Beschlossene Sache: Kita wird in der Ernst – Thälmann – Straße gebaut

19. September 2015
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Mit den Stimmen von CDU und Linken wurde das Areal der ehemaligen Kita Freche Spatzen in der Ernst – Thälmann – Straße als Standort für den Bau einer neuen Kita bestimmt. Bürgermeister Mücke und Andreas Körner (Bündnis 90/Grüne) hatten zuvor den Mühlenschlag als Kita Standort präferiert.

Auf dem Gelände der ehemaligen Kita "Freche Spatzen" soll eine neue Kita errichtet werden. (Foto: mwBild)

Auf dem Gelände der ehemaligen Kita “Freche Spatzen” soll eine neue Kita errichtet werden. (Foto: mwBild)

Zweifel an der STA² – Standortanalyse

Eine Analyse des Büros STA² hatte den Mühlenschlag mittels eines Bewertungssystems als Idealstandort ausgewiesen. Allerdings waren Zweifel an der Objektivität der Bewertung hoch gekommen.

So wurde dem Mühlenschlag in Sachen Fluglärm die Idealpunktzahl 10 gegeben, obwohl das Gebiet mit Eröffnung des BER von der sogenannten „Hoffmann Kurve“ tangiert wird. Ähnlich verhält es sich mit Schadstoffemissionen. „Kaum Schadstoffaufkommen“ heißt es in der Analyse. Doch dem stehen Aussagen von Gesundheitsexperten entgegen, die immer wieder auf den Ausstoß von krebserregendem Feinstaub und giftigen Benzolen bei Starts und Landungen von Flugzeugen hinweisen.

Absage an Vorstellungen der Kirche

Weil sich das Areal im Mühlenschlag im Eigentum der evangelischen Kirchengemeinde befindet kam die Idee auf, dass sie auch die neu zu errichtende Kita betreiben könnte. Unterstützt wurden diese Gedanken von Andreas Körner (Bündnis 90/Grüne).

Doch diesem Kalkül erteilte die Mehrheit der Abgeordneten eine klare Abfuhr. „Ich sehe keine Notwendigkeit, dass die Gemeinde eine Kita baut und sie der Kirchengemeinde übergibt, die dann die Kita betreibt.“, konstatierte der Chef der Gemeindevertretung, Dr. Herbert Burmeister (Die Linke). Die Mehrheit der Gemeindevertreter schloss sich seinem Tenor an.

CDU mit Kehrtwende

Thorsten Keller (Schulzendorf pur) hatte unlängst das Gelände des alten Gemeindeamtes als Kita Standort ins Gespräch gebracht. Das Grundstück sei Gemeindeeigentum und befinde sich weiter weg von Flugkorridoren, als die übrigen Standorte, lauteten seine Argumente.

Noch vor zwei Wochen erhielt der Keller – Vorschlag die Unterstützung von CDU – Fraktionschef Joachim Kolberg. Groß war daher die Überraschung, als Kolberg und seine Parteifreunde ihre Kehrtwende bekannt gaben und für den Standort Ernst – Thälmann – Straße votierten. „Wir haben von Anfang an gesagt, dass wir für den Verkauf des alten Gemeindeamtes eintreten.“, erklärte Kolberg den Wandel.

Für den Standort Otto – Krien – Straße stimmte auch Gemeindevertreter Frank Knuffke (NPD).

BER – Auswirkungen unterschätzt?

Ob die Ernst – Thälmann – Straße tatsächlich der Beste aller drei Standorte in Sachen Fluglärm ist, bezweifeln inzwischen Kenner der Materie. Das Areal befindet sich in der sogenannten Kontrollzone Luftraum D. „In diesem Raum kann es passieren, dass schwere Maschinen Gebäude in nur 150 Meter Höhe überfliegen und das mit 500 Tonnen Startgewicht einschließlich Kerosin an Bord.“, erklärt Dr. Dieter Schallehn von der Interessensgemeinschaft gegen Fluglärm.

Die Flughafen Berlin Brandenburg GmbH (FBB) hat berechnet, dass im künftigen Kita Bereich mit Maximalschall Werten von bis zu 76 dB(A) gerechnet werden muss.

Die Zustimmung der Investitionsbank des Landes Brandenburg vorausgesetzt, erhält die Gemeinde Schulzendorf für den Kita – Neubau eine Förderung in Höhe von 420.000 Euro.

12 Responses to Beschlossene Sache: Kita wird in der Ernst – Thälmann – Straße gebaut

  1. Dr. Schallehn
    21. September 2015 at 17:16

    Frau/Herr Immelmann scheint etwas zu wissen??

    Kommen sie zu mir, ich zeige Ihnen die Unterlagen.

    Bringen Sie bitte auch Ihren “Schutz der Schulzendorfer” mit.

    Möglicherweise können wir gemeinsam etwas gegen zukünftige Überflüge, Lärm, Schadstoffe und Luftfahrtrisiken tun!?

    Die Funktionen “Wohnen” und “Fliegen” sind miteinander unvereinbar, sagt die ICAO, die weltweite Organisation der Zivilluftfahrt, und sie hat zum Trennen von Wohnen und Fliegen wichtige Festlegungen getroffen.

    Für Interessenten: Tel.: 033762 – 90324

  2. Fake
    20. September 2015 at 12:58

    @ Frecher Spatz – von Wendehals bitte! Und Immelmann ist auch ein von – eine von denen, die nicht zuhören können !

  3. Grisu
    20. September 2015 at 11:09

    Und nun dürfte auch klar sein, was wirklich läuft. Die Sache mit der Kirche ist richtig entschieden. Wenn die Kirche eine Kita haben will, dann soll sie sich eine bauen. Geld haben die genug. Warum stimmten die Linken und CDU für die Thälmann Straße und nicht für den besseren Vorschlag von Herrn Keller? Weil für beide vermutlich fest steht, daß in der Otto – Krien – Straße ein Asylheim hinkommt. Dieser ganze runde Tisch ist nur Makulatur. Kolberg und seine CDU einschließlich die Spielplatztante könnt ihr in den Skat drücken. Wendehälse, das ist genau der richtige Ausdruck.

  4. Frank Knuffke
    20. September 2015 at 09:37

    Also @Bine,ich weiß ja,daß sie von mir keinen Beifall haben wollen,aber der Hinweis ist Klasse,ich lieg grad vor lachen unterm Tisch…… Herrlich… diese charakterlosen Wendehälse…..

  5. Bine
    20. September 2015 at 09:02

    https://www.schulzendorfer.de/b-plan-anderung-sieht-neue-kita-in-der-ernst-thalmann-strase-vor/

    Bitte unbedingt lesen!!! 2014 haben Herr Burmeister und Herr Kolberg diesen Standort wegen dem zu erwartenden Fluglärm als ungünstig angesehen. Wir Eltern der Frechen Spatzen haben damals schon den Schwachsinn kritisiert, erst die Kita schließen und später auf dem gleichen Gelände eine neue bauen wollen.

  6. Frecher Spatz
    19. September 2015 at 23:08

    Wenn die CDU angeblich schon immer für den Verkauf der Otto Krien Straße war, dann soll uns doch Joachim Wendehals mal erklären, warum er erst den Vorschlag von Herrn Keller unterstützt hat.

  7. Tiefflieger
    Tiefflieger
    19. September 2015 at 21:02

    Die meisten Freizeitpolitiker wissen nicht, was Sie da eigentlich entschieden haben. Ihnen darf man da auch nicht böse sein. Enttäuscht bin ich von Herrn Burmeister.Als einer der Wenigen mit BER Kompetenz weiß er, was auf die Kinder und Eltern dort zukommt. Dort darf man keine Kita bauen.

  8. AndiM
    19. September 2015 at 18:05

    Das Architetektenbüro, welches die Moglichkeiten des Kitaneubaus den GV’s vorgestellt hat, hat in seinen Erläuterungen den Eindruck hinterlassen,der Standort in E.Thälmann Str. wäre am besten geeignet. Ich persönlich bezweifle jedoch die Objektivität dieser Präsentation, die Ernst Thälmann Str. ist die am stärksten befahrene Straße bei uns,das ist für eine Kita denkbar schlecht,gar gefährlich. Das parken und ein und aussteigen der Kinder stell ich mir abenteuerlich vor. Vom Fluglärm mal ganz zu schweigen. Dem Grundstück in der Otto Krien Str. wurde,neben den Abrisskosteb auch eine ungünstige Himmelsrichtung bescheinigt. Dazu wurde das Kitagebäude in der Präsentation denkbar ungünstig auf dem Grundstück positioniert.

  9. Die rosa rote Susi
    19. September 2015 at 18:03

    Ich möchte Herrn Keller und Herrn Knuffke Danke sagen, dass sie sich für eine Kita in der Otto – Krien – Str. eingesetzt haben. Eine Kita nur wenige hundert Meter von einer Startbahn zu bauen ist Irrsinn. Wurden denn mal Eltern gefragt, ob sie ihre Kinder an so einem Ort 8 Stunden unterbringen wollen?

  10. Mückenhasser
    19. September 2015 at 16:25

    Hauptsache die Herren Mücke, Kolberg und Körner bekommen ihre Flüchtlinge nach Schulzendorf in das ehemalige Gemeindeamt, alles andere ist den Herren egal.

  11. Frank
    19. September 2015 at 14:42

    Unsinniger geht’s nicht…….

  12. Immelmann
    19. September 2015 at 13:23

    Das Halbwissen des Dr. Schallehn ist sicher ungeeignet für den Schutz der Schulzendorf. So wird die Flughafengesellschaft leider eher über seine Theorien Lachen.
    nur mal so ein paar Fakten: max. Kraftstoffkapazität beträgt beim größten Passagierflugzeug der Welt 250t und ganz Schulzendorf liegt bereits jetzt im Luftraum “D”. Seine generellen 150m sind absoluter Nonsens.

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