Schulzendorf. Alltägliche Szenen in den USA: Schüler stehen vor Schulbeginn ehrfürchtig mit der Hand auf dem Herz und blicken auf die wehende US-Flagge. In Dänemark, wo die Flagge Dannebrog genannt wird, ist sie allgegenwärtig und ein wichtiges nationales Symbol. In Ungarn, der Slowakei und Polen flattern die Nationalfahnen überall, sie gehören dort schlicht zum Leben.

Schulzendorfs Grüne, Linke und SPD sehen in einer dauerhaften Beflagung nationaler Symbole offenbar nichts Positives. (Foto:mwBild)
Und in Schulzendorf? Nur an besonderen Tagen werden Schwarz-Rot-Gold und die Flagge Brandenburgs gehisst.
Die AfD Schulzendorf möchte frischen Wind in das Flaggenleben der Gemeinde bringen und fordert eine ganzjährige Beflaggung an Dienstgebäuden und Liegenschaften mit der Bundes- und Landesflagge sowie der Fahne Schulzendorfs. Sie brachte im Gemeinderat dazu einen Antrag ein, den eine Mehrheit begrüßte und unterstützte.
Mücke wittert „Nationalismus“, Linke und Grüne Rechtsextremismus
Wegen ihres Antrages mussten sich die Mitglieder der AfD-Fraktion hässliche Anttacken gefallen lassen.
Linke, Grüne und SPD haben offensichtlich eine schwierige Beziehung zu ihrer Nationalflagge, die für Einigkeit, Recht und Freiheit steht. Anders können ihre Statements in der Debatte nicht gewertet werden. Körner, der Grüne Spitzenpolitiker im Bundestag berät, giftete gegen den AfD-Antrag. Er sei populistisch und von der AfD-Brandenburg kopiert, die als „gesichert rechtsextrem“ gilt. Von einem “Spaltungsantrag” war die Rede.
Der abdankende Bürgermeister Mücke deutet den AfD-Antrag als einen „Schritt zum Nationalismus“. Ihre Fraktionsmitglieder seien „Handlanger der Rechten“. Mücke weiter: “ Man dürfe die Beflaggung vornehmen, man braucht es aber nicht.“
Gegen den AfD-Antrag zur Beflaggung stimmten: Winifred Tauche, die Kreistagsabgeordnete Claudia Mollenschott (beide Die Linke), Andreas Körner (Grüne), Tim Kolbe, Susanne Heyer, Dominik Lübke (alle SPD) und der zur Neutralität verpflichtete Bürgermeister Mücke (SPD-nominiert).

Interessante Diskussion, bei der ich nachvollziehbare Argumente in mehreren Standpunkten höre. “Nationalismus als Ideologie der Faulen” ist ein Standpunkt über den es – wie ich ich finde – lohnt nachzudenken. Ich persönlich habe kein Problem mit unserer Flagge, sehe aber durchaus die Gefahr, dass schwarz-rot-gold durch die AfD in ihrem Sinne instrumentalisiert werden könnte. Da hilft es dann sicherlich auch nicht, wenn die Personen in der Gemeindevertretung so eindeutige Positionen einnehmen. Andererseits verwundert mich der derzeitige Hype um schwarz-rot-gold doch ein wenig, denn ich nehme häufig wahr, dass Menschen einerseits unsere Farben feiern, andererseits aber unseren Staat und die damit verbundenen Werte (Würde des Menschen, Gewaltenteilung, Einigkeit, Recht, Freiheit) ablehnen.
Mir persönlich würde eventuell auch die Europa-Flagge in Schulzendorf gefallen.
Boooah, ich kann das alles nicht mehr. Demnächst regen sich die ach so gesagten Demokraten darüber auf das es 19:33 Uhr ist und man um 5:45 Uhr aufstehen muss um zur Arbeit zu gehen.
Leute kriegt euch mal wieder ein.
Zu jedem Land gehört die Nationalfahne, nur muss man nicht alle Fahnen aufhängen,wenn andere Bürger im eigenen Heimatland leben.
@Veto: Sie bringen da einiges durcheinander. Wäre es so, wie Sie sagen, würde es reichen, sich zu irgendwelchen Werten zu bekennen, um deutscher Staatsbürger zu sein. Was würde mit Deutschen passieren, die sich nicht zu diesen Werten bekennen?
Und natürlich verbinden Nationalisten überall auf der Welt das durch Zufall erworbene Merkmal der Nationalität mit bestimmten Eigenschaften, um Politik zu machen. Das ist halt völliger Quark. Ob in Skandinavien, Deutschland oder sonst wo.
Ich habe ja dafür gestimmt mit den Worten, dass wir selbst so einen Antrag gebracht hätten, wenn er nicht gekommen wäre. Wieso eigentlich, vielleicht weil wir verkappte Ultra-Nationalisten sind? Eher nicht! Ich teile viele der Gegenargumente sogar und genau deshalb, habe ich dafür gestimmt. Es wird immer Auffälliger wie sehr bestimmte Menschen falsche Entscheidungen aus guten Gründen fällen, weil sie die Strukturen dahinter noch nie verstanden zu haben scheinen.
Inhaltlich muss man sagen, dass Regionalverbundenheit einfach nicht zwingend Nationalismus ist und schon gar nicht wie behauptet wurde, die BRD Flagge dem ‘Rechtsextremismus’ Vorschub leistet. Da sieht man direkt wessen Geistes Kind jemand ist, der sich solcher Argumente bedient und dass da mindestens bei der historischen und gesellschaftlichen Bildung nicht viel los ist. Ich verweise hier gern an die Audio Doku der Sitzung. Viel wichtiger ist für mich allerdings, dass diese Flaggen eine letzte Bastion zu sein scheinen, in der Wahrung einer längst verschwundenen Form der Neutralität. Einer Neutralität, die es auch Menschen die lange schon ausgegrenzt sind von der ach so offenen Gesellschaft, erlaubt, ohne Worte wieder Teil dieser Gesellschaft zu sein. Denn worum geht es denn hier? Die Werte hinter dieser Flagge sind ein Kleinster Gemeinsamer Nenner aller Menschen in diesem Land.
Und diese Werte sind witzigerweise genau die, die zur Begründung der momentanen Mobilmachung genutzt werden. Wir sollen also unsere Kinder in einen Krieg schicken für (durchaus nationale) Werte, die wir aber selbst nicht symbolisieren dürfen in Form des Hissens der entsprechenden Flaggen? Na Prost Mahlzeit!
Hier ist aber der Punkt, wieso ich eigentlich gegen diese Flaggen sein müsste – ich kann die Herbeinahme dieser teuren Werte zur Kriegsführung einfach nicht tolerieren. Insofern bin ich wenig verwundert über die breite Zustimmung. Lieber wären mir mehr Friedensdemos, Abrüstung und echter Anti-Nationalismus. Was aber Regionalstolz in meinem Weltbild nicht entgegen steht.
Und warum habe ich dann dafür gestimmt? Na ganz einfach:
Diese Dauerbeflaggung von Majors for peace, Regenbogen und sonst was für Flaggen die da gehisst werden, haben an diesen Stellen schlichtweg nichts zu suchen. Und um das zu begünstigen haben wir zugestimmt. Jetzt darf sich der ach so tolerante Teil der Bevölkerung mal in der Befolgung der so hoch gehaltenen Werte selbst üben. Das ist eben diesmal nicht ganz so günstig wie sonst; wo ohne Umstände von der Couch aus applaudiert wird. Ich bin gespannt ob diese Flaggen dort jemals hängen, und wie lange. Ich habe da so ein Gefühl…
@Veto: nimm Kommentar nicht für voll; geistiger Dünnsch… mehr kommt da nicht heraus.
Seine Meinung ist eine Beleidigung an die strebsamen, fleißigen Skandinavier; eine Frechheit
Danke AfD für diesen Antrag, Danke an die Gemeindevertreter, die das unterstützt haben. Es ist keine Schande, die Nationalflagge dauerhaft zu hissen. SPD, Linke und Grüne leben nicht mehr in der Realität. Wie man auf den Bildern erkennt, sind die Flaggen vorhanden. Der Beschluss kann also sofort umgesetzt werden!
Ich finde es positiv, wenn die Flagge des eigenen Landes gezeigt wird, auch privat.
Bin oft in Skandinavien unterwegs. Dort gehört es zum guten Ton, die Flagge des Landes zu zeigen. Jeder hat im Garten einen oder zwei Flaggenmasten und dort wehen immer Flaggen oder Wimpel. Wenn ausländischer Besuch kommt, auch deren Flagge.
Wer dies mit Nationalismus, Militarismus, Überlegenheitswahn o.ä. gleich setzt, sollte mal zum Psychotherapeuten gehen und sich untersuchen lassen. Schwedens letzter Krieg z.B. fand 1814 statt.
@Kommentar: Es reicht nicht, einer bestimmten Nation anzugehören, um sich besser zu fühlen als andere. Das ist Ihre Interpretation und Ihre Unterstellung der Intention des Antrages zur Beflaggung. Tatsächlich steht unsere Nationalflagge für die im Artikel genannten Werte und auch gegen eine, ohne diese Werte, dann gewisse “Wertlosigkeit”. Wenn diese Werte “Einigkeit, Recht, Freiheit”, und alle weiteren im Grundgesetz verankerten Werte keinen Wert mehr haben, oder gar negiert, entwertet werden, dann wird auch unsere Gesellschaft “wertlos”. Es ist auch verwunderlich, warum Sie die Nationalflagge so wehement negieren, gegen die Landes- oder die Ortsflagge jedoch offenbar nichts einzuwenden haben. Auch denen könnten “anders” denkende Menschen etwas ab- und ausgrenzendes, z.B. gegen unsere Nachbarorte, unterstellen. Komischerweise thematisieren Sie das jedoch nicht, was insofern inkonesequent ist. Wenn schon, dann sollten Sie jegliches Bekenntnis ablehnen….Fehlt es Ihnen hier vielleicht gar an Toleranz gegenüber Ihren Mitbürgern?
Regt Euch nicht auf. Die Flagge der BRD weht in der Jahnstraße seit Monaten – mit ” Halbmast ” . Die GV – Leute sollten sich ein anderes Volk suchen, Sie vertritt nicht die Interessen der Bürger.
Man wittert Nationalismus und wahrscheinlich noch Hass und Hetze und sieht nicht, dass man selber ein Mitläufer einer neuen Ideologie auf den Fersen ist? Neue Flagge, der Regenbogen am besten mit Slava Ukraine? Vor dem 3. Reich war es auch eine andere Flagge, man ist dabei die Sparache zu ändern, war damals auch. Slogan wie Stärke durch Vielfalt sind die neuen Slogans dieser Zeit wie damals auch, gegen wen eigentlich? Ostfront ist heute wie damals ein Thema? In der EU wurde grünes Licht gegeben für einen Notstand, war damals auch? Es wird allgemein nur eine Richtung der Meinung zugelassen wie Migration, was 10 Jahre Rechtsbruch bedeutet, wir retten das Klima, wir lassen uns alle impfen, wer nein sagt, bekommt Konsequenzen? Abschalten von russischer Presse, war damals auch, der Feind hört mit? Heute wird wohl der Begriff Faschismus manchmal weiter gefasst, um auch andere autoritäre oder totalitäre Systeme zu beschreiben, die: auf einer Ideologie basieren (z. B. religiös, politisch, wirtschaftlich), Gegner ausgrenzen oder vernichten, alles kontrollieren wollen – also Staat, Gesellschaft, Wirtschaft, Denken, Sprache. Faschismus entsteht überall dort, wo eine Ideologie absolut wird und keine abweichende Meinung mehr duldet. Heute wird in der aktuellen politischen und gesellschaftlichen Diskussion es oft als ‚neuer Faschismus‘ bezeichnet: Die Idee, dass Vielfalt, Toleranz oder bestimmte moralische Werte nicht mehr frei gelebt, sondern verordnet oder erzwungen werden – also nicht aus Freiheit, sondern aus Zwang entstehen. Du musst tolerant sein. Du musst diese Meinung teilen. Wenn du anders denkst, wirst du ausgeschlossen. Wenn eine Gesellschaft unbegrenzt tolerant ist, wird sie am Ende von den Intoleranten zerstört. Deshalb muss Toleranz manchmal Grenzen setzen. Auch Vielfalt, Toleranz oder Gleichheit können zur Waffe einer neuen Ideologie werden, wenn sie nicht freiwillig, sondern zwangsweise durchgesetzt werden. Dann entsteht eine Art „neuer Faschismus“ – ein System, das im Namen des Guten wieder Kontrolle ausübt.
Um die Frage in der Überschrift mal zu beantworten: Ja, Nationalflaggen stehen für Nationalismus. Egal in welchem Land übrigens. Nationalismus wird auch als Ideologie der Faulen bezeichnet. Man muss nichts machen, nichts können, nichts geleistet haben. Es reicht, einer bestimmten Nation anzugehören, um sich besser zu fühlen (als andere).
Es war so klar von Rot/Rot/Grünen

dass wieder diese unsinnige ‘Nazi-Keule’ geschwungen wird. Wer Deutschland nicht liebt, soll Deutschland verlassen!!!