Bürgermeisterwahl: Ramona Brühl im Kandidaten-Check

29. August 2025
Von

Schulzendorf. In gut vier Wochen wählen Schulzendorfer ihren Bürgermeister. Der Schulzendorfer hat Kandidaten zu Ihren Plänen und Vorhaben befragt. Heute im Kreuzverhör: Ramona Brühl

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Was war der Auslöser Ihrer Entscheidung, bei der Bürgermeisterwahl am 5. Oktober zu kandidieren?

Ramona Brühl: Weil ich in Schulzendorf seit über 21 Jahren meine Heimat nenne und hier aktiv mitgestalten möchte. Die vielen Gespräche mit Bürgerinnen und Bürgern haben mir gezeigt, dass Vertrauen, Nähe und Verlässlichkeit wichtige Werte sind, die wieder stärker in den Mittelpunkt rücken müssen. Mein Antrieb ist es, Verantwortung zu übernehmen, anstehende Herausforderungen konstruktiv zu lösen und unsere Gemeinde zukunftssicher zu machen.

Vorausgesetzt, Sie würden die Wahl gewinnen. Was würden Sie in der ersten Woche nach Amtsantritt erledigen?

Ramona Brühl: In den ersten Tagen möchte ich das Gespräch mit der Verwaltung und allen Fraktionen suchen, um gemeinsam die dringendsten Aufgaben zu priorisieren. Transparenz und Teamarbeit stehen für mich an erster Stelle. Außerdem möchte ich ein offenes Gesprächsangebot für die Bürgerinnen und Bürger schaffen, damit Anliegen und Ideen direkt in den Prozess einfließen können.

Ramona Brühl: "Die Finanzlage ist herausfordernd, aber nicht aussichtslos."

Ramona Brühl: “Die Finanzlage ist herausfordernd, aber nicht aussichtslos.”

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Sie werden also auch mit der AfD sprechen und zusammenarbeiten?

Ramona Brühl: Natürlich werde ich mit Afd-Fraktionsmitgliedern reden und es wird auch eine Zusammenarbeit mit ihnen geben. Ich habe als Bürgermeisterin nicht das Recht Mitglieder einer Fraktion, die von vielen Bürgerinnen und Bürgern gewählt wurden und sich rechtskonform verhalten, auszugrenzen. Ich werde Wählerwillen nicht ignorieren.

Ist die bestehende Verwaltung aus Ihrer Sicht gerüstet, die Herausforderungen der nächsten Jahre zu meistern oder muss es Änderungen geben, wenn ja welche?

Ramona Brühl: Die Verwaltung leistet viel, stößt jedoch personell und strukturell oft an ihre Grenzen. Um zukünftige Herausforderungen, insbesondere beim Wachstum der Gemeinde, bei Infrastrukturprojekten und in der Kinderbetreuung, zu meistern, braucht es gezielte Verstärkung und klare Prozessabläufe. Mein Ziel ist es, die Verwaltung so aufzustellen, dass sie serviceorientiert, effizient und bürgernah arbeiten kann.

In der Gemeinde herrscht ein großer Investitionsrückstau. Wie lautet Ihr Plan, den abzubauen?

Ramona Brühl: Investitionen müssen klar priorisiert werden: Zuerst dort, wo sie unmittelbar den Alltag der Menschen verbessern – etwa bei Schulen, Kitas, Straßen und Freizeitanlagen. Ich setze auf eine transparente Investitionsplanung mit klaren Zeitplänen und regelmäßiger Information der Öffentlichkeit. Zudem will ich verstärkt Fördermittel von Land, Bund und EU einwerben, um den finanziellen Spielraum zu erweitern.

Schulzendorf

Anders als Ihr Vorgänger, stehen Sie bei Amtsantritt vor immensen finanziellen Hürden. Die Kreisumlage explodiert, das Schulprojekt mit Schönefeld steht vor der Tür, Investitionen in die Kinderbetreuung sind nötig. Wie wollen Sie angesichts leerer Kassen das alles stemmen?

Ramona Brühl: Die Finanzlage ist herausfordernd, aber nicht aussichtslos. Wichtig ist, Prioritäten zu setzen und eine solide Haushaltsdisziplin einzuhalten. Gleichzeitig müssen wir aktiv Partnerschaften suchen, mit Schönefeld beim Schulprojekt, mit dem Landkreis bei der Kinderbetreuung. Ich werde konsequent Fördermöglichkeiten nutzen und mich für eine gerechtere Verteilung der Kreisumlage einsetzen. Mein Credo lautet: Investieren, wo es notwendig ist, sparen, wo es möglich ist.

Zuletzt war die Gemeindevertretung bei vielen Themen tief gespalten. Grundschulbau mit Schönefeld, Haushalt, Nutzung gemeindeeigener Objekte sind nur drei Beispiele. Wie wollen Sie Brücken zwischen den politischen Kräften bauen?

Ramona Brühl: Ich bin seit vielen Jahren in der Gemeindevertretung aktiv und weiß, wie wichtig Zuhören und Respekt sind. Als Bürgermeisterin möchte ich eine Kultur des Miteinanders fördern: weniger Konfrontation, mehr Kooperation. Ich werde aktiv das Gespräch mit allen Fraktionen suchen und auf eine sachorientierte Arbeitsweise hinwirken. Ziel ist, Entscheidungen gemeinsam zu tragen, im Sinne der gesamten Gemeinde.

Was halten Sie von einem Gemeindeverband, beispielsweise mit Schönefeld oder Zeuthen und Eichwalde?

Ramona Brühl: Ein Gemeindeverband kann in bestimmten Bereichen wie Schule, Infrastruktur oder Sicherheit Vorteile bringen, wenn er effizient und fair organisiert ist. Ich stehe solchen Kooperationen offen gegenüber, solange sie Schulzendorf stärken und nicht schwächen. Wichtig ist, dass die Eigenständigkeit unserer Gemeinde gewahrt bleibt und die Bürgerinnen und Bürger erkennbar profitieren.

Von den Partnerschaften mit dem polnischen Kargowa und Prag Vinor spüren die Menschen in der Gemeinde seit Jahren nahezu nichts mehr. Welche Bedeutung messen Sie ihr bei?

Ramona Brühl: Internationale Partnerschaften sind eine wertvolle Chance, kulturellen Austausch und gegenseitiges Verständnis zu fördern. Sie dürfen aber nicht auf dem Papier stehen, sondern müssen gelebt werden. Ich möchte die Kontakte wiederbeleben, mit Austauschprojekten für Kinder und Jugendliche, kulturellen Veranstaltungen und Begegnungen, die den Bürgerinnen und Bürgern einen echten Mehrwert bieten.

Das Schulzendorfer Rathaus krankt an chronischer Intransparenz. (Bildmontage: mwBild)

Das Schulzendorfer Rathaus krankte bislang an chronischer Intransparenz. (Bildmontage: mwBild)

Als Bürgermeister folgen Sie den Beschlüssen nicht immer einmütiger Entscheidungen im Gemeinderat. Wie lautet Ihre Botschaft an alle Gemeindevertreter als Bürgermeisterin?

Ramona Brühl: Meine Botschaft ist klar: Ich respektiere die Beschlüsse des Gemeinderates und werde sie umsetzen. Zugleich möchte ich vermitteln, dass wir alle, egal welcher Fraktion, für das Wohl Schulzendorfs Verantwortung tragen. Mein Ziel ist eine Zusammenarbeit, die geprägt ist von Offenheit, Respekt und der Suche nach tragfähigen Kompromissen.

Ihr Vorgänger hat vor seiner Wahl viele Versprechen abgegeben, aber kaum eins gehalten.Worauf können sich Schulzendorfer, die Sie wählen, wirklich verlassen?

Sie können sich darauf verlassen, dass ich parteiunabhängig, transparent und bürgernah arbeiten werde. Ich verspreche keine schnellen Wunder, aber ich verspreche, zuzuhören, ehrlich zu kommunizieren und Entscheidungen im besten Interesse unserer Gemeinde zu treffen. Mein Einsatz gilt einem lebenswerten Schulzendorf, für alle Generationen.

20 Responses to Bürgermeisterwahl: Ramona Brühl im Kandidaten-Check

  1. Thomas
    27. September 2025 at 18:40

    Auf den Plakaten kommt sie gut rüber. Hier im Interview hört sich alles nach einem Worthülsenautomten an. Nichts konkretes. Transparenz…..Ehrlichkeit…..Probleme als Herausforderung…..
    Schade.

  2. Manne
    8. September 2025 at 08:00

    @Donkikong:
    “Genau solch Verhalten macht unsere Gesellschaft kaputt. Dieses, ich spiel nicht mit dir. Bist von AfD oder sonst was.”

  3. Tiefbau
    8. September 2025 at 06:56

    Wie viel Tiefflieger gibt es denn hier als User ? noch Ich kenne die Geschichte vom BB und den Freien Wählern , andere, die mir das unterstellen wohl nicht. Frau Brühl war nicht nur in der Fraktion der CDU, sondern ist auch andere Wege gegangen . Das ist nun mal so, Christel fehlt.

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  4. Kommentar
    7. September 2025 at 13:40

    @Donkikong: Sie jammern rum, dass angeblich niemand mit der afd “spielen” will und dass das Kindergarten sei und die Gesellschaft dadurch kaputt gehe. Aber Sie schließen wiederum aus, mit den Grünen zu spielen. Erkennen Sie den eigenen Widerspruch?

  5. Donkikong
    7. September 2025 at 11:15

    @Abseits: Ich meinen den Milchreisbubi von “Die Partei”.
    Und, ich spiele nicht mit den Grünen mit. Um Gottes Willen.
    Ich weiß noch nicht wen ich meine Stimme gebe. Aber nicht Grün, SPD und den Azubi.

  6. Tiefflieger
    Tiefflieger
    4. September 2025 at 18:11

    Mit Ihrem Statement in der MAZ hat sich Frau Brühl mit Kreuz Kette, Ring und Schulzendorf Abzeichen :-) ins Abseits gekegelt.

  7. Peter
    4. September 2025 at 15:01

    @Olli, die grundsteuer sollte mann bei dir als Bürger sofort erhöhen.
    das Schulzendorf dank SPD, LINKE und GRÜNE ab 2028 pleite ist, weeste oder?
    warum haste nicht selbst kandidiert,klaro mit dreck zu werfen ist einfacher.

  8. Meier
    4. September 2025 at 14:41

    Das Interview in der MAZ von Frau Brühl fand ich im Gegensatz zu Olli, bodenständig und realistisch.
    Nach deinen Worten Olli, wird Schulzendorf weiterhin hinterhängen und noch unattraktiver sein.

  9. Olli
    4. September 2025 at 14:29

    Ich bin entsetzt von Brühls Gespräch mit der MAZ. Jugendhaus in Eigeninitiative, Gewerbe am Wüstemarker Weg, Frau Brühl hat offensichtlich den Blick auf die Realität völlig verloren. Wie in einer Show lässt sie sich abfotografieren, dabei hat sie keinen Grund zum posieren. Was im Schulzendorfer noch gut klang, jetzt ist sie als Bürgermeisterin für mich völlig inakzeptabel.

  10. Tiefflieger
    2. September 2025 at 14:32

    Hallo Tiefbau,
    befassen Sie sich mit der Historie des Bürgerbündnisses und den Freien Wählern anstatt diesen Blödsinn zu schreiben.
    Soweit mir bekannt ist,finanziert Ramona Brühl ihren Wahlkampf selbst.
    Meine Stimme hat sie!

  11. Abseits
    2. September 2025 at 09:21

    Donkikong, welcher Kandidat kommt denn aus der KITA?
    Ihr Beitrag ist sehr zutreffend, besser kann es nicht formuliert sein.
    Tiefbau,ihr Verhalten treibt die gesellschaftliche Spaltung nur noch mehr voran.
    Sie sollten sich Schämen.

  12. Manne
    2. September 2025 at 09:12

    @Donkikong: Spielst du denn mit dem Kandidaten der Grünen oder mit “der von der aus der KITA”?

  13. Tiefbau
    2. September 2025 at 06:31

    Wer hier in der kleinen Gruppe Kindergarten ist, lese ich. Frau Brühl spricht ja diese Gruppe auf Ihren Plakaten ja auch ausdrücklich an .
    Wer nicht verstehen will, was meine Löschaufruf soll, hat auch nicht verstanden, wie mit mein Beiträgen zur Rechtfertigung umgegangen wird.

    Ich teile die Auffassung der User nicht. Frau Brühl vertritt schon allein nicht die Auffassung des Bürgerbündnisses- sie tritt als Einzelkandidat an. Schon bei der Kreistagswahl wurden Fahnen einer anderen Vereinigung geschwenkt. Auch ist festzustellen, dass ein Einzelkandidat eine derartige Wahlwerbung nicht bezahlen kann.

    Ich bleibe dabei- es sind nur warme Worte. Schulzendorf braucht Kompetenz und nicht blinde Gefolgschaft von Leute mit Nachhaaren.

  14. Donkikong
    1. September 2025 at 19:50

    Wenn ich das schon wieder von Tiefbau lese, stellen sich meine Nackenhaare hoch.
    Wie im Kindergarten. “Löschen Sie den Beitrag, der hat mich beleidigt”
    Junge Junge. Genau solch Verhalten macht unsere Gesellschaft kaputt. Dieses, ich spiel nicht mit dir. Bist von AfD oder sonst was.
    Da finde ich die Aussage von Frau Brühl, sie redet mit allen, egal welcher Fraktion, sehr sehr lobenswert. Schließlich sollen alle an einen Strang ziehen.
    Klar erzählen die Kandidaten alles was wir uns wünschen. Und klar ist auch, wir wissen nicht ob sie das halten was sie versprechen.
    Aber, hier in den Interview sind mal anständige und klare Worte gefallen.
    Wenn ich mir andere Kandidaten, wie z. B. der von den Grünen oder der von der aus der KITA ansehe, um Gottes Willen. Das wollen wir doch wirklich nicht mehr. Sind doch lange genug vom Sumsum gebeutelt, ausgenommen (Geldverschwendung) und verarscht worden.
    Bitte nicht mehr.

  15. Wähler
    30. August 2025 at 23:00

    Tiefbau, ein Interview beinhaltet Worte.
    Was willst du?
    Mehrheit? Minderheit?
    Bundespolitik nicht mit Kommunalpolitik vergleichen.

  16. Tiefbau
    30. August 2025 at 19:17

    Rein hypothetische Frage:
    Wenn eine Mehrheit in einem Land den Untergang wählt, muss die Minderheit dann im demokratischen Sinne diesen Untergang mit der Mehrheit erleiden oder hat sie das Recht, sich dagegen zu wehren und wenn ja, mit welchen Mitteln?

  17. Tiefbau
    30. August 2025 at 17:20

    Faau Rühe, dann löschen Sie die Antwort vom Wähler, die für mich eine Beleidgung darstellt.

  18. Tiefbau
    30. August 2025 at 15:14

    Lieber User Tiefbau, Ihr Beitrag wird nicht veröffentlicht, weil er die Netiquette verletzt. Halten Sie sich bitte künftig an unsere Nutzungsbedingungen. Im Wiederholungsfall werden von Ihnen keine Kommentare mehr veröffentlicht.

    Sabrina Rühle
    Redaktion

  19. Wähler
    30. August 2025 at 13:02

    Tiefbau du ewiger Nörgler bist zu bemitleiden.

  20. Tiefbau
    30. August 2025 at 09:58

    Nette Worte reichen nicht !

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