Brandenburg hat im ersten Halbjahr 2016 insgesamt 6.841 Asylsuchende registriert und aufgenommen. Das waren 1.027 Flüchtlinge mehr als im ersten Halbjahr 2015, aber 15.469 weniger als im zweiten Halbjahr 2015. Das teilte der Sprecher des Innenministeriums, Ingo Decker, heute in Potsdam mit.
Ging die Asylbewerberzahl in den ersten drei Monaten noch erheblich zurück (Januar: 2.757, Februar: 1.702, März: 918), so stagnierte sie im zweiten Quartal bei etwa 500 (April: 456, Mai: 514, Juni: 494). Gestoppt wurde der Rückgang der Zahl der Asylsuchenden durch eine verstärkte Zuwanderungen von Menschen aus der Russischen Föderation. Die weitaus überwiegende Zahl dieser Asylsuchenden stammt nach eigenen Angaben aus Tschetschenien.
Diese Flüchtlinge aus dem Nordkaukasus stellen derzeit auch die größte Bevölkerungsgruppe in der Erstaufnahmeeinrichtung des Landes Brandenburg. So stammten am 30. Juni 978 der insgesamt 1.644 Asylsuchenden in der Erstaufnahmeeinrichtung aus der Russischen Föderation, darunter mehr als 900 aus Tschetschenien. Am selben Tag befanden sich lediglich 178 bzw. 180 Flüchtlinge aus Syrien und Afghanistan in der Erstaufnahmeeinrichtung.
Über das erste Halbjahr betrachtet, stellen Asylsuchende aus der Russischen Föderation die zweitstärkste Zuwanderergruppe dar. Allein 1.592 Registrierungen in der Erstaufnahme entfielen auf diesen Staat (2015: 1.761). Aus Syrien stammten 2.873 der registrierten Flüchtlinge (2015: 13.688) und aus Afghanistan 1.523 (2015: 4.572).
Allein im Juni kamen 289 der registrierten Asylsuchenden aus der Russischen Föderation, insgesamt wurden im Juni 546 Flüchtlinge per bundesweitem Verteilsystem EASY in Brandenburg registriert.
Die Zahl der registrierten Asylsuchenden aus den Balkanstaaten sank hingegen im ersten Halbjahr auf höchstens zweistellige Werte (Serbien: 97, 2015: 999), Albanien: 93, 2015: 2.216), Mazedonien: 30, 2015: 257).
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