Junge Stars und alte Meister im Festivalherbst

12. September 2021
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Königs Wusterhausen. Auch im Herbst kommt Großes auf das Publikum der Schlosskonzerte Königs Wusterhausen zu.

Beim zweiten Konzert am 18. September um 20.00 Uhr ist mit Marsyas Baroque ein junges Damenquartett zu Gast, das sich auf alte Musik konzentriert hat. Höchste Zeit, dass auch diese spannende Epoche einmal ausgiebig bei dem Festival zu hören sein wird, möchte man sagen. Und dann mit solch einem außergewöhnlichen Programm.

Denn keinem Geringeren als Arcangelo Corelli (1653-1713) ist dieser Abend gewidmet, einem der größten Meister des Hochbarock. Marsyas Baroque besteht aus vier jungen Frauen, die sich zum Ziel setzten, Musik des 17. und 18. Jahrhunderts auf historischen Instrumenten zu spielen und sie so authentisch dem Publikum darzubieten. 2018 gegründet, verfügt das Ensemble bereits über ein sehr großes Repertoire, gewann mehrere Preise und wurde in die Bundesauswahl Konzerte Junger Künstler aufgenommen.

Corelli war einer der größten Komponisten und Violinen-Virtuosen seiner Zeit. Von Zeitgenossen als „neuer Orpheus“ bezeichnet, sollen die einfallsreiche Eleganz und das Lyrische seines Spiels Antonio Stradivari beim Bau seiner Instrumente inspiriert haben. Es heißt, Corelli benutzte beim Spielen einen längeren Bogen, wodurch ihm lange Kantilenen und eine größere Klangvielfalt gelangen. Die Werke Corellis haben Musik und Künstler in ganz Europa beeinflusst, darunter auch Johann Sebastian Bach und Antonio Vivaldi.

Das originelle Programm des Abends „L‘ Apotheose de Corelli“ zeigt neben eigenen Stücken Corellis auch genau diesen Einfluss auf andere Komponisten auf.

Ein weiteres Highlight gibt es mit „Back to Beethoven“ am 3. Oktober um 17.00 Uhr in Königs Wusterhausen. Das Programm vom jungen Stargeiger Yuri Revich und dem Pianisten Fiorenzo Pascalucci ist eine Reminiszenz an Ludwig van Beethoven (1770-1827), zugleich soll damit auch sein Jubiläum von 2020 nachgefeiert werden.

ECHO-Klassik-Preisträger Yury Revich spielt auf seiner Stradivari bei den Schlosskonzerten. Foto: Mike Ives

ECHO-Klassik-Preisträger Yury Revich spielt auf seiner Stradivari bei den Schlosskonzerten. Foto: Mike Ives

Yuri Revich, 1991 in Moskau geboren, entstammt einer Dynastie von Violinisten. Er ist einer der ausdrucksstärksten Musiker seiner Generation. Sein Spiel überzeugt mit großer musikalischer Reife, Präzision und Fingerfertigkeit auf allen Bühnen der Welt. Er spielt auf der „Princess Aurora“, einer Stradivari aus der goldenen Periode von 1709.

Fiorenzo Pascalucci ist in der italienischen Musikszene einer der erfolgreichsten Pianisten, gewann viele renommierte Preise, unterrichtet und engagiert sich humanitär.

Beide Künstler setzen sich mit dem Urtext Beethovens auseinander und nähern sich auf diese Weise seinen Werken. Gespielt werden an diesem Abend seine bekanntesten Sonaten, darunter die berühmte „Kreutzersonate“. Beethoven widmete sein furioses Werk dem französischen Geiger Rodolphe Kreutzer, der es ironischerweise aber nie gespielt hat, weil er es für unspielbar hielt.

Diese zwei vielversprechenden Konzertabende sollten Sie nicht versäumen. Beide Veranstaltungen finden im Großen Saal der Fachhochschule für Finanzen statt.

Coronabedingte Änderungen werden auf der Veranstalterwebseite bekanntgegeben. Informationen: schlosskonzertekoenigswusterhausen.de. Tickets gibt es bei reservix, im Musikladen Brusgatis und an allen Kartenvorverkaufsstellen.

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