Schulzendorf. Rathaus und Gemeinderat tragen die Verantwortung dafür, dass Schulkinder ab August in provisorischen Blechcontainern Unterricht machen müssen. Beschämend dabei: In unmittelbarer Nähe der Klassenräume gibt es kein WC, keine Handwaschbecken und keine Desinfektionsspender. Und das bei den Corona-Prognosen, die jüngst Bundesgesundheitsminister Spahn (CDU) bekannt gab.
Eltern sind entsetzt, sprechen von Fahrlässigkeit, wie die Gesundheit ihrer Sprösslinge aufs Spiel gesetzt wird.
Der Schulzendorfer fragte in Sachen Gesundheitsschutz im Ministerium der Grünen Gesundheitsministerin Nonnenmacher nach. Dort fühlte man sich offenbar nicht zuständig. Denn die Anfrage solle dem Bildungsministerium (MBJS) gestellt werden, so ein Behördensprecher. Aus dem MBJS hieß es: „Der Fall muss durch die zuständigen Behörden – Gesundheitsamt und Bauaufsicht – bewertet werden.“
- Lieber Herr Mücke (SPD-nominiert), lieber Herr Kolberg (CDU), warum gönnen Sie unseren Kindern keine Sanitäranlagen in unmittelbarer Nähe der Klassenräume?
Der Schulzendorfer fragte bei Landrat Stephan Loge (SPD) nach. Auch er sei nicht zuständig. Seine Sprecherin Kathrin Veh: „Als Schulträger ist die Gemeinde Schulzendorf für die Ausstattung oder die Gewährleistung des Schulbetriebs verantwortlich.“ Eine Halbwahrheit!
Denn das Aufstellen der Container ist Bestandteil der Baugenehmigung zur Schulerweiterung. Der Landkreis hat im Antragsverfahren zu prüfen, ob die allgemeinen gesetzlichen und ordnungsbehördlichen Anforderungen die dem Schutz der Schüler vor Schäden und Gefahren dienen, durch die Gemeinde Beachtung finden. Dass keine Sanitäranlagen in unmittelbarer Nähe der Klassenräume existieren, hält ein Bildungsexperte für unzulässig.
Der Schulzendorfer bleibt dran!
Frau Nonnenmacher kann man nicht Ernst nehmen. Wer wenn nicht sie ist denn für Gesundheit verantwortlich?