365 Tage im Amt: Darum sollten wir Landrat Herzberger dankbar sein!

1. März 2025
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Nicht immer stimmen in der Politik große Worte mit den Taten überein. Mancher fragt sich deshalb: Wer glaubt eigentlich noch, was Politiker versprechen?

Sven Herzberger versprach im Wahlkampf um den Stuhl des Landrates, verstaubte und vom Leben eingeholte Strukturen aufzubrechen. Nur wenige Wochen nach seinem Amtsantritt begann er mit der Neuorganisation der Kreisverwaltung. Das „Superministerium“, das Dezernat 2, dem Vize-Landrätin Susanne Rieckhof (SPD) vorstand, wurde entflochten. Übrigens nicht zu Freude aller politischen Kräfte im Landkreis. So wurde die bedeutende Kommunalaufsicht aus dem Rieckhof Resort ausgegliedert und direkt von Landrat Herzberger übernommen.

Landrat Svenherzberger

Landrat Svenherzberger

 „Die Strukturen, die sich über Jahrzehnte entwickelt haben, waren nicht immer zum Vorteil aller. Es ist deshalb ein Gewinn, dass nun eine neue Ära begonnen hat, in der Entscheidungen nicht auf Basis alter Netzwerke, sondern durch offene, ergebnisoffene Diskussionen getroffen werden.“, konstatiert Professor László Ungvári, der für die Fraktion BVB/Freie Wähler & Die Partei im Kreistag arbeitet.

Ein dickes Lob für die von Herzberger entfachte neue Atmosphäre in der Verwaltung kommt vom Chef der Fraktion CDU/FDP/Bauern/StdD im Kreistag, Björn Lakenmacher: „Sven Herzberger hat in den vergangenen zwölf Monaten beachtliche und positive Akzente in der Kreisverwaltung gesetzt. Auch das Feedback vieler Mitarbeiter der Kreisverwaltung ist positiv. Es herrscht ein offenes und konstruktives Arbeitsklima und eine kooperative und zeitgemäße Führungskultur. Dieser Klimawandel innerhalb der Verwaltung war auch dringend nötig. Denn mit der Leistungsfähigkeit der Kreisverwaltung steht und fällt schlussendlich die Qualität der Dienstleistungen für die Bürgerinnen und Bürger.“

Herzberger

Sven Herberger ist in Lübben gut angekommen.

Herzberger trat an, um Landrat für alle Menschen in Dahme-Spreewald zu sein. „Er begegnet allen Gesprächspartnern mit Offenheit und ohne Vorbehalte. Dies ist ein entscheidender Schritt hin zu mehr Transparenz und Bürgernähe – eine Entwicklung, die hoffentlich auch in Kommunen wie Wildau Nachahmung findet.“, urteilt der frühere Präsident der TH Wildau, László Ungvári.

Menschliche Größe bewies Herzberger in der Affäre Rieckhof. Im Wahlkampf um den Landratsposten attackierte sie Herzberger auf üble Weise. In einem Aufruf an die SPD Mitglieder polterte Rieckhof: „Wir bitten Euch alle, helft mit im Kampf gegen blau und verhindert außerdem mit uns zusammen, das mit Herzberger auch Ennullat und Konsorten ins Landratsamt einziehen.“

Dass Herzberger nicht in Feind-Freund-Kategorien tickt wird auch darin deutlich, dass er nach seiner Wahl zum Landrat Rieckhof die Hand für eine Fairplay Zusammenarbeit reichte. Die SPD-Frau pfiff auf seine Einladung. Als sie eine an Herzberger gerichtete E-Mail aus seinem privaten Postfach löschte, war der endgültige Vertrauensbruch besiegelt. Ein Abwahlverfahren der Beigeordneten war die Folge.

Herzberger/Martens

Zeuthens alter und neuer Bürgermeister: Sven Herzberger und Philipp Martens (Die Linke)

Lob und zugleich Kritik kommen von der AfD. „Sven Herzberger hat in seinem ersten Jahr unter Beweis gestellt, dass er in der Lage ist, zentrale Themen aktiv anzugehen und dabei auch unbequeme Entscheidungen sowie Auseinandersetzungen mit etablierten Akteuren nicht scheut. Positiv hervorzuheben ist sein offener Kommunikationsstil, durch den die Fraktion in Entscheidungsprozesse eingebunden wird. Zudem zeigt sich in seiner Arbeit sein Hintergrund als ehemaliger Bürgermeister: Er greift immer wieder die Perspektiven der Städte und Gemeinden auf und versucht, deren Anliegen in seine Entscheidungen einfließen zu lassen.“, resümiert AfD-Fraktionschef Vincent Fuchs.

Kritisch sieht die AfD Herzbergers entschlossenen Einsatz für die Eröffnung der Asylunterkunft in Lübben.

In der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit vollzog sich unter Herzberger eine Kehrtwende. Wie in Zeiten einer Heidrun Schaaf hielten wieder Sachlichkeit, Offenheit und Unvoreingenommenheit Einzug in die Kommunikation des Landkreises.

In zwei Sätzen zieht László Ungvári sein Fazit für 360 Tage Landrat Sven Herzberger: “Mit ihm hat der Landkreis Dahme-Spreewald einen Landrat bekommen, der frischen Wind in die Region bringt. Nach vielen Jahren der Dominanz einer Partei ist dies eine Chance für neue Perspektiven, die frei von parteipolitischen Zwängen gestaltet werden können.“

4 Responses to 365 Tage im Amt: Darum sollten wir Landrat Herzberger dankbar sein!

  1. Zeuthener
    3. März 2025 at 15:29

    @Icke: Du scheinst nicht nur mit der Deutschen Sprache ein Problem zu haben, sondern auch mit Nichtwissen. :-) :-) :-)

  2. Icke
    3. März 2025 at 12:21

    Herzberger ist nicht besser. Was hat er den getan im letzten Jahr ? Nichts.
    Bahntunnel Eichwadle / Zeuthen nichts, BER für die Anwohner nichts. MAWV nichts.
    Beim Neujahrsempfang hat er noch Lobenslieder über den Schulneubau in Schulzendorf gesungen – und dann ?

    Scheinbar kennt er nur zwei Gemeinden : Zeuthen und Schönefeld – alles andere ist unwichtig .

  3. Icke
    3. März 2025 at 07:18

    Lieber User Icke, Kommentare mit derart vielen Ausdrucks- und Rechtschreibfehlern werden nicht veröffentlicht. Wir bitten um Verständnis.

    Sabrina Rühle
    Redaktion

  4. 1. März 2025 at 14:11

    Ich habe Herrn Herzberger nicht gewählt. Ich durfte ihn neulich beim Regionalausschuss erstmals in Ausübung seines Amtes erleben und zeige mich beeindruckt von seinem Pragmatismus und seiner Klarheit. Auch nett war, dass er herum gegangen ist und jeden Vertreter persönlich begrüßt hat – was vielleicht unwichtig erscheint, mir aber nicht unwichtig ist.
    Gut, zum Thema Trinkwasser hat er jetzt auch nicht Partei ergriffen, sicherlich hier und da sehe ich inhaltlich in eine andere Richtung, Stichwort Abschaffung von Bargeld – aber alles in Allem immerhin kein weiter so und eben Keiner der hinter der Bande zu sitzen scheint und den Gegenüber mit Floskeln umgarnt. Zeuthen scheint fähige Politiker zu bauen. Sehen wir was die Zukunft bringt. Jedenfalls scheint es für uns Bürger nicht von Nachteil zu sein, dass er das Mandat erringen konnte.

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