Bürgerbündnis: Wurde jetzt sein Ende eingeläutet?

3. Februar 2020
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Das Bürgerbündnis freier Wähler e.V. hat zwei Sachkundige Einwohner verloren. Petra Prochaska und Bärbel Hartenstein haben dem Verein den Rücken gekehrt. Offiziell heißt es aus persönlichen Gründen.

„Ich gehe nicht aus Frust, ich werde mich weiter für die Belange der Bürger Schulzendorfs einsetzen.“, erklärte Bärbel Hartenstein, die für ihre kritische Stimme im Ort bekannt ist, Probleme beim Namen nennt und Klartext redet. Bei der Diätenerhöhung hatte sie angekündigt, ihre Bezüge einem gemeinnützigem Verein zu spenden.

Hartenstein fehle im Gemeinderat konstruktives Streitverhalten in der Sache. Sie möchte in Sitzungen nicht einfach „die Zeit absitzen“, über lapidare Angelegenheiten ellenlang diskutieren und sich nicht in ihren Überzeugungen „verbiegen“. Auch wenn Hartenstein sich dazu nicht äußerte, ihr Abschied dürfte auch mit dem insgesamt mageren Auftritt des Bürgerbündnisses im Gemeinderat seit der Kommunalwahl im Mai 2019 zu tun haben.

Hartenstein kritisierte zudem den Stil der Versammlungsleitung von Joachim Kolberg (CDU) im Ortsentwicklungsausschuss, er agiere „autokratisch“.

Das Bürgerbündnis befindet sich mit dem Weggang beider Sachkundiger Einwohner in einer tiefen Krise, die ihre Ursachen vor allem in der schwachen Führungsarbeit von Fraktionschefin Ramona Brühl hat. Seit der Kommunalwahl ist nicht eine nennenswerte Initiative von ihrer Fraktion ausgegangen.

Fraktionschefin Ramona Brühl , am Ende des Lateins? (Foto: mwBild)

Fraktionschefin Ramona Brühl, am Ende des Lateins? (Foto: mwBild)

Den CDU – Antrag zum Bau eines Geh- und Radweges in der Walther – Rathenau – Straße unterstützte sie nicht. Ferner votierte die Fraktion gegen den Abschluss des städtebaulichen Vertrages zur 1. Änderung des Bebauungsplans „Zum Mühlenschlag“. Von der im Wahlkampf viel versprochenen Transparenz kann kaum mehr die Rede sein. Anders kann die Tatsache, dass Brühls Fraktion die Beratung eines öffentlichen Haushaltes unter Ausschluss der Öffentlichkeit toleriert, nicht eingeordnet werden.

Unter Abgeordneten wird das Bürgerbündnis inzwischen lediglich als Mehrheitsbeschaffer bei Abstimmungen und nicht als gestaltende Kraft angesehen.

Von den Glanzzeiten, als Christel Pawlik für Bürgerrechte kämpfte, als Bernd Puhle unermüdliche Aufklärungsarbeit unter Bürgern zum 16 km Straßenausbau leistete  und als Gernut Franke entschieden für BER – Lärmschutz eintrat, ist das Bürgerbündnis heute meilenweit entfernt.

Ramona Brühl bleibt jetzt nur eins: Sie muss handeln und kluge Entscheidungen treffen, das ist sie Pawlik, Puhle und Franke sowie ihren Wähler schuldig.

8 Responses to Bürgerbündnis: Wurde jetzt sein Ende eingeläutet?

  1. Horst
    17. Februar 2020 at 14:26

    Liebe Petra, Deine Grünen waren am Samstag die Einzigsten !!! die für eine Steuererhöhung (Grundsteuer) in der Haushaltsvorberatung plädiert haben.
    Zwar nicht in der von der Verwaltung im Vorbericht vorgeschlagenen Höhe, aber immerhin will sonst keine andere Fraktion außen den Grünen eine Steuererhöhung.

    Soviel zum Thema, die Einzigsten die man ernst nehmen kann…..

  2. Baron von Innstetten
    17. Februar 2020 at 14:10

    Die Grünen sind also die einzig ernst zu Nehmenden in Schulzendorf? Soso. Ob das die gleichen Grünen sind, die es nicht mal bei der Haushaltsvorbesprechung lassen können, ihre in demokratischen Abstimmungen abgewählten Beschlussvorlagen, auf undemokratische Weise und durch die Hintertür wieder auf den Plan zu bringen?
    Sind das die gleichen Grünen, die immer wieder mit fragwürdigen Forderungen und anhaltend in Nacht und Nebel-Aktionen irgendwelche unabgestimmten Beschlussvorlagen durchzudrücken versuchen?
    Der Zweck heiligt nicht die Mittel wie ich finde. Gehört wird natürlich, wer am lautesten Posaunt. Aber angeblich wollen die Bürger diese Art Politiker nicht.
    Und weil früher einiges besser war, wie ich hier lesen muss: Früher war es eine Zierde nichts zu sagen, wenn man nichts zu sagen hat. Wir werden uns schon melden, wenn es stichhaltige und sinnvolle Projekte gibt. Dann bringen wir auch Beschlussvorlagen ein. Bis dahin dürften alle die nicht nur meckern, sondern mitgestalten, durchaus die nicht ganz unwichtige Rolle des Bürgerbündnisses im Gestaltungsprozess der Gemeindevertretung wahrnehmen. Von wegen nur Mehrheitenbeschaffer. Hier wurde wieder ganz hervorragend recherchiert. Von tiefer Krise merke ich jedenfalls nichts bisher.
    Zur Gemeindevertretung: Ansich ist das eine Runde, wo abgestimmt wird über Beschlüsse, die im Vorfeld abgestimmt und verhandelt wurden. Es ist mit Nichten die Schuld eines Einzelnen, wenn das so nicht klappt. Und auch etliche Bürger wünschen sich dort anscheinend mehr als das, nämlich eine Schaubühne für öffentliche Vollstreckungen des Bürgerwillens gegen die Verwaltung. Eigentlich arbeiten wird dort aber an Projekten MIT der Verwaltung. Nur nochmal als Erklärung für alle die es auch 30 Jahre nach der Wende noch nicht begriffen haben. Wenn also überhaupt dort etwas statt findet, dann ist das ´Laberbude´. Das ist so vorgesehen. Alles andere passiert vorher und nachher. Und wenn ich mich als Bürger 0,0 einbringe, kann ich nicht erwarten, dass sich alles in den viel zu langen Sitzungen dann schon glatt zieht.
    Gruß,
    Peter Schulze

  3. Kristian
    5. Februar 2020 at 09:45

    Lieber User Kristian, Schmähkritik gegen Politiker wird hier nicht geduldet.Deshalb wurde Ihr Kommentar geslöscht.

    Die Redaktion

  4. Petra
    4. Februar 2020 at 21:46

    @Observator,Strom wird teurer, Klimaaustieg wird teuer, jetzt werden wir bei der Grundsteuer mit 140.000 belastet. Und die GVs beschließen für dieselbe Summe den Bau eines Parkplatzes, den ein verschwindener Anteil der Bürger nutzt. Ich glaube es nicht.

  5. Observator
    4. Februar 2020 at 17:06

    Was heißt hier Parkplatz für Privilegierte? Auch eine Petra könnte an der Errungenschaft von interessierten Schulzendorfern teilhaben. Kultur ist nicht nur für privilegierte Bürger, sondern für alle. Man muss nur etwas Kultur in sich haben, um auch welche wahrzunehmen zu können. Ich denke, die Ehrenamtlichen, die sich für den Erhalt der Patronatskirche seit 20 Jahren einsetzen und etwas konkretes für den Ort tun, indem sie ein Wahrzeichen unseres Ortes erhalten, sollten die Möglichkeit bekommen, vernünftig und gefahrenfrei zu parken, ohne für ihr langes Wirken so diskreditiert zu werden. Wie wäre es, wenn die ewig Nörgelnden auch einmal etwas bewegen? Meinen Beifall hättet ihr.

  6. Jörg
    4. Februar 2020 at 16:11

    @ Petra – Auch die Grünen vertreten dich nicht, auf Anfragen wird selten, eher kaum reagiert. Gelöst wird von ihnen für alle Bürger gar nichts .Wenn du Pech hast, bekommt Du auch noch von denen einen Vortrag, was sie den ganzen Tag machen. Ein Zusammenschluß mit Zeuthen ? Nur weil der jetzige Bauamtsleiter mal in Schulzendorf gearbeitet hat ? Die Kultur von Zeuthen fruchtet in unserem Nest nie, weil man das überhebliche Personal hier nicht wegbekommt.

  7. icke
    4. Februar 2020 at 08:06

    Gut gemeinte Dinge zu tun oder zu wollen , hat noch nichts mit GV- Arbeit zu tun. Die Qualität der Gemeidearbeit ist in Schulzendorf fruchtbar, gleichzusetzen wie der Bundestag. Es wird getritten um nichts, aber getan wird ebenfalls nichts.

    Und diese Alftiere kotzen einen auch alle an – EGO läßt grüßen , es ist nicht zu verstehen, warum die Schulzendorfer einen derartigen Unsinn gewählt haben. Und wer was gemacht hat, ist nicht wiedergewählt worden. Das hat alles nichts mit “zum Wohle des Volkes” zu tun. Es ist schon egal, über wechen Partei – Haufen man in Schulzendorf sich ärgert.

    @ Insider – Ihre Informationen sind aber auch nicht aus erster Hand-

  8. Insider
    3. Februar 2020 at 21:32

    Frau Brühl mag eine gute Krankenschwester sein, von Politik versteht sie nicht viel. Mit ihr und Unterstützern wie Herrn Balduin, der Phantome verfolgt, demontiert sich das Bürgerbündnis selbst. Es lachen doch schon alle über den Verein. Dass sich die Gemeindevertretung zur Laberbude entwickelt, hat Frau Hartenstein richtig erkannt. Ich sehe es genauso. Und daran hat Herr Kolberg mit seiner Gutsherrenmanier und seinen Monologen einen großen Anteil. Da war Dr. Burmeister deutlich besser.

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