Schulzendorf. Wie konnte es nur soweit kommen? Diese Frage stellen sich immer mehr Bürger, besorgt um das Wohlergehen ihrer Kinder, die in der maroden Grundschule unterrichtet werden. Es war ein nicht mehr hinnehmbarer Zustand: Nachdem Eltern Ende 2024 Alarm schlugen wegen eindringender Wassermassen und vermoderten Holzbalken, wurde schließlich ein Experte vom Zeuthener Ingenieurbüro Kai Billinger GmbH hinzugezogen. Sein alarmierendes Urteil vom 6. Februar: „Das Herabstürzen von Stahlprofilen und Verglasungen kann nicht ausgeschlossen werden.“ Ein absoluter Schock!
Es bestand also über Wochen und Monate eine reale Gefahr für Leib und Leben durch fehlerhaftes Handeln.
Wo lag also die Ursache für diese katastrophale Situation?
Offensichtlich fehlt es an elementarer Sorgfaltspflicht! Nach Recherchen des Schulzendorfers wird klar: Es gab keinerlei Checklisten zum baulichen Zustand oder Protokolle über Schäden an gemeindeeigenen Immobilien. Bauamtschef Jörg Sonntag hatte im Juni 2018 genau dies angestrebt. Doch praktisch umgesetzt wurde es nie. Ein skandalöses Versäumnis der Rathaus Chefetage!
Denn hätte es regelmäßige Checks durch ein Expertenteam gegeben, wäre der Dachschaden mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit viel früher erkannt worden. Die CDU-Fraktion forderte bereits 2018 solche Überprüfungen, nachdem 2017 aus den Schlussfolgerungen eines Untersuchungsausschusses zur Beinahe-Katastrophe am Dach der Sporthalle in Zeuthen klar wurde, wie wichtig sie sind.
Doch während Bauamtschef Sonntag den Nutzen solcher Checklisten erkannte, sieht Bürgermeister Mücke (SPD-nominiert) das Ganze skeptisch: „Dass das Fehlen dieser Checklisten dazu führte, dass der Schaden am Dach der Grundschule gravierender ist, bestreite ich entschieden.“
Besonders brisant: Die Feuchtigkeitsprobleme am Glasdach der Schule waren bereits seit 2006 bekannt. Und zwar schon in der Amtszeit von Bürgermeister Dr. Herbert Burmeister (Die Linke).
Aus der Bauakte geht hervor, dass wichtige Dokumente fehlen. Original Farbaufnahmen sind nicht mehr vorhanden; stattdessen gibt es kaum lesbare schwarz-weiß Kopien. Dies wirft kein gutes Licht auf die Verwaltung!
Der marode Dachbereich hätte bereits längst wegen „Gefahr im Verzug“ gesperrt werden müssen. Doch im Bauamt schien man von einem Bagatellschaden auszugehen. Anders lässt sich die Aussage von Bauamtschefin Julia Kruse im Gemeinderat am 10. Dezember 2024 nicht erklären, dass die Verkehrssicherheit in der Schule gegeben sei. Diese Aussage steht im krassen Widerspruch zu dem, was der Experte vom Ingenieurbüro Kai Billinger nur wenige Tage später bescheinigte.
Um all diese Vorfälle lückenlos aufzuklären, wurde im Gemeinderat ein zeitweiliger Ausschuss gebildet. Das Ziel muss klar sein: Solche Missstände dürfen sich niemals wiederholen! Die Bürger haben ein Recht auf Transparenz und Sicherheit in den Schulen ihrer Kinder. Es ist höchste Zeit, dass Verantwortliche zur Rechenschaft gezogen werden!
Irene, die Gemeindevertretung hat dieses Problem aufgedeckt und einen Ausschuss gebildet um genau diese Fragen zu klären und zukünftige Schäden hoffentlich zu vermeiden. Natürlich waren nicht alle Fraktionen für so einen Ausschuss, das können Sie sich denken; dennoch ging er zu meinem Erstaunen durch und wird gebildet werden.
Hier ergibt sich die Frage, wie sieht es denn mit Baubegehungen (Kontrolle der Bausubstanz) der übrigen im Bestand befindlichen Immobilien aus? Hier muss es doch planmäßige Kontrollen/Begehungen geben. Es gibt z.B. für die Kontrolle der Funktion der Elektik gesetzliche Vorschriften. Im Ernstfall bezahlt für Schäden keine Versicherung.
Wo wird hier geschlampt? Wozu ist eigentlich die Gemeinevertretung da? Zum Empfang der Sitzungsgelder? Hier scheinen doch auch Kontrollmechanismen zu fehlen. Geht es hier nur um parteipolitische Querelen!
Die Rolle von Direktorin Köckritz in dem Vorfall sollte intensiv geprüft werden. Sie ging jahrelang durch die Schule und ihr sollen die maroden Hölzer nicht aufgefallen sein?