter, die Essen serviert haben.

  4. Giesela Berger, Bruno - Taut - Siedlung
    7. Februar 2020 at 11:27

    Mein Mann und ich lagen beide schon in Neukölln, “Bahnhofscharakter” ist der richtige Ausdruck. Die dortigen Verhältnisse haben ihre Ursache in der geringen Wertschätzung des Staates gegenüber medizinischen Einrichtungen. Millionen sind für die Nato da, Millionen für diesen Flugenhafen BER, die wären in medizinische Einrichtungen besser investiert. Ich selbst lag auch in Hedwigshöhe und muss sagen, das Krankenhaus hat für mich den Charakter einer guten Pension. Nette Zimmer und sehr fleißge Schwestern.Kein Vergleich mit dem “Bahnhof” Neukölln. Und an dieser Stelle mein Dankeschön an alle Ärzte und Schwestern in Deutschland.

  5. karo
    7. Februar 2020 at 09:04

    ich habe leider auch hinreichende Klinikerfahrungen. Es arbeiten überall Menschen mit guter und schlechter Laune, mit Eifer und großer fachlicher Kompetenz. Doch leider sehr wenig Wertschätzung der Patienten an der Leistung des Personals. Das schlimmste Klinikum ist für mich das Neuköllner Klinikum was die Personaldecke, missmutige und rücksichtslose Patienten und vor allem Besucher betrifft. Wann hört dieser “Bahnhofscharakter” in den Kliniken auf? Schmutz, Bakterien, Besserwisserei, Lärm stören den Klinikbetrieb und die Genesung schwerkranker Menschen. Ja das Pflegepersonal und Ärzteschaft müssen gut bezahlt werden und die gesetzlich vorgeschriebene Freizeit in Anspruch nehmen können. Überstunden müssen Ausnahme bleiben. Ein Thema, man kann stundenlang Erfahrungen austauschen. Solange ein Klinikum, eine Arztpraxis ein wirtschaftlich und ertragsorientiertes Unternehmen sind, erübrigt sich jede Diskussion. Das nennt sich dann “Sozialstaat”

  6. Ulrich Häusler
    7. Februar 2020 at 07:51

    Ich lag 2019 auf Station 21 glaub ich, Chirurgie und kann den Erlebnis bericht nur unterstützen. Ackern wie die Kümmeltürken,immer nett und freundlich, mir wurde dort geholfen. Und ich bin überzeugt, dass es in allen Krankenhäusern Deutschlands so ist, Pannen gibts überall. Jedenfalls möchte ich nicht in Russland, Rumänien oder Portugal ins Krankenhaus müssen.

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