Wasserkrise: NABU ist stink sauer auf den Landkreis!

5. März 2025
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Zeuthen. Die Austrocknung der Landschaft wird in der Region zunehmend zum Problem. Der Grundwasserspiegel sinkt bedrohlich, zahllose Kleingewässer in der Landschaft trocknen aus, Amphibien und andere dort lebenden Arten schwinden. Experten fordern deshalb, Wasserrückhaltemöglichkeiten zu schaffen.

NABU

NABU-Chef Rackwitz ist für Klartext bekannt.

Für Verstimmtheit bei den Aktivisten des NABU Dahme-Spreewald sorgt der Landkreis Dahme-Spreewald. Grund: Im Zeuthener Winkel werden bei Bauarbeiten große Mengen an sauberen Baugrubenwasser in den Flutgraben gepumpt. Das fließt direkt in die Dahme.

„Es ist eine Sauerei, dass Wassermassen nahezu direkt in das Meer gepumpt werden und nebenan sind perennierende Kleingewässer vorhanden, in denen Wassermangel herrscht.“, konstatiert der NABU-Chef von Dahme-Spreewald, Matthias Rackwitz. Nach Ansicht der Naturschützer hätte die Behörde die Genehmigung dafür nicht erteilen dürfen.

Der Landkreis hält dagegen: „Verschiedene künstliche und natürliche Kleingewässer befinden sich in mindestens mehreren hundert Meter Entfernung Luftlinie zum Vorhaben. Bei der Ableitung von Grundwasser müssen verschiedene Bedingungen geprüft werden. Der Aufwand der Leitungsverlegung über die Gesamtstrecke sollte verhältnismäßig sein. Leitungsführungen über fremde Grundstücke, Waldbereiche, Verkehrswege erfordern vorherige Zustimmungen, die in aufwändiger Form erfolgen.“

Standgewässer würden sich nach Ansicht vom Landkreis in der Regel nicht als Einleitgewässereignen, da die Wasseraufnahmemenge begrenzt ist.

Rackwitz widerspricht der Landkreis Darstellung. Während Wassermassen in unbekannter Höhe ins Meer abgeleitet werden, fehle es daran in fünf Kleingewässern. Die sind von der Einleitungsstelle nur wenige hundert Meter entfernt. „Mit Feuerwehrschläuchen hätte man alle Kleingewässer in der Nähe mit ausreichend Wasser versorgen können.“, schimpft der NABU-Chef.

8 Responses to Wasserkrise: NABU ist stink sauer auf den Landkreis!

  1. Tiefbau
    14. März 2025 at 08:02

    Hallo Herr Kollege, ich gebe Dir recht. Der Hinweis mit den zugeschütteten Abwasserbehandlungsbecken der alten Kläranlage Zeuthen von Herr Reif ist wirklich ein sehr schlechter Witz und zeugt von fachlicher Unkenntnis. Der NABU hat in den 00 Jahren auch gefordert, dass die Behandlung der Abwässer auf der Kläranlage verboten werden muß, weil da die größte Möven – Kolonie sich auf der künstlich erzeugen Wasserfläche aus Abwasser niedergelassen hat.

    Und wo ist der NABU bei ersten Themen ?

  2. Bauleiter
    13. März 2025 at 21:32

    @Jonas Reif: Alte Klärbecken fluten, um dann darin das Grundwasser versickern zu lassen.
    Ist das ernst gemeint?
    Schon mal daran gedacht, dass in solchen Stellen evtl. Schadstoffe im Boden sein könnten, die dann mobilisiert werden und in den Grundwasserkörper gelangen?!
    Ich halte das für keine gute Idee!

  3. Bauleiter
    13. März 2025 at 21:21

    Lange habe ich hier nur mitgelesen, aber nun reicht es!
    Was erlaubt sich da eigentlich der NABU, sich so auf zuspielen!
    Auf der Baustelle werden unzählige Auflagen zum Schutz der Bäume und der Natur umgesetzt, ohne dass das irgendwie gewürdigt wird.
    Würde man die utopischen Fantasien des NABU auch nur ansatzweise umsetzen wollen, dann kann man das Bauen in LDS komplett aufgeben.
    Also sollte man sich entscheiden neue Wohnungen und Infrastruktur oder zurück in zum Urwald.

  4. Petra P.
    7. März 2025 at 13:44

    Der Saarlandplatz würde sich vielleicht auch eignen. Da war früher auch mal eine Wasserfläche. Könnte bei der Gelegenheit gleich etwas schön gemacht werden.
    Aber in Schulzendorf ist das leider nicht so einfach.

  5. Manne
    7. März 2025 at 11:59

    @Jonas Reif: Aber ist das nicht Flickschusterei? Die große Klimaveränderung wird sich doch damit nicht aufhalten lassen.

    Wir werden ja aller Voraussicht nach weitere sehr trockene Phasen erleben. Sollten wir uns nicht vorsorglich darauf einstellen und dementsprechend die Vegetation umstellen oder eine Anpassung steuern?

  6. Tiefbau
    7. März 2025 at 11:57

    Ich kanns mir nicht verkneifen. Es gibt eine wasserrechtliche Genehmigung für den Vorgang. Soll hier die Behörde für dumm verkauft werden oder soll der Eindruck erweckt werden, dass alle andern blöde sind ? Macht doch mal eine Beprobung des Ableitwasser, vielleicht findet ihr dann auch PFAS .

    Eine GWA zu dieser Jahreszeit zu betreiben, bringt für den Baubetrieb viel Kohle. Im Sommer wird weniger Wasser anfallen, trotzdem ist der Grundwasserspiel in Bewegung. Also gar nicht bauen und in Höhlen leben und auf die Schule verzichten – ganz einfache Lösung.

    Vor Jahren sollte für dieses Gebiet die Vakuumentwässerung angewendet werden, da gab es auch wieder solche schlauen Ratschläge.

  7. Jonas Reif
    7. März 2025 at 10:12

    Wir kommen langsam in die Vegegationsperiode, dann kann eine Absenkung des Grundwasserspiegels erhebliche Folgen für die Vegetation haben – allen voran für Altbäume. Insofern ist die Kritik des NABUs nachvollziehbar.

    Allerdings erscheint eine Befüllung der Kleingewässer im Waldgebiet aufgrund der Entfernung und Aufnahmekapazität nicht so einfach. Es gibt jedoch in geringer Entfernung südlich es Baugebietes ein großes Endklärbecken der ehemaligen Kläranlage, welches sich über kommunale Fläche leich erreichen ließe und aufgrund der Größe auch besser geeignet wäre.

    Sollte die Grundwasserabsenkung noch länger notwendig sein, wäre eine Einleitung an dieser Stelle sehr sinnvoll, zumal wir einen sehr trockenen Winter hatten.

  8. Elke
    5. März 2025 at 20:02

    Oh man oh man, es kann halt nicht jedem Frosch recht gemacht werden!

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