SPD und Grüne machen einen Rückzieher

29. September 2019
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SPD und Grüne haben ihren Vorstoß, in einer Sondersitzung des Gemeinderates die Aufhebung erteilter Fällgenehmigungen von Bäumen am Friedhof per Beschluss zu erzwingen, abgeblasen. Ein dahin gehender Beschlussantrag wurde zurückgezogen.

Grünen – Fraktionschef Andreas Körner: “So wie es aussieht, hätte man die Sondersitzung nicht machen müssen. Wir haben Informationen erhalten, die wir vor einigen Wochen noch nicht hatten.“ Damit meinte Körner eine Dokumentation des Baumbestandes am Friedhof, die im August, also weit vor dem Antrag von SPD und Grünen, vom Rathaus in Auftrag gegeben wurde.

SPD - Fraktionschef Lübke zog den Antrag zur Rücknahme der Fällgenehmigungen zurück. (Foto: mwBild)
SPD – Fraktionschef Lübke zog den Antrag zur Rücknahme der Fällgenehmigungen zurück. (Foto: mwBild)

Die Landschaftsplanerin kommt darin zu dem Ergebnis: „Die Vitalität der Bäume liegt zwischen „leicht geschwächt“ und „abgängig“. Einige der Bäume scheinen aus Verkehrssicherungspflicht bereits eine Gefahr darzustellen und müssten wahrscheinlich ohnehin kurzfristig entfernt werden.“

SPD – Fraktionschef Lübke zur Dokumentation: „Es gibt den Verdacht, dass es sich um ein Gefälligkeitsgutachten handelt.“. Bürgermeister Mücke wies das zurück.

Es spricht einiges dafür, dass SPD und Grüne das kürzlich bekanntgegebene Ergebnis der Dokumentation als Alibi nutzen, um von Defiziten eigenen Handelns abzulenken und die Kehrtwende zu rechtfertigen.

„Ich habe mich über den Antrag gewundert. Im August 2018 haben wir uns im Ortsentwicklungsausschuss mit dem von der SPD angeschobenen Friedhofskonzept befasst. Aus den Plänen ging hervor, dass der alte Baumbestand mitten durch den Gehweg geht und gefällt werden muss. Wer das Friedhofskonzept aufmerksam gelesen hat, musste wissen, dass die Bäume an dieser Stelle nicht zu retten sind.“, konstatierte Claudia Mollenschott (Die Linke).

SPD und Grüne schlugen im Antrag zur Aufhebung der Fällgenehmigungen den Einbau von Wurzelbrücken vor. Nach Einschätzung der Landschaftsplanerin sei dies wahrscheinlich gar nicht möglich.

Bürgermeister Mücke reagierte auf den Versuch, dem Rathaus den Schwarzen Peter für die peinliche Kehrtwende zuzuschieben. Es hätte angeblich zu spät und nicht in ausreichendem Maß über den Zustand der Bäume informiert. „Wir haben in der Vergangenheit immer wieder darauf hingewiesen, dass die Bäume schadhaft und dass die Wurzeln angegriffen sowie beschädigt sind. Die Dokumentation haben wir am 25. September erhalten und der Gemeindevertretung einen Tag später bekannt gegeben.“, so Mücke.

Tatsache ist: SPD und Grüne haben sich für einen Fäll – Stop von kranken Bäumen, die mitten in einem neuen Gehweg stehen würden, eingesetzt.

Ab 14. Oktober soll mit den Fäll Maßnahmen begonnen werden.

4 Responses to SPD und Grüne machen einen Rückzieher

  1. Baumretter
    30. September 2019 at 17:19

    Olli “Wir, die Unterzeichner, fordern die Gemeindeverwaltung auf, rasch die notwendigen Schritte zum Erhalt von 19 Bäumen im Bereich Friedhof, teilweise…..
    Wir sprechen uns mit unserer Unterschrift nicht gegen den vor 20 Jahren geplanten Geh-/Radweg aus – wir wollen eine intelligente Wegelösung zum Erhalt der Bäume.”

    Was ist daran nicht zu verstehen!
    Und wenn du unterschrieben hast, warum dann hier anonym?
    Schämen müssen sich ganz andere!

  2. B. Hartenstein
    30. September 2019 at 15:24

    Vielleicht sollte sich der Bürgermeister mal melden, warum er diese Nachricht nicht vor dem Beschlussantrag zur außerordentl. GV-Sitzung nicht klar und deutlich verkündet hat.
    Der Umgangsstil lässt deutlich zu wünschen übrig

  3. Olli
    30. September 2019 at 13:46

    Ich wohne in der Dresdner Straße und habe mich an der Unterschriftensammlung beteiligt. Aber niemand hat mir gesagt, dass die Bäume krank sind und sie mitten im Weg stehen. Da sollen Bäume gefällt werden, das muss nicht sein. So hat man mir das erklärt. Bauernfängerei nenne ich das, schämt Euch. Ein ordentlicher Weg ist mir wichtiger als kranke Bäume.

  4. Lärm um nichts
    30. September 2019 at 08:08

    SPD – Fraktionschef Lübke spricht von “Gefälligkeitsgutachten” Ach hat der Herr damit vielleicht Erfahrung z.B. im Büro von Tina Fischer ? und der gesamten SPD – Kaste ?

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