Grundstücksverkauf: Läuft in Wildau eine HÄSSLICHE SACHE?

9. Dezember 2019
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Wildau steuert auf einen Immobilien – Skandal zu.

Grund: Die Stadt will ein Grundstück in der Friedrich – Engels – Straße an einen 52 – jährigen österreichischen Immobilienkaufmann veräußern. Der besitzt nach eigenen Worten bereits das angrenzende Grundstück, auf dem rund 80 Wohneinheiten errichtet werden sollen.

Aus dem Kreis der Stadtverordneten war zu hören, dass Bürgermeisterin Angela Homuth (SPD) das Areal ohne Vorliegen eines Wertgutachtens abstoßen will. 4.600 qm groß ist das Grundstück. 575.000 Euro soll es kosten, wie der Geschäftsmann gegenüber dem Schulzendorfer bestätigte.

Viel zu wenig sagen Kritiker des Verkaufs. Homuths Pläne sollen auch auf Widerstand beim Chef der Wildauer Wohnungsbaugesellschaft mbH (WiWO), Frank Kerber, gestoßen sein. Er sollte den Verkauf vorbereiten, weigerte sich jedoch. Sein Grundsatz: Kein Gutachten, kein Verkauf.

Frank Kerber steht seit Jahren an der Spitze der WiWo. (Foto: Archiv, mwBild)

Frank Kerber steht seit Jahren an der Spitze der WiWo. (Foto: Archiv, mwBild)

Für seine Verweigerungshaltung kassierte der Finanz- und Immobilienexperte eine Abmahnung. Ihm wurde sogar eine fristlose Kündigung angedroht. Als das bekannt wurde, stellten sich die WiWo –Mitarbeiter hinter ihren Geschäftsführer.

Mit einer Petition wandten sie sich an Stadtverordnete. In ihr heißt es: „ Herr Kerber führt die Gesellschaft mit hohem Anspruchsdenken an sich und an seine Mitarbeiter, mit Weitblick und im Interesse der Entwicklung des Unternehmens und der Stadt Wildau. Wir bitten die Stadtverordneten im Interesse Aller um eine objektive und unparteiische Prüfung und Wertung der Vorwürfe, die eine solche Vorgehensweise gerechtfertigt haben.“

Der Stadt soll ein Gutachten vorliegen, das den Wert der Immobilie deutlich höher ansetzt, als die genannte Verkaufssumme. Genaue Angaben sind unbekannt.

Deshalb fragte Der Schulzendorfer einen Experten. Er schätzte den Wert des in Wassernähe liegenden Grundstücks auf 1,7 bis 1,9 Millionen Euro.

Nachgehakt, wie er die große Schere zwischen Kaufpreis und Grobschätzung bewertet, rechtfertigte der österreichische Immobilien Unternehmer den angesetzten Kaufpreis. Er müsse schließlich eine große Summe für die Entsorgung der Altlasten auf dem Grundstück in die Hand nehmen.

Der Geschäftsmann trat Gerüchten entgegen, wonach er Gast der Bürgermeister Wahlparty von Angela Homuth war . Auch das Stadtoberhaupt beteuerte, den Geschäftsmann nicht zu kennen.

Eine Anfrage zu den im Raum stehenden Vorwürfen ließ Homuth unbeantwortet.

Sie muss der Öffentlichkeit erklären, warum die Stadt gerade jetzt das Grundstück verkaufen will. Sie muss der Öffentlichkeit erklären, warum die Stadt das Grundstück nicht für eigene Pläne nutzen will. Sie muss der Öffentlichkeit erklären, warum ein Verkauf ohne Gutachten vorgenommen werden soll.

Spätestens am kommenden Dienstag muss Angela Homuth Antworten liefern. Dann tagen die Stadtverordneten.

10 Responses to Grundstücksverkauf: Läuft in Wildau eine HÄSSLICHE SACHE?

  1. icke
    21. April 2020 at 13:50

    Nanu, gar nichts im Schulzendorfer zur fristlosen Kündigung von Herrn Kerber zu lesen – Da staue ich aber .

  2. Christian Wagner
    6. Januar 2020 at 15:59

    Sehr geehrter Damen und Herren und Frau Homuth,
    es ist für mich kaum in Worte zu fassen, wie entsetzt ich über die Vorgänge, die offensichtlich hinter dem Rücken der Wähler abgehandelt werden sollten, bin.Das muss man den Bürgern einmal plausible erklären und das geht speziell an Sie Frau Homuth.
    Dieser Vorfall sollte uns allen zu denken geben und es sollte definitiv mehr darauf geachtet werden, was die von uns gewählten Kommunalpolitiker hinter dem Rücken der Bürger offenbar alles so treiben.
    Für mich ein absoluter Vertrauensverlust und ein vorsätzliches Fehlverhalten.
    Frau Homuth…räumen Sie Ihren Posten und Herr Kerber sollte man auszeichnen für sein korrektes Verhalten.

    Mit freundlichen Grüßen,

    Christian Wagner

  3. Edeltraut Jänicke
    14. Dezember 2019 at 21:09

    Als Wildauer Bürgerin bin ich entsetzt über das Vorgehen beim Verkauf des Grundstückes und hoffe, das die Stadtverordneten durch eine unabhängige Untersuchungskommission diesen Vorfall zeitnah klären lassen. Hier ist etwas sehr faul, was auch auf der Stadtverordnetenversammlung am 10.12.2019 deutlich wurde. Herrn Kerber auf Grund seiner m.E. vernünftigen Ansicht abzumahnen bzw. der Androhung einer fristlosen Kündigung ist fatal. Als Geschäftsführer WiWo hat er mit seinem grossen Engagement in Wildau viel zur Verschönerung der Stadt beigetragen. Den Mitarbeitern der WiWo kann ich nur beipflichten.

  4. Paul Kleefeld
    10. Dezember 2019 at 20:30

    Hallo erstmal,
    Ein Verkauf von Grundstücken der Öffentlichen Hand an Privat in der Größenordnung ohne Wertgutachten sind äußerst fragwürdig. Ich verstehe nicht warum wissentlich „Verseuchtes Land“ überhaupt an privat verkauft wird. Wer sagt denn dass wirklich Saniert wird und nicht einfach Sandkipper im Kreis fahren. Wieso will sich die Gemeinde aus der Verantwortung ziehen. Im Nachhinein ist das Geschrei groß und der Investor pleite.
    In Wildau wurde schon oft das „Unmögliche“ geschafft. Es ist Fatal diese gute Chance auf echte Sanierung und der Gemeindenützlichen Gestaltung aus der Hand zu geben. mfg P. Kleefeld

  5. André Redenz
    10. Dezember 2019 at 13:24

    Hat schon Jemand Strafanzeige wegen Betrug gestellt bzw. wurde schon ein Ermittlungsverfahren eröffnet? Dann könnte man auch veranlassen z.B. die Verbindungsdaten der Beteiligten zu sichten und eventuelle Bekanntschaften nachweisen.

  6. Hilbert
    10. Dezember 2019 at 05:30

    ?uten Morgen
    Elitäre Politiker und die Macht ein Grundstück sollte von Fachleuten
    Vereidigte Sachverständige bewertet werden .Dann kann man vielleicht
    davon ausgehen das alles mit Rechten Dingen zugeht
    Mit freundlichen Grüßen A.Hilbert

  7. 9. Dezember 2019 at 21:02

    Herr Kerber ist weit über die Stadtgrenzen von Wildau hinaus, als ein hervorragender Geschäftsführer der WiWo bekannt. Er leistet ehrliche, kompetente Arbeit für die Entwicklung der Stadt Wildau. Nur weil er verantwortungsvoll seine Arbeit macht, wird er abgemahnt und ihm wird mit Kündigung gedroht. Wer nimmt sich dieses Recht heraus?
    Herr Kerber handelt korrekt und dafür darf er nicht bestraft werden. Wer sich erlaubt über ihn zu befinden, muss mindestens so kompetent,ehrlich und verantwortungsbewusst sein. Kann denn hier jeder machen, was er will? Wo leben wir denn.
    Ich hoffe, dass für die Stadt Wildau richtig
    und von Kompetenz getragen, entschieden wird.
    MfG

  8. Volker Racho
    9. Dezember 2019 at 08:58

    Das der Boden dort hochgradig verseucht ist vernachlässigt das Gutachten der WiWo leider völlig.
    Daher ist der Kaufpreis der Stadt eher hoch gegriffen.

  9. Zeuthener
    9. Dezember 2019 at 08:05

    Ein Mann wie Kerber hat Wildau mit seiner klugen Strategie viel Geld eingebracht.Er hat seine Kompetenz bewiesen. Da ist es eine Sauerei, wenn sich Politiker in Geschäfte einmischen, von denen sie wenig verstehen. Das Ganze ist meiner Meinung nach kein Fall für den Stadtrat, sondern einer für die Justiz.

  10. Sven Keul
    9. Dezember 2019 at 07:31

    Hallo
    Unglaublich was dort mal wieder läuft,leider wird man wieder nicht die Wahrheit erfahren.Ich hoffe der Schulzendorf er bleibt am Ball.In Schulzendorf sind der Gemeinde durch windige Geschäfte bei der Umwandlung von Ackerland in Bauland im Ritterfleck 1,5 Millionen € verloren gegangen. Das darf sich nicht wiederholen.Warum wird kein Wertgutachten erstellt das wäre ein normaler Vorgang.Da ist etwas faul und zwar gewaltig.
    Mit freundlichen Grüßen Sven Keul

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