Königs Wusterhausen. Zum letzten Konzert des Festivals in diesem Jahr gibt es in Königs Wusterhausen noch ein ganz besonderes Highlight. Der künstlerischen Leiterin Gerlint Böttcher ist es gelungen, das international bejubelte Ensemble Spark – die klassische Band in die Kreuzkirche zu holen.
Spark, das sind die fünf jungen Vollblutmusiker Andrea Ritter – Blockflöte, Daniel Koschitzki – Blockflöte/Melodica, Stefan Balazsovics – Violine/Viola, Victor Plumettaz – Violoncello und Christian Fritz – Klavier. Seit ihrer Gründung im Jahre 2007 hat sich die Gruppe schnell an die Spitze der jungen kreativen Klassikszene gespielt und wurde 2011 mit dem Echo Klassik ausgezeichnet.
Die Künstler überwinden mit musikalischem Feuer alle stilistischen Grenzen und warten dabei mit schier endlosem Facettenreichtum auf. Menschen rund um den Globus lassen sich von ihrem hippen, modernen Zugang zur Klassik mitreißen.
Ihr spannendes Programm Bach – Berio – Beatles bringt die Lichtgestalten ihrer Zeit zusammen und zeigt in innovativen Collagen, überraschenden Sprüngen und Neuinterpretationen, wie sich doch alle noch so unterschiedlich scheinenden musikalischen Welten des programmatischen Dreigestirns verbinden lassen: Johann Sebastian Bach als barocker Meister und „Urvater der Harmonie“, Luciano Berio, avantgardistischer Komponist und Grenzgänger zwischen allen Epochen und die Beatles als Schöpfer genialer, zeitlos schöner Pop-Songs.
Spark zeigt auf gekonnte Weise, dass in jedem etwas der anderen steckt, das Musik als universelle Kraft alles zu vereinen vermag.
Dabei bleibt die Band ihrer unverwechselbaren Mischung aus virtuosem Spiel, technischer Raffinesse und emotionaler Tiefe treu. Mit ihrer frischen Herangehensweise und hochenergetischen, leidenschaftlichen Darbietung nimmt sie das Publikum mit auf eine faszinierende musikalische Reise. Gespielt werden neben Stücken von Bach, Berio und den Beatles auch Werke einzelner Bandmitglieder sowie Auftragswerke von Sebastian Bartmann.
Spark heißt übersetzt so viel wie Funke. Ein solcher kann große Ereignisse auslösen. Spark in der Kreuzkirche ist so ein Ereignis, und dieser Funke springt garantiert auf das Publikum über.
Das Konzert beginnt am Sonnabend, dem 19.10.2024 um 19.00 Uhr.
Vor dem Konzert wird wieder die beliebte Schlossführung angeboten; Führung und Konzert können im Paket erworben werden.
Informationen: schlosskonzertekoenigswusterhausen.de, Tickets bei reservix, im Musikladen Brusgatis und an allen Kartenvorverkaufsstellen.
Die Belehrung eines Oberlehrers geht so ( ob zynisch oder frenetisch feiernd lasse ich offen ):
Und nun, Künstler, Musiker, ihr habt euch zu stellen. Entweder ihr arbeitet für die Rente: dann wundert euch nicht, wenn ihr nächstens noch bei lebendigem Leibe nach Verwesung stinkt. Oder ihr arbeitet für die Menschheit, dann habt ihr Vorbilder zu entwerfen, nach denen Hunderttausende sich sehnen. Vorbilder über euch hinaus, diesem bisher idiotischesten aller Selbstgenussparasiten, der euch seine hohe Messe bringt, die da lautet: Et in terra pax…und Frieden auf Erden – zur singenden Aufdeckung der Gemeinschaft.
Danke für die Belehrung, Oberlehrer Füting!
Ich bin für Qualität. Denn die Wirkung ist beim Inhalt. Man nennt das: an etwas glauben. Es kommt aber auf das Was an. Es bleibt abzuwarten, wie SPARK zündet.
Dr Füting, ich bin gerade unsicher, ob der Kommentar zynisch ist oder die Künstler frenetisch abfeiert. Ich halte es jedenfalls dabei immer mit Hegel. Der Künstler selbst ist auch nur ein Teil vom Weltgeist. Solange er nicht vollends in der Kulturindustrie aufgeht, ist mir jedes Unvollkommene, jedes Ausscheren, jeder noch so banale Versuch, mehr als Recht. Als Teil unserer Realität allemal zulässig und dann sicher auch nie trivial. Danke übrigens unlängst für den Konzerthinweis. Leider war ich verhindert, sonst hätte ich das sogar wahr genommen.
Ist Dieter jetzt für oder gegen Musik? Oder nur gegen SPARK? Oder dafür?
Der Löwe hat jedenfalls laut gebrüllt, das Erhebendste und Kläglichste!
SPARK ist auf gekonnte Weise im Schulzendorfer beworben. Sollte man also hingehen.
Warum? Weil, so Ronny Reckling, “Musik als universelle Kraft alles zu vereinen vermag.”
Das sollte jeder erleben wollen.
Doch, die Welt ist da. Es wäre sinnlos, sie zu wiederholen. Sie im letzten Zucken, im Kern aufzusuchen und neu zu schaffen, das ist die grösste Aufgabe der Kunst. Jeder Mensch ist nicht mehr Individuum, gebunden an Pflicht, Moral, Gesellschaft, Familie. Er wird in dieser Kunst nichts als das Erhebendste und Kläglichste: Er wird Mensch. Hier liegt das Neue und Unerhörte. Hier wird der bürgerliche Weltgedanke endlich nicht mehr gedacht. Hier gibt es keine Zusammenhänge mehr, die das Bild des Menschlichen verschleiern.
Nein, Herr Reckling: Die Kunst, die das Eigentliche nur will, scheidet die Nebensache aus. So einfach läuft eben die Geschichte der Seele nicht am logisch historischem Band.