Zeuthen. Deutschland, das Land der Denker und Dichter, wird immer digitaler. Doch was ist mit unseren Senioren? Viele ältere Menschen fühlen sich wie Passagiere ohne Ticket, die am Flughafen der digitalen Welt stehen bleiben. Bankfilialen schließen reihenweise, Arzttermine sind nur noch klickbar und selbst das begehrte Deutschland-Ticket gibt’s nur online zu kaufen! Es ist kein Wunder, dass Senioren angesichts dieser rasanten Veränderungen oft verzweifeln. Doch in Zeuthen wird nun ein Lichtblick sichtbar: Ein Digital-Café für unsere älteren Mitbürger nimmt Gestalt an!
Die allererste Anlaufstelle für viele Senioren bei Computerproblemen sind die eigenen Kinder. Doch nicht jeder hat das Glück, einen tech-savvy Nachkommen zur Hand zu haben und genau hier setzt der Verein „FelZ – Für ein lebenswertes Zeuthen e.V.“ an.
Er hat sich auf die Fahne geschrieben, älteren Menschen den Umgang mit Smartphones und Laptops schmackhaft zu machen und dafür braucht es eine echte digitale Heimat: das Digital-Café im Haus der Begegnung.
Und damit das Projekt nicht in der Theorie bleibt, reiste Brandenburgs Sozialministerin Britta Müller am Freitag nach Zeuthen und überreichte einen symbolischen Scheck von rund 4.870 Euro aus Lottomitteln. Mit dem Geld sollen Laptops, Bildschirme, Drucker und Beamer angeschafft werden.
„Mein Dank gilt dem Verein, der diese Initiative ergriffen hat und umsetzt. Damit wird die Herausforderung der älteren Menschen, mit dieser neuen digitalen Welt umzugehen, gemeistert. Das ist genau der Bedarf, den der Verein mit der Initiative anspricht, damit es nicht zu einer digitalen Spaltung der Gesellschaft führt.“, betonte Ministerin Müller.
Bürgermeister Philipp Martens (Die Linke) konnte seine Freude kaum zurückhalten. „Dank der Lottomittel wird unsere Idee umgesetzt werden können. Ich freue mich besonders, dass wir damit die Teilhabe unserer älteren Bürger fördern können.“ Ein Bürgermeister, der aktiv für das Wohl seiner Gemeinde kämpft. Nicht in allen Kommunen der Region ist das der Fall.
Projektleiter Ulrich Hermenau ist ebenfalls Feuer und Flamme. Seinen Worten zufolge werden in Kürze Workshops und regelmäßigen Treffen für Senioren stattfinden. Die Vorfreude steigt ins Unermessliche, denn es ist längst an der Zeit, dass unsere älteren Mitbürger die Vorzüge der Technologie entdecken. Von Video-Chats bis hin zu Online-Shopping, die Möglichkeiten sind unbegrenzt, und das Digital-Café wird ihnen helfen, die digitale Welt zu erobern.
Einer Frau gebührt Respekt: Rathausmitarbeiterin Susanne Braun, die unermüdlich Fördermittel für die Zeuthener akquiriert. Sie war Motor bei der Beschaffung der Lottomittel für die Initiative! Schon 2024 sorgte sie mit dafür, dass eine satte Summe von 1,2 Millionen Euro in den Ausbau der Forstallee floss. Ex-Bürgermeister Sven Herzberger brachte die Stelle auf den Weg, Amtsinhaber Martens führt sie fort. Das nennt man auch Weitsicht!
Zeuthen geht mit gutem Beispiel voran, und das sollte eine Inspiration für die gesamte Region sein sein. Wenn wir die ältere Generation in die digitale Zukunft integrieren wollen, brauchen wir mehr solcher Initiativen. Das Digital-Café in Zeuthen könnte zum Vorbild werden, nicht nur ein Ort des Lernens, sondern auch der Teilhabe.

Höhepunkt des Festakts: Die Scheckübergabe, Ulrich Hermenau (2. v.r.) und Uwe Tegeler (re.) vom Verein.
das freut mich für die Zeuthener Senioren. Neben dem Computerclub der AWO in Wildau und dem Eichwalder Computerclub vom Seniorenbeirat mit Unterstützung des Gewerbeverbandes jetzt auch Digital Cafe in Zeuthen. Jeweils mit einem anderen Konzept. Schauen Sie einmal auf der Internetseite des Eichwalder Computerclubs vorbei.
Gratulation an Zeuthen! Ein toller Ansatz, um auch ältere Bürger/-innen in die Kommunalpolitik einzubeziehen und am “digitalen Leben” zu beteiligen. Von solch einem bürgernahen Ansatz sind andere Kommunen (wie z. B. Königs Wusterhause) meilenweit entfernt. So wie der Internetauftritt von KW beschaffen ist (Er nennt sich euphemistisch “Ratsinformationssystem”!), muss man vielmehr davon ausgehen, dass eine Beteiligung älterer Bürger/-innen bzw. der Bürgerschaft schlechthin gar nicht erwünscht ist.