In den Worten von Trainer Dirk Wedemeyer lag nach Spielabpfiff ein Hauch von Enttäuschung. Seine Jungs wurden ihrer Favoritenrolle nicht gerecht, sie unterlagen dem KSV Sperenberg mit 0:2. Wer den Fußballlehrer kennt, der weiß, dass er durchaus mit Niederlagen leben kann. Doch die Art und Weise der Heimpleite am Sonntag lag ihm im Magen. „Wenn nicht alle Spieler an einem Strang ziehen und einhundert Prozent geben, dann verliert man so ein Spiel.“, resümierte der Trainer.
Dabei begannen die Hausherren recht flott, versuchten das Heft des Handelns in die Hand zu nehmen und Tormöglichkeiten herauszuarbeiten. Doch an den beiden Viererketten der Gäste Elf bissen sich die Grün Weißen die Zähne aus. Zeitweise agierte Sperenberg mit zehn Mann im Strafraum, da waren heiße Torraumszenen eine Rarität. Die Gäste versuchten mit schnellen Kontern die Schulzendorfer Defensive auszuhebeln, doch in Halbzeit eins gelang ihnen das nicht.
Schließlich machte sich der Favorit das Leben mit fehlenden Anspielstationen, harmlosen Standartsituationen, unpräzisen Pässen und zu langsamen Spiel selber schwer. Es fehlte der letzte Biss bei den Schulzendorfern.
Das änderte sich im zweiten Abschnitt. Grün Weiß begann mit Volldampf und drückte auf den Führungstreffer. Endlich kamen Kapitän Kochale (58.) und Lamprecht (61./64.) auch zu guten Möglichkeiten. Trainer Wedemeier brachte für Nico Ballscheit und Mike Borsdorf zwei frische Kräfte, zu diesem Zeitpunkt konnten sich die Gäste kaum befreien, standen defensiv aber sehr diszipliniert.
Genau in jener Drangphase platzt ein schneller Konter der Gäste. Einen langen Ball legt Roch, vorbei am herauslaufenden Schlussmann Dahlenburg, auf Furgul ab, der keine Mühe hat, das Leder über die Linie zu befördert – war das bitter! Fünf Minuten später, Schulzendorf ist der Schockzustand anzusehen, dann das endgültige Kock out. Nach Freistoß vor dem Strafraum der Hausherren angelt sich Siewert einem Abpraller und zieht aus knapp zehn Metern ab, die Pille zappelt im Netz, es steht 0:2.
Sperenbergs Trainer Noro Schwarz machte aus seiner Freude über den Sieg keinen Hehl: „ Das ist toll, diese drei Punkte hatten wir nicht eingeplant. Wir wussten, dass Schulzendorf in der zweiten Hälfte anrennen wird. Doch meine Jungs sind in die Zweikämpfe gegangen und haben Schulzendorf nicht zum Zuge kommen lassen.“
Die SG Schulzendorf rangiert trotz der Niederlage auf dem dritten Tabellenplatz, der zum Aufstieg in die Kreisoberliga berechtigt. Am kommenden Sonntag gehen die Grün Weißen auf Reisen. Der Gegner heißt um 15 Uhr, BSV Mittenwalde.



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