Schlosskonzerte: Bekannte Orchesterwerke neu erleben!

4. November 2021
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Königs Wusterhausen. Das Publikum der Schlosskonzerte Königs Wusterhausen war am Ende der Festivalsaison wiederum begeistert: Die israelische Pianistin Yaara Tal und ihr deutscher Partner Andreas Groethuysen zählen zu den weltweit führenden Klarvierduos. Gemeinsam mit der Cellistin Raphaela Gromes und dem Geiger Sergey Malov sorgten die Pianisten am letzten Samstagabend mit bekannten sinfonischen Meisterwerken von Felix Mendelssohn-Bartholdy, Franz Schubert und Ludwig van Beethoven für unvergessliche Klänge und ein gänzlich neues Hörerlebnis.

„Es ist wie die neue Entdeckung von Altbekanntem“, schilderte in der Pause ein Gast seine Eindrücke. „Ich vermisse überhaupt kein Instrument: keine Hörner, Trompeten, Pauken, Oboen etc. – einfach gar nichts.“ Und in der Tat fragte sich bestimmt manch ein Konzertbesucher an diesem Abend, wie es überhaupt möglich sein kann, dass alleine drei Instrumente den Klangcorpus, die Vielfalt und den Variationsreichtum eines gesamten Sinfonieorchesters abbilden können. Es geht! In den Fassungen von Carl Buchardt gelangten die beiden Streicher und das Klavierduo zu neuen, sehr überzeugenden Interpretationen von Mendelssohns „Hebriden“ Ouvertüre, Schuberts „Unvollendeter“ oder Beethovens „Fünfter“.

Gerlint Böttcher ist es zu verdanken, dass immer wieder hochkarätige Musiker nach Königs Wusterhausen kommen. (Foto: Schlosskonzerte)

Gerlint Böttcher ist es zu verdanken, dass immer wieder hochkarätige Musiker nach Königs Wusterhausen kommen. (Foto: Schlosskonzerte)

Es mag der Gattung und dem Charakter der Kammermusik zuzuschreiben sein, dass die Musiker, anders als in einem großen Orchester, einzelne Klänge und Sequenzen individuell und spezifisch gestalten können. Dank ihres musikalischen Könnens entlockten die Solisten ihren Instrumenten Töne aus dem gesamten Klangspektrum ihres jeweiligen Instrumentes. Vom ersten Moment an zog jeder auf seine Weise die Zuhörer atmosphärisch in den Bann. Harmonie, Leichtigkeit sowie eine überragende Präzision bestimmten dabei das Zusammenspiel. Es war gleichsam energiegeladen und beinhaltete trotzdem die nötige Ruhe und Bedachtsamkeit. Beeindruckend war zudem ihre Kommunikation untereinander – ihre Gestik, Mimik und ein geradezu liebevoller Umgang. Ihr gemeinsamer Auftritt war geprägt von positiver Ausstrahlung, Begeisterung, Witz und Charme sowie der individuellen Klasse des jeweiligen Solisten. Davon trug insbesondere auch das musikalische Zwischenspiel von Gromes und Malov Zeugnis, als sie das „Duett mit zwei obligaten Augengläsern“ von Beethoven vortrugen.

Gerlint Böttcher, Pianistin und Initiatorin der Schlosskonzerte, dankte in ihrer Begrüßungsrede den Musikern, Sponsoren und tatkräftigen Unterstützern des Festivals. Aber ist es nicht vielmehr ihr zu verdanken, dass sie einem verbundenem Publikum über Jahre hinweg großartige Konzerte mit renommierten Künstlern präsentiert und wiederholt wahre Entdeckungen der Musik auf die Bühne der Schlosskonzerte bringt? Sie konstatierte, dass heute Musik immer und überall verfügbar sei – aber unvergessliche Konzerterlebnisse, wie das Abschlusskonzert mit Tal & Groethuysen, Gromes und Malov sind und bleiben doch auch in der heutigen Zeit etwas ganz Besonderes und Außergewöhnliches!

Weitere Informationen: http://schlosskonzertekoenigswusterhausen.de.

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