Schulzendorf. Bürgermeister Mücke (SPD-nominiert) sorgt mit einem Entwurf für Aufsehen, der Wellen schlägt. Sein Plan: 51 strikte Maßregeln für Bewohner, deren Durchsetzung über die Zukunft des Ortes entscheiden könnte. Wer sich nicht daran hält, muss mit bis zu 1.000 Euro Strafe rechnen.
Schon der Titel der Verordnung klingt wie ein Alarmzeichen: Ordnung, Sicherheit, Strafe. Die drei Säulen einer neuen Ära?
Unter den 51 Regeln stehen Dinge im Fokus, die den Alltag der Bürger treffen. Und ja, einige Vorschläge treffen ins Schwarze der alltäglichen Bedürfnisse. Andere hingegen wirken fast aus der Fantasy einer exzentrischen Verwaltung gegriffen.
Der Schulzendorfer nennt Beispiele:
Da ist der Verweis, dass Urinieren in der Öffentlichkeit streng verboten wird. Ein Satz, der klare Worte spricht, aber auch Fragen aufwirft: Müssen sich Menschen, die im Wald spazieren gehen und möglicherweise mit Blasenproblemen, Harnwegsinfekten oder hormonellen Schwankungen kämpfen, künftig in die Hose machen? Die Debatte darüber, was verhältnismäßig und gerecht ist, dürfte hitzig werden.

Nutzer, die auf ihren Grundstücken nicht rechtzeitig “Ungeziefer”, wie beispielsweise Wühlratten, bekämpfen, müssen mit Besuch vom Ordnungsamt und bis zu 1.000 Euro Strafe rechnen. (Symbolfoto)
Dann die Klausel zur Reinigung von Autos: Scheiben, Scheinwerfer und Kennzeichen dürfen nur mit klarem Wasser gereinigt werden, Reinigungsmittel sind tabu. Sicherheit oder Bürokratie-Panade? Wer will schon schmutzige Autos, aber wer schützt den Haushalt vor einer Einmalkur?
Hundehalter aufgepasst: Bei der Gassi-Runde müssen mindestens zwei Kotbeutel mitgeführt und auf Verlangen vorgezeigt werden. Verantwortung oder Kontrollwahn? Die Grenzlinie zwischen Funktionsfähigkeit der Infrastruktur und Privatsphäre könnte hier verschwimmen.
Krass: Häuser und Grundstücke müssen “ordentlich instandgehalten” und Ungeziefer, wie Mäuse, Milben und Raupen u.a., rechtzeitig bekämpft werden. Ein Auftrag, der Wohnqualität steigert oder das Rathaus in den Kleiderkasten der Privatsphäre schiebt?
Dann das Abstellen von Flaschen und Gläsern neben Sammelplätzen, weil Container nicht rechtzeitig entleert werden, ist verboten. Ein klares Signal gegen Wildwuchs oder ein riskantes Verbotsschmieden, das Pendeln zwischen Ordnung und Willkür schwelgen lässt.
Naturbelassenes Holz zum Verbrennen soll umgeschichtet werden, zum Schutz der Tiere. Ein Sinnspruch für Umweltbewusste. Doch die Umsetzung könnte der Königsweg der Bürokratie sein, der Bürgernähe minimal schadet.
Nicht zu vergessen: Zigaretten Kippen, Such- und Fundmeldungen im Verkehrsraum sollen künftig tabu sein.
Und da kommt die brennende Frage: Wie will das Schulzendorfer Ordnungsamt die Einhaltung kontrollieren? Flächendeckende Überwachung oder raffinierte Freiwilligenkoordination? Bürger diskutieren bereits darüber, wie viel Sicherheit wirklich gebraucht wird und wo Privatsphäre endet.
Nächsten Dienstag entscheidet der Gemeinderat über Mückes Verordnung. Wird Schulzendorf, wie Mücke, in den Ruhestand verabschiedet oder gibt es doch noch eine Gegenrede aus dem Herzen der Gemeinschaft?
@Lärmgegner der ist gut

Habe ich den Beitrag richtig gelesen, dass jeder jetzt eine Mückenklattsche mit sich führen muss ?
@Peter Schulze, gewöhnen Sie sich ab, hier wie ein Oberlehrer aufzutreten. Wir kennen die Internetseite der Gemeinde und sind nicht bescheuert!
@Erdbewohner: Der ist gut. Soweit mir bekannt ist, arbeitet eine OA-Mitarbeiterin im Home-Office. Da frage ich mich wie die ihre Aufgabe, den ruhenden Verkehr in Schulzendorf zu kontrollieren, nachkommt.
Hallo Leute, Danke das ihr genau so denkt.

Da fällt mir Markus Krebs ein: ‘kennste den, treffen sich zwei OA Mitarbeiter im Außendienst in S’dorf”
Die eine oder andere Regel kann ja durchaus sinnvoll oder überfällig sein, aber einige der o.g. Beispiele sehen nach Überregulierung und überflüssiger Bevormundung aus. Ich denke auch, es gibt gravierendere Probleme, in deren Lösung man seine Energie stecken sollte. Dies hier ist das Gegenteil von dem von der Politik angekündigten Willen, Bürokratie abzubauen.
Regt euch mal ab; wird vermutlich eh nicht durch gehen. Im Übrigen kann man diese ´Regeln´ als Entwurf hier einsehen: https://ratsinfo-online.de/schulzendorf-bi/vo020.asp
Da kann man mal sehen, womit sich in den Amtsstuben beschäftigt wird. In jedem Unternehmen, wo sich Mitarbeiter mit solchen Kinkerlitzchen befassen, würde der Chef fristlose Kündigungen aussprechen. Warum müssen wir Bürger Rathausmitarbeiter bezahlen, die sich solche Gängeleien ausdenken, die man nicht mal kontrollieren kann? Dummheit nenne ich das. Schulzendorf ist einfach nur peinlich.
Hier ein typischer Fall von Corona Spätfolge. Ohne Sinn und Verstand eine Verordnung ausgedacht Welche Arztin, Arzt oder Apotheke übernimmt diesen Patienten ?
Absolute Frechheit.Dieser “Mücke” hat den Schuß nicht gehört (SPD, sagt eigentlich alles). Jetzt ist er vergrämt, weil er abtreten muß und hinterläßt noch einen Denkzettel für die Bewohner. Die Verordnung gehört abgelehnt und die Hilfssheriffs nach Hause geschickt.
Eine komplette Liste mit allen Regeln wäre doch einmal interessant? Vielleicht wurde noch eine Regel vergessen” Primanoctis”? Ansonsten Grenzen will man in der BRD nicht schützen, Weihnachtsmärkte und andere Feste müssen mit Pollern und viel Polizei geschütz werden. Man soll nicht kriegsmüde werden, hat Friedensangst und Diplomatie ist ein Fremdwort geworden? Aber an einem Baum pinkeln soll verboten werden? Holz umstapeln dient der Natur? Aber Windräder können verschiedene Umweltschäden verursachen, darunter Gefahren für Vögel und Fledermäuse durch Kollisionen oder Barotrauma, ökologische Auswirkungen auf den Wald und das Wasser durch Bau und Betrieb sowie die Freisetzung von Mikroplastik und Treibhausgasen wie SF? bei der Herstellung oder dem Rückbau. Fühlt zum großen Teil sich an wie Gängelung!
Ick kann nicht mehr vor lauter lachen

Aua, Bauchschmerzen :):):)
So eine Witzfigur aber auch 😉