Wo Licht ist, ist immer auch Schatten! – ein Kommentar von Gerlinde Sauer.

27. Januar 2011
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Heute vor genau einem Jahr radelte der frisch gebackene Bürgermeister Markus Mücke mit der Bürgermeisterüberlebenstüte seiner Ehefrau, bestehend aus Süßigkeiten und Beruhigungstee bei Minusgraden am Tag Eins in das Gemeindeamt.

Mückes Start auf dem neuen Stuhl verlief eigentlich nahezu glatt. Nicht zuletzt auch deshalb, weil ihm  sein Vorgänger keinen Scherbenhaufen hinterließ sondern eine gut funktionierende und eingespielte Verwaltung. Seine jahrelange Tätigkeit als Gemeindevertreter half Markus Mücke gut aus dem Starblock zu kommen.

Mücke begann sein Amt mitten in der heißen Phase der Debatte über das Straßenausbauprojekt. Dem Papier nach hätte er das europaweite Ausschreibungsverfahren im Februar längst in Gang setzen können, er tat es nicht und gab somit den Kritikern des Projekts nochmals die Möglichkeit, durch entsprechende Anträge, Änderungen an ihm vorzunehmen. Ein sehr fairer und demokratischer Zug.

Markus Mücke setzte auf Kontinuität der bisherigen Schulzendorfer Politik. Dies betrifft sowohl die Beziehungen zu den Partnergemeinden in Prag und Kargowa, als auch jene zu den Nachbargemeinden. Seine Kunst, mit politischen Gratwanderungen Entscheidungen in der Gemeindevertretung herbeizuführen, musste er bislang nicht unter Beweis stellen.

Auf leisen Sohlen ging Markus Mücke neue Wege in Sachen Öffentlichkeitsarbeit. Der Internetauftritt der Gemeinde ist immer aktuell, ob allerdings für die Leser die Neuigkeiten über die Berliner S – Bahn interessant sind, darüber kann man trefflichst streiten. Doch mit dem Internet ist das Thema Öffentlichkeitsarbeit längst nicht erschöpft.  Viel interessanter wäre für die Schulzendorfer etwas über die positiven Aspekte der Verwaltungsarbeit zu erfahren. Sie müssen an die Öffentlichkeit getragen werden, schließlich soll die Verwaltung keine Geheimsache sein. Doch aus dieser Richtung wehte bislang nur ein sehr laues Lüftchen.

Klare Kante ist nicht unbedingt Mückes Metier, ausgleichende, manchmal weichspülerische Art durchaus. Das wurde bei seinem Krisenmanagement in Sachen des Wasserschadens in der Butze und zuletzt auch in der Debatte im Namenstreit der Kita Waldfrieden/Hollerbusch sehr offensichtlich.

Vor kurzem beklagte Markus Mücke öffentlich, dass er immer noch Misstrauen in der Gemeindevertretung spüre und es eine Art Feindbild „Bürgermeister” gäbe. Dass er sich um vertrauensvolle Beziehungen zu den Gemeindevertretern müht werden die Wenigsten bezweifeln.

Doch nicht immer agierte Mücke in dieser Hinsicht glücklich. In einer Debatte um den Straßenausbau brachten Kritiker des Projekts Änderungsanträge ein. Da zwei der Projektgegner vom Straßenausbau selbst betroffen sind, stellte Markus Mücke gegen sie einen Befangenheitsantrag mit dem Ziel, beide von der Abstimmung in der Gemeindevertretung auszuschließen. Dies war sicher kein Akt der eine Vertrauensbeziehung mit den Parlamentariern förderte. Und deshalb darf er sich nicht wundern, wenn es den einen oder anderen Vorbehalt ihm gegenüber gibt.

Die erste von acht Etappen hat Markus Mücke genommen. Bleibt ihm zu wünschen, dass er die Zweite mit etwas weniger Bürgermeisterüberlebenstüten und Beruhigungstee, aber dafür mit bester Gesundheit meistert!

(Fotos:Wolff)

4 Responses to Wo Licht ist, ist immer auch Schatten! – ein Kommentar von Gerlinde Sauer.

  1. grins
    30. Januar 2011 at 19:50

    @ Uwe

    Geht klar. Nur zur Erinnerung Dein Kommentar zum Rücktritt des Gemeindevertreters Wiesenthal:

    Zitat:
    “Die Arbeit der GV wird wohl erst gut, wenn Parteien nicht mehr zugelassen werden. GV Schulzendorf – Heinrich Heine hat mit Deutschland ein Wintermärchen bestimmt an Mücke + Effler und co gedacht.

    Es ist zwar richtig, dass sich einige Gemeindevertreter wirklich redlich Mühe geben. Aber es geht nicht um die Sache, es geht nach Nase ! Wissen wird durch Überheblichkeit ausgeglichen- kurzum. Die GV steht nicht als Dienstleister für die Bürger zur Verfügung.

    Somit wird Schulzendorf untergehen, denn wenn BBI kommt, wird es einen Wandel geben – der die soziale Struktur in SD mächtig durcheinander bringt.

    Ob der Platz auf dem Friedhof noch ausreicht, hat auch noch keiner überprüft- den der totbrigende Fluchhafen bringt den Ureinwohnern der Rest.

    Also machen die 50 Stimmen von Leuten den Kohl auch nicht mehr fett – Dr. Burmeister hat es ja fast genauso getan !

    Also sind 3 Gewähkte weniger – na und- es wird nicht auffallen.”

    Zitat ende.

  2. Uwe
    30. Januar 2011 at 19:18

    zu 2 Danke für die Blumen, den Topf bekommen Sie zurück

    Ich bin nicht daran interessiert mich zu besaufen, aber wenn Menschen einen nicht verstehen können oder wollen- liegt es an der anderen Seite.

  3. grins
    28. Januar 2011 at 22:02

    Ah – Uwe ist mal nicht besoffen und bekommt sogar nen halbwegs lesbaren text hin.

    RESPECT! Weiter so Uwe…

  4. Uwe
    28. Januar 2011 at 17:42

    Der Beitrag : Ein Versuch, den Bürgermeister zu aktivieren und etwas positives zu finden – mehr nicht. Dafür, dass über 4000 Schulzendorfer vom Fluglärm betroffen sein werden- die Betroffenen sozialen Abstieg, Krankheit und Tod fürchten müssen – und die Arbeit des BG in dieser Form nirgens erkennbar ist und er sich hinter Zeuthener Werbung für die Verschonung dieses Ortes wirbt – Hallo ? Hier finden Sie keine Worte ?

    Beim STraßenbau ein ähnliches Bild. Anstatt einen Schnitt zu machen und transparent ein offenes Verfahren anzustreben, wird nun versucht das Verfahren gänzlich aus der Hand zu geben und die Baubetriebe zu betteln, macht was ihr wollt, aber nur für den Preis – ebenfalls Hallo. Der durch die Kostenberechnuing ermittelte Baupreis ist duch die EU- Ausschreibung bestätigt worden !! Wenn man so agiert hätte nie ausgeschreiben werden dürfen !
    Und Frau Sauer, haben Sie sich schon mal die Alterstruktur in Schulzendorf angeschaut ? Ihr Lob zur Öffentlichkeitsarbeit ist nicht zu verstehen- schauen Sie sich bitte mal das Amtsblatt von Schulzendorf an und legen das von Eichwalde daneben- mehr Hinwiese braucht des nicht !

    Die Gemeinde erkennt man an seinem Oberhaupt. In Schulzendorf hört man nur Flugzeuge, vielleicht ist der BG deshlab nicht zu verstehen.

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