Schulzendorf. Wie Sitzungsteilnehmer des Ortsentwicklungsausschusses übereinstimmend berichten, hat Ordnungsamtschefin Julia Kruse angekündigt, dass die Gemeinde künftig keine Anzeigen mehr erstatten wird, wenn illegal Müll von Unbekannten im Gemeindegebiet verkippt wird. Scharfe Kritik daran übte der Vertreter vom Bürgerbündnis, Unternehmer Eiko Hildebrandt.
In den vergangenen Jahren war immer wieder zu beobachten, dass Unrat, giftige Stoffe wie Asbest und alte Farben illegal entsorgt wurden. Das sorgt nicht nur für ein unschönes Gemeindebild, sondern auch für große Umweltgefahren.
Kruse rechtfertigte die neue „rechtsfreie Zone“ mit angeblichen Nichthandeln der Polizei. In einem Fall wurde Müll gefunden, in dem Unterlagen mit Namen und Anschrift lagen. Die Polizei soll Ermittlungen abgelehnt haben, da sie nicht ausschließen konnte, dass die Unterlagen von einem Dritten aus der Mülltonne des Eigentümers entnommen und anschließend im Gemeindegebiet weggeworfen wurden.
Damit öffnet das Rathaus Tür und Tor für alle Müllschleudern! Ist das wirklich der Ansatz, den wir brauchen, um unsere Umwelt zu schützen? Während die Umweltsünder jetzt wohl mit einem breiten Grinsen durch die Straßen ziehen, fragen sich Umweltschützer, was aus der Verantwortung für unsere Natur geworden ist.
Es bleibt abzuwarten, wie diese fragwürdige Entscheidung langfristig die Gemeinde beeinflussen wird.
Doch eines ist sicher: Die Umweltsünder der Region dürften sich hier mehr denn je über die Einladung zum Schmutzmachen freuen!
Wie machen das die Ordnungsämter nur in anderen Städten!!! Da funktioniert das doch auch mit Sanktionen!!!
Das schwarze Schaf ließt zum ersten Mal den Schulzendorfer. Ich bin erstaunt, dass der Kommentar veröffentlicht wurde. Vielleicht ist das Thema nicht relevant genug.
Sehr geehrte Redaktion,
beim Lesen Ihres Beitrags „Umweltsünder jubeln: Rathaus macht bei illegaler Müllentsorgung jetzt mit!“ stellen sich mir einige kritische Fragen – nicht nur inhaltlicher, sondern auch argumentativer Art:
1. Warum wird die Entscheidung der Amtsleiterin als Einführung einer „rechtsfreien Zone“ bezeichnet? Ist es nicht ein erheblicher rhetorischer Überschuss, eine pragmatische Verwaltungspraxis so zu framen, als würde damit das gesamte Rechtssystem ausgehebelt?
2. Auf welcher Grundlage schließen Sie, dass „Umweltsünder jubeln“ und „mit breitem Grinsen durch die Straßen ziehen“? Gibt es hierfür Belege – oder handelt es sich um eine reine Projektion, die Empörung erzeugen soll?
3. Ist es nicht ein Denkfehler, davon auszugehen, dass die Entscheidung des Rathauses automatisch dazu führt, dass „alle Müllschleudern“ sich eingeladen fühlen? Warum wird hier ein Dammbruch-Szenario entworfen, obwohl nur von fehlenden Anzeigen in Einzelfällen die Rede ist?
4. Wird durch die Formulierung „Einladung zum Schmutzmachen“ nicht eine unbelegte Kausalität zwischen einer Verwaltungspraxis und steigendem Umweltfrevel unterstellt? Könnte man nicht auch die Hypothese aufstellen, dass andere Maßnahmen – wie Prävention, Aufklärung oder zivilrechtliche Schritte – ergänzt werden sollen?
5. Warum wird die Ablehnung der Ermittlungen durch die Polizei nicht differenzierter betrachtet? Ist es nicht nachvollziehbar, dass bei unklarer Beweislage keine Ermittlungen aufgenommen werden können? Müsste hier nicht eher über die Beweislast und Ermittlungsbefugnisse diskutiert werden, statt pauschal Behördenversagen zu unterstellen?
6. Ist es nicht problematisch, dass moralische Empörung („Was aus der Verantwortung für unsere Natur geworden ist“) hier an die Stelle einer sachlichen Auseinandersetzung tritt? Sollte Journalismus nicht gerade bei umstrittenen Entscheidungen zur Differenzierung anregen – statt ein Schwarz-Weiß-Bild zu zeichnen?
7. Wie verlässlich sind die zitierten Aussagen „von Sitzungsteilnehmern“? Wurden Gegenpositionen oder Einordnungen durch die Amtsleiterin selbst eingeholt, um ein ausgewogenes Bild zu schaffen?
Ein kritischer Umgang mit Umweltverschmutzung ist wichtig. Aber braucht nicht gerade diese Debatte Argumente – statt Alarmrhetorik?
Geliefert wie bestellt! Asbest ist Teil unserer Gesellschaft und unserer Vergangenheit, ob in Ost- oder in West-Deutschland. Wenn Bestandsasbest derart irrational verteufelt und zum ideologischen Vorzeigefinger gemacht wurde (und wird), ist es leider nur folglich, dass die Bürger den Wunderbaustoff der 70-ziger Jahre ob der Entsorgungsmondpreise etwas unkonventionell entsorgen.
Heutzutage wird der Kohlefaserwerkstoff auf Windmühlen montiert und reibt sich nicht nur in der Brandenburger Luft ab (so das bisschen Wind es zulässt). Auch diesmal werden die Windmühlen-Fetischisten von heute nicht die Umweltsäue von morgen sein.
Wenn Anzeigen tatsächlich zu nix führen, kann man sich die auch sparen. So blöd das ist, aber die Anzeigen machen dann doch nur Papier mit Tinte voll – mehr nicht.
Weiß denn jemand, ob der dargestellte Fall mit der Polizei so war? Wäre es nicht sinnvoller, da ab und zu mal ne unangekündigte Streife vorbeizuschicken?
Das kannst du alles keinem mehr erzählen.
Ich bin wirklich schon sehr gespannt, wie viele Leute am 05. ´weiter so´ wählen. Viele meckern zwar, sind aber in ihrem Sumpf aus Exkrement eigentlich ganz zufrieden; anders kann man das alles ja nicht mehr deuten. Wahrscheinlich weil er erst bis zu den Knien reicht.