Darauf kann man sich wahrlich freuen: Die Schlosskonzerte Königs Wusterhausen starten gleich zu Beginn furios in ihre neue Spielzeit. Mit „Wiener Klassik“ hat Gerlint Böttcher, Leiterin des Festivals, ein großartiges Programm zusammengestellt, das beim Eröffnungskonzert am 31. August um 19 Uhr im Großen Saal der Hochschule für Finanzen präsentiert wird. Werke von Haydn, Mozart und Beethoven. Was für Namen, was für Musik.
Schließt man die Augen, sieht man es vor sich: Wien um 1800, Stadt der Musik, Spätsommer. Quirlige Menschen in den Straßen, breite Alleen, Kutschen fahren, Leute flanieren, und aus Häusern und Theatern dringt Musik, vielleicht von Haydn oder Mozart? Herr Beethoven könnte geradewegs um die Ecke biegen, wer weiß? Das Hören beflügelt die Phantasie.
Gerlint Böttcher gelang es, für diesen Abend wieder das begehrte Südwestdeutsche Kammerorchester Pforzheim mit dem Dirigenten Timo Handschuh in die Stadt zu holen, in der es viele begeisterte Fans hat.
Die Erfolgsgeschichte dieses Ensembles begann vor fast siebzig Jahren. 1950 gegründet, fand es international sogleich viel Zuspruch und Liebhaber allerorten, was bis heute anhält und das Orchester in die ganze Welt führt. Sein brillanter Akzent und das klare, warme Zusammenspiel reißt das Publikum stets zu Beifallsstürmen hin.
Solistin des Abends ist Gerlint Böttcher. Die Eichwälder Pianistin reist gleichsam rege konzertierend durch die Weltgeschichte. Vor kurzem kehrte sie von einer Chinatournee zurück, in diesem Jahr führen sie ihre Engagements u. a. nach Polen und in den Libanon.
Das Programm beginnt mit Joseph Haydns Divertimento (Cassation) G-Dur Hob II:2, das bereits in seiner Jugend entstand – ein sehr gefälliges Werk voller Witz, für den Haydn bekannt war. Es folgt mit Wolfgang Amadeus Mozarts Serenata notturna D-Dur KV 239 eine quicklebendige Serenade, 1776 für eine Karnevalsfeier komponiert und bis heute immer wieder ein Genuss.
Hauptwerk des Abends ist Ludwig van Beethovens Konzert für Klavier und Orchester Nr. 3 in c-Moll op. 37, für das Beethoven von der ersten Idee in Berlin bis zur Uraufführung 1803 in Wien ganze sieben Jahre brauchte. Das Ergebnis, hier in der historischen Fassung von Vinzenz Lachner, ergänzt mit Pauken, ist dann aber auch phänomenal.
Am Konzerttag findet um 17 Uhr eine interessante Schlossführung statt. In Schlosscafe und neu eröffnetem Schlossrestaurant können sich die Besucher mit feinen Speisen verwöhnen lassen.
Weitere Informationen gibt es unter schlosskonzertekoenigswusterhausen.de. Karten, auch Kombitickets mit Schlossführung, gibt es bei reservix, im Musikladen Brusgatis und an allen anderen Kartenvorverkaufsstellen.
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