Hankelweg: Nahm Politik Einfluss auf „Gefälligkeitsgutachten“?

29. Juli 2025
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Zeuthen. Die Stimmung kocht! Während die BADC GmbH  und das Dialogforum stolz ihre Expertise präsentieren, die den Hankelweg als den „geeignetsten“ Standort für die Bahnquerung in Zeuthen ausweist, wächst der Zweifel in der Öffentlichkeit. Und das nicht ohne Grund!

Damit die Wartezeiten an Zeuthens Schranken ein Ende haben, soll eine niveuafreie Querung her. Doch wo? (Foto: mwBild)

Damit die Wartezeiten an Zeuthens Schranken ein Ende haben, soll eine niveuafreie Querung her. Doch wo? (Foto: mwBild)

Bürger, Umweltverbände und sogar renommierte Experten sind skeptisch. Sie werfen der Untersuchung vor, ein „Gefälligkeitsgutachten“ zu sein. Also eine Studie, die vor allem den Interessen der Auftraggeber dient, anstatt objektiv zu sein.

Doch wer saß eigentlich in der Bewertungskommission? Das hat der Schulzendorfer entdeckt: Keine echten Sachverständige und exponierte Fachleute für Stadtplanung, Umwelt oder Verkehrsfragen waren vertreten. Stattdessen wurde die Bewertung von der SPV Spreeplan Verkehr GmbH durchgeführt, wie BADC Chef Georg Balzer gegenüber dem Schulzendorfer bestätigte. Ein Unternehmen, das im Auftrag der BADC tätig wurde. Und dass, so die Kritik, könnte ein Interessenskonflikt sein!

Denn: Der Auftrag für die Studie wurde nicht öffentlich ausgeschrieben, sondern als Folgeauftrag vergeben. Das riecht nach „Freundschaftsdiensten“ statt nach unabhängiger Forschung und Expertise.

Und auch die sogenannte „Steuerrunde“, ein Gremium aus Vertretern des Landkreises Dahme-Spreewald, der Gemeinden Schulzendorf, Eichwalde, Zeuthen, Wildau und Königs Wusterhausen, des Landesbetriebes Straßenwesen und der DB InfraGO hat die Untersuchung begleitet. Sie sollte „das beauftragte Büro unterstützen und Aushandlungsprozesse gestalten und Kompromisse finden.“, so der BADC-Chef.

Immer mehr Bürger sind überzeugt: Das Ergebnis der Studie wurde politisch beeinflusst! Die Zweifel an der Unabhängigkeit und Objektivität der Studie sind groß und das Vertrauen in die Entscheidungsträger schwindet. Bleibt abzuwarten, ob die Verantwortlichen die Bedenken ernst nehmen. Eines ist sicher: Die Diskussion um den Hankelweg ist noch lange nicht vorbei!

5 Responses to Hankelweg: Nahm Politik Einfluss auf „Gefälligkeitsgutachten“?

  1. Bernd Gebert
    5. August 2025 at 12:55

    Bi Teilnehmer, weil Sie hier das Thema Bahnquerung Westkorso in Verbindung mit Fördermittel und dem Landkreis erwähnen, erlaube ich mir diese Bemerkungen:
    1. Für die Sanierung der Wildauer Straße „Westkorso“ wurden die Planungs- und Bauleistungen nicht vom Landkreis vergeben, sondern von der Stadt Wildau.

    2. Meine Vermutung ist, dass Sie die Geschichte mit den Fördermitteln den diesbezüglichen Äußerungen des Wildauer Bürgermeisters entnommen haben. Richtig ist, dass beim Bau eines Tunnel- oder Brückenbau die Gefahr der Rückgabe von Fördermitteln besteht.
    Aber:
    Fördermittel fallen nicht überraschend vom Himmel, die müssen beantragt und bewilligt werden. Bürgermeister Nerlich hat bei seinem Statement folgenden Sachverhalt (bewusst ?) nicht erwähnt:
    Der eigentliche und ursächliche Grund liegt in einem Beschluss der Wildauer Stadtverordnetenversammlung vom 01.12.2020, Beschluss-Nr. S 11/201/2020 betreffend „Niveaufreie Querung am Westkorso“. Dort heißt es:
    „Die Stadtverordnetenversammlung beschließt: Eine niveaufreie Querung (Tunnel/Brücke) der Bahntrasse am Standort BÜ/Westkorso wird ausgeschlossen.“
    Dieser Beschluss ist hier öffentlich verfügbar:
    https://www.wildau.de/wp-content/uploads/pdf-archiv/S-11-201-20-pdf-977396.pdf
    Festzustellen ist, dass dieser Beschluss den Auftakt gab zur nachfolgenden Sanierung des Westkorso ohne Tunnel oder Brücke und die Inanspruchnahme von Fördermittel für das Sanierungsprojekt.

    3. Im Zusammenhang mit diesem Beschluss hielt sich hartnäckig das Gerücht, zwei Abgeordnete der CDU-Fraktion mit Wohnsitz im Westkorso hätten sich nicht unwesentlich für die Ablehnung der niveaufreien Querung engagiert. Die damalige Bürgermeisterin hatte auch mehrfach sinngemäß erwähnt, dass die anderen (Kommunen) erst mal ihre Hausaufgaben machen sollen, schließlich habe Wildau schon einen Tunnel gebaut.

    4. Zum Zeitpunkt 01.12.2020 war der Herr Nerlich SVV-Abgeordneter der Fraktion BfW/Grüne. Stellt sich die Frage, warum er nun als Wildauer Stadtoberhaupt in 2025 den Bürgern von Zeuthen und Eichwalde nicht den wahren Grund nannte, warum der Westkorso für eine zukünftige Tunnel- oder Brückenquerung aus dem Rennen fiel.
    Auch hier beweist sich erneut die Empfehlung, nicht alles ungeprüft zu glauben, was Bürgermeister Nerlich verkündet.

  2. Insider
    30. Juli 2025 at 11:14

    Die Frage aus der Überschrift würde ich für mich mit einem Ja beantworten. Und der Name sagt es doch schon. Was ist denn eine STEUERrunde in der politische Vertreter sitzen? Politiker steuern das Ergebnis, wie sie es für richtig halten. Und Herr Mücke aus Schulzendorf ist ja nun wirklich keiner, der über Sachverstand in der Thematik verfügt. Meines Wissens nach ist Schulzendorf Gesellschafter der BADC und zahlt dafür jährlich. Die Gemeindevertretung sollte beim BADC die Frage aufwerfen, warum Schulzendorfs Steuerzahler für so eine windige Untersuchung zahlen müssen.

  3. BI Teilnehmer
    29. Juli 2025 at 20:37

    …Gelder fehlinvestiert zu haben. Es sollte jedoch immer noch günstiger sein als eine komplett neue Straße zu errichten.

  4. BI Teilnehmer
    29. Juli 2025 at 20:35

    @ Fibranz:
    Die Frage ist eher, wollen die Zeuthener eine Querung an diesem Ort mit einem Neubau einer Straße, die das gesamte Ortsbild verändert, obwohl es in unmittelbarer Nähe mit der Forstallee und dem wWestkorso zwei ausgebaute, bestehende strassen gibt, die genau dort hinführen, wo die neue Straße auch hinführen soll.
    Und ja, der westkorso gehört zu Wildau.
    Aber das sollte doch bei einer lösung für den Landkreis keine Rolle spielen. Es ist unvernünftig, diese Möglichkeit auszuschließen. Nur müsste sich der Landkreis eingestehen, mit der gerade abgeschlossenen Sanierung des bahnüberganges

  5. 29. Juli 2025 at 18:11

    Die Frage ist doch, wollen die Zeuthener die Querung oder nicht. Widerstände werden überall auftreten. Deshalb
    muss eine Entscheidung auch gegen den Willen von Anwohner getroffen werden. Schaut nach Blankenfelde/ Mahlow. Da gibt esbald 4 Querungen und die sind gut.

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