Hammerpreis: 16 Kilometer Straßen für 4 Millionen Euro – zum Teil sogar kreditiert!

12. März 2010
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Schulzendorfer, die noch vor kurzem Kopfschmerzen bekamen, als sie an die prognostizierten Kosten des geplanten Straßenausbauprogramms dachten, können durchatmen! Bislang lagen die Kostenschätzungen der Projektanten, der Hyder Consulting GmbH, bei über 9 Millionen Euro.

Diese Prognosen sorgten in der Vergangenheit für viel Unmut unter den betroffenen Schulzendorfern. Nun scheint eine Wende in Sicht! Der Geschäftsführer eines renommierten regionalen Straßenbauunternehmens schaute sich die Holperpisten in der Gemeinde an, kalkulierte sie und kam zu einem erstaunlichen Ergebnis: „Ich baue den Schulzendorfern die 16 Kilometer Straßen zu einem Festpreis von 4 Millionen Euro. Und die Planung für diese Straßen ist inklusive!”, so der Firmenchef.

Der komplette Unterbau, 10 cm starke Bordsteine, 8 cm starkes Betonpflaster, Mulden, Rigolen und sämtliche Vermessungsleistungen sind in diesem Paketpreis enthalten.

Ist die Kalkulation von 4 Millionen Euro vielleicht ein vorweggenommener Aprilscherz? Keineswegs versichert der Unternehmer, der aus wettbewerbsrechtlichen Gründen nicht genannt werden möchte. Der Preis ist solide kalkuliert, schließlich kennt das Straßenbauunternehmen die Örtlichkeiten und Bodenverhältnisse in der Gemeinde wie die eigene Westentasche.

Auch für sozial schwache Familien oder Rentner wäre der Straßenausbau plötzlich finanzierbar. Denn für sie würde es ein besonderes Angebot des Unternehmens geben. „Wir sind zwar keine Bank, aber wenn die Zahl derjenigen, die den Straßenausbaubeitrag nicht bezahlen können unter zehn Prozent liegt, bieten wir eine Null-Prozent Finanzierung an.” so der Geschäftsführer.

Die Hyder Consulting GmbH wollte sich zu den Umständen, die zu einer derart großen Diskrepanz zwischen Kostenschätzung und tatsächlichen Baukosten geführt haben könnten sowie zu Fragen des beschränkten Vergabeverfahrens nicht äußern. ” Da es sich hierbei um ein laufendes Vergabeverfahren handelt, können wir Ihre Fragen im Moment leider nicht beantworten.”, hieß es in einer Mitteilung der Pressesprecherin Barbara Olfe – Kräutlein.

Das 4 Millionen Preisangebot verdeutlicht: Es gibt sie doch, die bezahlbaren Straßen für alle Schulzendorfer!

13 Responses to Hammerpreis: 16 Kilometer Straßen für 4 Millionen Euro – zum Teil sogar kreditiert!

  1. Ramona Brühl
    16. März 2010 at 21:24

    Sehr geehrter Freddi V.,

    ich gehe davon aus sie sind Anlieger einer befestigten Strasse.
    Dieses Glück kann ich leider nicht teilen.
    Die Strasse in der ich wohne,gehört zu den kostenintensivsten lt. Planung.
    Natürlich freue ich mich über jedes kostengünstigere Angebot und noch mehr,wenn es sich dabei um mehrere Tausend Euro handelt !!!!

    Ein Quadratmeterkomplettpreis um die 250€ ist tatsächlich sehr realistisch.

  2. michael kraehnke
    16. März 2010 at 16:47

    ich geb mal ne prognose ab:

    es gibt ne ausschreibung…zufällig um die 9 millionen den zuschlag…
    an eine firma in der nähe von drüber und drunter bau….und da
    die zuweisungen an die geimeinde sicher nicht für kindergärten
    genutzt werden dürfen, bleibt alles wie es ist….

    ich bin gerne bereit strassen zu unterstützen…aber allen, welchen der preis egal ist gebe ich nach wie vor gerne meine kontonummer, damit sie den ausgleich zum realen preis zahlen können

    werden ja sehen, wie die sache ausgeht…würde mich gerne eines besseren belehren lassen….

    das es in unserer gemeinde nicht wirklich einen spielplatz gibt ist eine schande!!!! (egal was die gründe dafür sind)

    gruss

  3. Freddi V.
    15. März 2010 at 21:54

    @bin(ge)laden

    wieso liegt in der Tatsache, das es eine eu-weite Ausschreibung geben wird mein Irrtum? Das ist nicht nur ein Fakt, sondern auch vom Gesetzgeber so vorgeschrieben – nachdem die Planung schon eu-weit vergeben worden ist muss die Gemeinde – ob sie will oder nicht eu-weit ausschreiben.

    Das ist aber schon lange bekannt! Nur gibt es immer wieder Leute die sagen, das man von der eu-weiten Ausschreibung doch Abstand nehmen soll. Das ist so blöde wie populistisch. Wenn die Gemeinde jetzt nicht eu-weit ausschreibt, werden in den nächsten 20 Jahren keine Straßen gebaut.

    Ja – man kann weiter auf die Idioten hören, die keine Straßen wollen – aber dann kommen wir wirklich nicht weiter.

    Der Artikel von Herrn Wollf sagt doch alles.
    Es gibt Straßen zu einem bezahlbaren Preis!

  4. Brühl,Ramona
    14. März 2010 at 18:05

    Sehr geehrter Bin(ge)Laden,
    vielen Dank für den Hinweis auf den Bau des Spielplatzes.
    Von den hoffentlich eingesparten Summen können wir auch noch das Kinder-und Jugendhaus finanzieren.
    Hätte viele tolle Ideen!!!!!!

  5. Bin(ge)Laden
    14. März 2010 at 12:16

    Freddi V. sagt: „Nun möge mir jemand sagen warum das Projekt gestoppt werden soll? Vor einer Ausschreibung brauchen wir uns ja nicht zu fürchten, wenn solche Kalkulationen von hiesigen Baufirmen abgegeben werden können.“

    Genau hier liegt Dein Irrtum Freddi V. ! Wer sagt denn bitte schön, das hiesige Baufirmen ein Angebot abgeben können? Es soll eine beschränkte eu weite Ausschreibung werden. Wer legt denn die Kriterien fest, wer zu den wenigen Firmen zählt, die ein Angebot abgeben dürfen? Wer entscheidet darüber? Es entscheidet der, der mit der Ausschreibung beauftragt ist: Hyder!! Was ist denn, wenn die Latte der Kriterien so hoch gelegt wird, dass hiesige Firmen keine Chance haben? Der Mogelei sind Tür und Tor geöffnet. Lese doch bitte mal den Leitfaden zur Bekämpfung der Korruption des Deutscher Städte und Gemeindebundes. http://www.transparency.de/fileadmin/pdfs/Themen/Verwaltung/Handreichung_Kommune/DStGB_-_Dok.__No._31_-_Korruptionspraevention_bei_der_oeffentlichen_Auftragsvergabe.pdf
    Ein User hatte vor einiger Zeit schon mal darauf verwiesen.
    Wir brauchen das teure Büro nicht. Die hohen Kosten für die Bauleitung können wir uns sparen und für ein Spielplatz verwenden.

    In die Ausschreibung sollte meiner Meinung auch aufgenommen werden, das Leute die wenige Geld haben ein zinsloses Darlehen angeboten wird.

    Davon ist übrigends auch in der Begründung des Straßenausbaubeschlusses von 2007 ausgegangen worden!!!!
    „In die Ausschreibung wird eine Vorfinanzierung des Auftragnehmers für den Gemeindeanteil und eine Vorfinanzierung für nicht gezahlte Ausbaubeiträge der Anlieger aufgenommen. Eine Kreditaufnahme ist bei dieser Herangehensweise nicht erforderlich.“

    WAS IST DENN DARAUS GEWORDEN?? Da kann sich wohl keiner mehr erinnern? Oder bessergesagt will sich keiner erinnern!! Warum wird dieser Passus unter den Teppich gekehrt???? Von Keinem Gemeindevertreter der Linkspartei und der SPD, die sich das Wort SOZIAL auf die Stirn schreiben, habe ich gehört, dass er sich für die Rentner einsetzt, die den Straßenausbau nicht zahlen können. Ich finde total gut, wenn eine Firma solch eine Finanzierung anbietet. Sowas muss in die Ausschreibungsbedingungen!!

    Freddi V. Sagt: „Da die Planung des Projekts schon europaweit ausgeschrieben wurde muss die Vergabe auch europaweit ausgeschrieben werden.“

    Dieser Logik kann ich nicht folgen. Angenommen ich habe mir zwischenzeitlich überlegt gar nicht zu bauen, dann muss ich auch nicht eu weit auschreiben.

    Wir liegen UNTER 5 Millionen! Keine Gemeinde in Deutschland schreibt ihre Straßen Europaweit aus. Nur unsere schlaue und pfiffige Schulzendorfer Gemeindeverwaltung macht da eine Ausnahme!

  6. Freddi V.
    13. März 2010 at 17:45

    Damit dürfte sich ja alle Diskussion erledigt haben. Eine Firma aus der Region – ein bezahlbarer Preis – und zu allem Überfluss noch Unterstützung für finanziell Schwächere.

    Nun möge mir jemand sagen warum das Projekt gestoppt werden soll? Vor einer Ausschreibung brauchen wir uns ja nicht zu fürchten, wenn solche Kalkulationen von hiesigen Baufirmen abgegeben werden können.

    Es sei noch erwähnt, das die Gemeinde nicht mehr aus der Nummer mit der europaweiten Ausschreibung raus kommt. Da die Planung des Projekts schon europaweit ausgeschrieben wurde muss die Vergabe auch europaweit ausgeschrieben werden.

  7. michael kraehnke
    13. März 2010 at 14:37

    ich tu ja ungern oberschlau…aber dieser nun realistisch vorgetragene preis
    war noch nie ein geheimnis und ich wiederhole mich wenn ich sage:
    die gemeinde verarscht unsscheinbar und vergeudet unser geld…
    hoffe, dass wir jetzt langsam in eine reale projektrichtung kommen…
    stellt sich nur die frage, warum dann alle veranwortlichen scheinbar unwissend
    auf dem teuren ross mitgeritten sind und es immer verteidigen gegen alle sachlichen argumente……
    woran kann das nur liegen……..

    gruss

  8. Ramona Brühl
    12. März 2010 at 22:21

    Warum soll die Haushaltskasse um mindestens 600.000 € geschröpft werden( Kündigung Planungsbüro Hyder Consulting GmbH plus Vertragsstrafe),für unrealistische Kostenschätzungen der Projektanten. Kann denn die Gemeinde den Streitwert nicht anfechten????

  9. Jakob
    12. März 2010 at 20:20

    Wer sich über die 600.000 Euro Planungskosten wundert, möge einen Blick auf die Webseite http://www.hyder-consulting.de werfen. Diese internationale Firma (400 Mitarbeiter in DE, 4500 weltweit) bäckt normalerweise grössere Brötchen. Eines ihrere Projekte ist der BBI-Businesspark “Gatelands” mit einem Investitionsvolumen von 750 Millionen Euro. Auch eine Kostenabweichung von 5 Millionen Euro sieht dagegen relativ klein aus.

  10. Bin(ge)Laden
    12. März 2010 at 18:42

    Ich kann dem Andre nur zustimmen. Das Projekt muss gestoppt werden. Ich wünsche mir das die Gemeindevertreter in dieser Sache mal nicht an ihrer Partei denken, sondern den gesunden Menschenverstand walten lassen. Liebe Gemeindevertreter, denkt an die Schulzendorfer Bürger und nicht an Eure Parteichefs! Es ist nicht nachvollziehbar warum die Gemeinde ein völlig überteuertes Projekt mit aller Gewalt umsetzen will. Die Firma aus der Region muss es doch wissen! Die bieten einen Festpreis an, einschließlich der Planung. Dazu wollen Sie die Leute die klamm sind unterstützen. Was will man mehr? Wozu diese ganze EU Ausschreibung? Die ist nicht nötig! Wenn ein Straßenbauunternehmen eine Planung machen kann frage ich mich, wieso Schulzendorf ein 600.000 Euro teures Büro braucht, dass Kosten ermittelt, die weit weg von jeder Realität sind? Warum können die Bauingeniere im Bauamt nicht solch eine Schätzung machen? Die haben Mengen, Aufbauten, Preise aus frühreren Straßenbaumaßnahmen. Ich verstehe das alles nicht! In der Praxis ist es völlig undenkbar, dass ein Büro, das Planungen für ein Projekt erstellt auch gleichzeitig mit der Bauüberwachung beauftragt wird. So etwas gibt es nirgends!! Nicht mal beim BBI. Nur in Schulzendorf! Es stinkt !

  11. Frank
    12. März 2010 at 12:45

    Hier ist doch was faul! Wie kann ich mich als Planungsbüro so verstolpern bei der Kostenschätzung. Wie kommt man auf solche hohen Zahlen? Werden die etwa mit Würfeln ermittelt?

  12. Andre
    12. März 2010 at 09:26

    Mit diesem Preisangebot würde das Projekt unter die 5Mio.€- Grenze fallen und eine europaweite Ausschreibung währe nicht nötig.
    Auch wenn jetzt die Kündigung des Planungsvertrages mit Hyder 600.000,-€ plus Vertragsstrafe kostet, liegen wir weit unter den Kosten, die die Gemeindeverwaltung bis jetzt unterstützt.
    Die angekündigte Beschlussvorlage zum Stopp des Projektes, sollte nach diesen Informationen von allen Gemeindevertretern und allen Anwohnern Schulzendorf´s unterstützt werden.
    Die eingesparten Investitionsmittel kommen dann auch allen Schulzendorfern zugute.

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