Bürgermeisterwahl: Markus Witteck (CDU) im Kandidaten-Check!

20. September 2025
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In knapp vier Wochen wählen Schulzendorfer ihren Bürgermeister. Der Schulzendorfer hat Kandidaten zu Ihren Plänen und Vorhaben befragt. Heute im Kreuzverhör: Markus Witteck, Kandidat der CDU.

Was war der Auslöser Ihrer Entscheidung, bei der Bürgermeisterwahl im Oktober zu kandidieren?

Markus Witteck: Ich habe sehr viel Zuspruch von Einwohnern erfahren und es wurde immer wieder gesagt, dass ich doch kandidieren solle. Dann habe ich mich noch einmal mit dem Wahlergebnis der letzten Kommunalwahl befasst und der Beschluss stand dann fest, dass ich es versuchen werde. Ich wohne hier, meine Familie wohnt hier, also möchte ich auch hier über die Gemeindevertretung hinaus Verantwortung für unseren Ort übernehmen, gerade jetzt in schwierigen Zeiten.

Interview M.Wittek

Vorausgesetzt, Sie würden die Wahl gewinnen. Was würden Sie in der ersten Woche nach Amtsantritt erledigen?

Markus Witteck: Ich würde mir zunächst einen Überblick im Rathaus verschaffen und mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ins Gespräch kommen, um die jeweiligen Aufgabenfelder besser abstecken zu können. Gleichzeitig würde ich mich um einen Termin beim RPA (Rechnungsprüfungsamt) bemühen, um Eckpunkte bzgl. einer Beschleunigung bei den fehlenden Jahresabschlüssen abzusprechen.  Ebenfalls würde ich Treffen mit den beiden Bürgermeistern der Nachbarkommunen anstreben. Ich denke aber, dass eine Woche bei weitem hier nicht ausreichen wird.

Ist die bestehende Verwaltung aus Ihrer Sicht gerüstet, die Herausforderungen der nächsten Jahre zu meistern oder muss es Änderungen geben, wenn ja welche?

Markus Witteck: Es muss definitiv Änderungen geben und dabei lautet das Motto nicht, ich brauche einfach mehr Personal. Vielmehr sollte zunächst geschaut werden, was wir in den Verwaltungsabläufen ändern können, um Ressourcen zu sparen. Schließlich sind die Personalkosten unsere größte Ausgabe im Haushalt. Es geht nicht darum Personal abzubauen, was eh nicht da ist, sondern vielmehr darum, einen Personalaufwachs so weit wie möglich zu verhindern und doch alle Arbeiten zeitnah erledigen zu können.

In der Gemeinde herrscht ein großer Investitionsrückstau. Wie lautet Ihr Plan den abzubauen?

Markus Witteck: Hier kommt die Zusammenarbeit mit den Nachbargemeinden ins Spiel. Schon als Gemeindevertreter habe ich bei Hr. Jenoch in Eichwalde vorgesprochen, da dort beide Tiefbaustellen besetzt sind. Somit könnte im Rahmen der Amtshilfe dort eine Planung, z.B. für den mehr als notwendigen Geh-/Radweg in der Walther-Rathenau-Str. erfolgen. Unser alter Bürgermeister sah dafür keine Notwendigkeit und da es ein Geschäft der laufenden Verwaltung ist, hatte die GV hier keine Möglichkeiten.

Anders als Ihr Vorgänger, stehen Sie bei Amtsantritt vor immensen finanziellen Hürden in der Gemeinde. Die Kreisumlage explodiert, das Schulprojekt mit Schönefeld steht vor der Tür, Investitionen in die Kinderbetreuung sind nötig. Wie wollen Sie angesichts leerer Kassen das alles stemmen?

Markus Witteck: Zum einen dürfen die Personalkosten nicht weiter steigen. Wir müssen uns im Klaren sein, dass wir -durch den für mich immer noch unnötigen Schulbau – jedes Jahr 500.000 Euro stemmen müssen, die nächsten 40 Jahre! Zunächst müssen wir alle Gemeindevertreter die Ausgaben überprüfen, ob diese noch dringend notwendig sind. Dann muss eine Priorisierung erfolgen, dass wir uns auf die wichtigen Dinge konzentrieren. Das Gewerbegebiet an der Dahlewitzer Chaussee muss entwickelt werden. Als letztes Mittel dann Einnahmeerhöhungen.

Zuletzt war die Gemeindevertretung bei vielen Themen tief gespalten. Grundschulbau mit Schönefeld, Haushalt, Nutzung gemeindeeigener Objekte sind nur drei Beispiele. Wie wollen Sie Brücken zwischen den politischen Kräften bauen?

Markus Witteck: Man kann da nur versuchen zu vermitteln und alle Sachargumente auf den Tisch legen. Solange hier weiter Ideologien im Vordergrund stehen, wird das schwierig und langfristig zur Handlungsunfähigkeit führen, wenn keine Mehrheiten  gefunden werden. Diesen Umstand sollten sich die Fraktionen bewusstmachen. Ansonsten ist es natürlich im Sinne einer Demokratie auch andere Ansichten zu haben und am Ende einen Kompromiss zu finden, das funktioniert aktuell ja recht gut.

Wie werden Sie als Bürgermeister mit den Mitgliedern der Schulzendorfer AfD-Fraktion umgehen?

Markus Witteck: Nicht anders als jetzt auch. Eine große Mehrheit der Einwohner hat sich dazu entschieden, sich von den Mitgliedern der AfD vertreten zu lassen. Das jetzt einfach auszublenden ist nicht demokratisch. Ich pflege mit den AfD-Fraktionsmitgliedern den selben Umgang, wie mit den anderen Gemeindevertretern.

Seit Jahren wirkt CDU/FDP-Fraktionschef Witteck im Gemeinderat mit gesundem Menschenverstand und Sachlichkeit für Bürgerinteressen (Foto: mwBild)

Seit Jahren wirkt CDU/FDP-Fraktionschef Witteck im Gemeinderat mit gesundem Menschenverstand und Sachlichkeit für Bürgerinteressen (Foto: mwBild)

Was halten Sie von einem Gemeindeverband, beispielsweise mit Schönefeld oder Zeuthen und Eichwalde?

Markus Witteck: Ich würde es anders bezeichnen, damit jede Gemeinde ihre Eigenständigkeit behält. Ich würde es Verwaltungsgemeinschaft nennen, so dass die Verzahnung der Verwaltung weitergeht und wir uns dadurch auch nicht gegenseitig das Personal abwerben. Gerade mit Zeuthen und Eichwalde haben wir bisher gute Erfahrungen gemacht und die Wege zum Amt sind für die Einwohner auch überschaubar. Schönefeld wird sich in Zukunft komplett auf sich alleine konzentrieren, wenn man überlegt was dort entstehen soll.

Von den Partnerschaften mit dem polnischen Kargowa und Prag Vinor spüren die Menschen in der Gemeinde seit Jahren nahezu nichts mehr. Welche Bedeutung messen Sie ihr bei?

Markus Witteck: Menschen in der heutigen Zeit für so etwas zu begeistern ist schwierig, das merkt man ja schon bei Veranstaltungen hier im Ort. Eine Partnerschaft auf dem Papier hat auch keinen Sinn, wobei ein Blick über den Tellerrand nicht schaden kann. Da wir hier im Ort jedoch erst einmal unsere Aufgaben stemmen müssen, steht das nicht oben auf meiner Liste, wobei gerade durch unsere Vereine eine Zusammenarbeit erfolgen könnte.

Als Bürgermeister folgen Sie den Beschlüssen nicht immer einmütiger Entscheidungen im Gemeinderat. Wie lautet Ihre Botschaft an alle Gemeindevertreter als Bürgermeister?

Markus Witteck: Wenn ein Beschluss mehrheitlich gefasst ist, ist das so, egal wie ein Bürgermeister die Sache sieht, er ist dann umzusetzen oder zu beanstanden, wenn er gegen geltendes Recht verstößt.

Worauf können sich Schulzendorfer, die Sie wählen, wirklich verlassen?

Markus Witteck: Die fehlende Transparenz die bisher bestand möchte ich abbauen, eine jährliche Einwohnerversammlung, wo erklärt wird, wo wir stehen, was wir machen und was die Bürger möchten, wäre ein Anfang. Ich möchte die Einwohner stärker in Entscheidungen einbinden, denn nur so erreicht man Akzeptanz. Das Verhältnis Bürger/ Verwaltung muss wieder auf Augenhöhe gerückt werden, da sie ja die Verwaltung auch bezahlen. Auch zu Fehlern sollte man offenstehen.

 

3 Responses to Bürgermeisterwahl: Markus Witteck (CDU) im Kandidaten-Check!

  1. Rot/Grün Ampelablehner
    16. September 2025 at 17:37

    Petra, sehe ich genau so.
    Er ist von allen Kandidaten für mich die erste Wahl.

  2. Petra
    Petra
    16. September 2025 at 14:02

    @ Fibranz: So liest sich ein Kommentar von Jemanden, der von dem, was in Schulzendorf politisch geschieht, soviel versteht, wie ein Elefant vom Mikado. Herrr Witteck ist einer, der seit vielen Jahren für die Rechte der Schulkinder eintritt. Ob er links oder rechts ist, ist mir völlig schnuppe. Ich beurteile ihn nach Taten. In Schulzendorf regiert seit der Kommunalwahl eine Mehrheit von Vernünftigen, zu der auch Herr Witteck zählt. Seinen Verstand hat er bereits vor der Wahl unter Beweis gestellt. Leider hat zu lange eine Mehrheit von Ideologen (SPD,Grüne,Linke) und ein schwacher Bürgermeister das Sagen gehabt. Und das Ergebnis ist ein Trümmerhaufen, den sie hinterlassen. Verschonen Sie uns bitte mit Ihrem kleinkarierten Verstand aus Königs Wusterhausen und Belehrungen.

  3. 16. September 2025 at 05:53

    CDU ist leider auch links.

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