Die Dramatik und Spannung früherer Derbys waren nicht die Attribute, die man dem traditionsreichen Nachbarschaftsduell zwischen der SG Schulzendorf und dem RSV Waltersdorf II gestern hätte zuschreiben können. Zu dominant waren die grün weißen Hausherren.
Obwohl der Nachbar aus Waltersdorf streckenweise optisch überlegen war, ließ die Heimelf nichts zu. Mit 3:0 wurde der Erzrivale besiegt, damit sind die Schulzendorfer seit sechs Spielen in der Kreisoberliga unbesiegt.
Ein gutes Pferd springt nur so hoch, wie es muss, heißt es in einem Sprichwort. Und genau das trifft auf den Spielverlauf der 90 Minuten zu. Christian Semke und Max Brandt sorgen bereits nach zwanzig Minuten für eine 2:0 Führung. Danach schalten die Schulzendorfer einen Gang zurück. Das wäre kurz vor der Halbzeit beinahe ins Auge gegangen. Oliver Mattes hatte Schulzendorfs Keeper bereits ausgeschalten, doch allein vor Kapitän Schuffenhauer versagten ihm die Nerven.
Im zweiten Abschnitt machte Waltersdorf viel Dampf, wollte unbedingt den Anschlusstreffer erzielen. Bis zum Strafraum sah vieles nicht schlecht aus. Doch an der grün weißen Defensive war kein Vorbeikommen. Mit blitzschnellen Vorstößen wollten die Hausherren ihren Rivalen den K.O. Stoß versetzen. Lamprecht, Brandt, Semke und Brendel vergaben allerdings gute Möglichkeiten. Zwei Minuten vor Schluss sorgte Semke mit dem 3:0 für den Endstand des Spiels.
Den größten Aufreger gab es Minuten vor dem Schluss: Schiedsrichter Heize übersah eine klare Tätlichkeit von Lucas Preuss an Routinier Wieczorek.
Alles in allem, ein guter Fußball Nachmittag. Dennoch warf er einen Schatten. SG Coach Uwe Kober konnte das Spiel seiner Elf aus gesundheitlichen Gründen nicht die gesamte Zeit an der Trainerlinie verfolgen. „Wir gewinnen auch so.“, flachste der Coach am Ende,trotz seiner Probleme. Dennoch bleibt eine Frage: Wäre es nicht besser, dass Pferd springt so hoch, wie es kann?
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