Anwohner tappen im Dunkeln, Amt liegt im Dornröschenschlaf!

Schulzendorf. Dunkelheit im Herbst und Winter prägt die August-Bebel-Straße. Kinder begeben sich in Gefahr, wenn sie morgens und am späten Nachmittag auf dem Weg in die Schule und nach Hause sind. „Die Straße ist eine der wenigen Hauptverkehrsstraßen, die keine Beleuchtung haben. Es ist arschdunkel. Seit sechs Jahren wird nichts getan. Muss mit den Kindern erst etwas passieren, bevor gehandelt wird?“, fragt sich Anwohner Marc Petrofsky.

“Mücken können auch im Dunkeln fliegen, Fußgänger und Kinder nicht.” – heißt es auf dem Plakat. Im Bild: Dieter Stahn (Foto: mwBild)

„In den 90ziger Jahren wurde in Schulzendorf die Energieversorgung der Grundstücke umgerüstet. In diesem Zug wurde die Beleuchtung demontiert. Seit 30 Jahren warten die Anwohner auf eine neue Straßenbeleuchtung.“, resümiert Dieter Stahn, Vertreter des Schulzendorfer Seniorenbeirates in der Gemeindevertretung.

Am 11. Dezember 2019 beschloss der Gemeinderat einstimmig, eine Beleuchtung in der gefährlichen Straße zu errichten. Das Ergebnis nach fast einem halben Jahrzehnt: Fehlanzeige!

Stahn hat sich seit Jahren in seinem Kampf um Licht im Dunkeln festgebissen. Er sprach mit dem Tiefbauamt, einem Projektentwickler, der Verwaltung. Stets musste er vom Rathaus erfahren, was alles nicht geht, statt Vorschläge zu hören, wie es funktionieren könnte.

Unterstützung für sein Engagement erhielt er vom Gemeindevertreter Klaus Schmidt (AfD).  Beide sammelten etwa 120 Unterschriften von Anliegern, die den Bau der Beleuchtung forderten. „Als ich Bürgermeister die Unterschriften übergab, fragte er mich, was er mit ihnen anfangen soll. Umsetzen was beschlossen wurde, antwortete ich ihm.“, so Schmidt. Der Gemeindevertreter hat Plakate anfertigt, die an Grundstücken der Anwohner in der August-Bebel-Straße hängen und die Öffentlichkeit auf das Thema aufmerksam machen sollen.

Klaus Schmidt (AfD) (Foto: mwBild)

Zwar haben Vertreter des scheidenden Gemeinderates Bürgermeister Mücke an die Erfüllung des Auftrages in der August-Bebel-Straße erinnert. Doch bei der Erinnerung blieb es am Ende.

Bleibt die Hoffnung, dass der neue Gemeinderat ideologiefrei und energisch vorgeht, um das Rathaus aus dem Dornröschenschlaf wachzurütteln.