Wer eine Reise tut, der kann etwas erzählen!

11. August 2009
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Spätestens seit der Landesgartenschau im Jahre 2000 ist Luckau im südlichen Brandenburg zu einem Anziehungspunkt für viele Besucher geworden. Dies war sicher ein Grund dafür, dass Marlis Krägel von der Schulzendorfer Gemeindeverwaltung jene Stadt in der Niederlausitz als Reiseziel für die diesjährige traditionelle Seniorenfahrt auserkoren hatte. Mit drei komfortablen Reisebussen der Firma Palm und 150 gut gelaunten und reiselustigen Schulzendorfer Senioren ging es nach Luckau. Die staunten dann nicht schlecht als sie vom Luckauer Bürgermeister Harry Müller begrüßt wurden. Und der wusste natürlich viel zu berichten über die Geschichte und Gegenwart seiner Stadt. Die älteste überlieferte Urkunde, die Luckau erwähnt, stammt aus dem Jahre 1276. Als wohlhabende Stadt wurde sie 1492 zu einer der Hauptstädte der Niederlausitz. Mit dem Prager Frieden 1635 wurde die bis dahin böhmische Niederlausitz sächsisch.

Die fast vollständig erhaltene Stadtmauer und der wasserführende Stadtgraben verleihen dem historischen Altstadtkern seine besondere Atmosphäre.

Die wunderschönen Barockfassaden der zwei- und dreistöckigen Giebelhäuser umsäumen den Luckauer Marktplatz. Sie laden zum Staunen und Verweilen ein. Beim Flanieren durch die gemütliche Stadt sind auch die spätromanische Georgenkapelle mit dem 49 Meter hohen Hausmannsturm oder die St. Nikolaikirche aus dem späten 13. Jahrhundert besondere Blickfänge.

Luckau ist auch durch seine aus dem Mittelalter stammende Justizvollzugsanstalt, bekannt, die sich in der Nähe des Marktes befand. In ihr waren Politiker, wie Karl Liebknecht und während des Faschismus politische Häftlinge inhaftiert. 2005 wurde die Haftanstalt geschlossen und eine neue am Rande der Stadt gebaut. Bürgermeister Müller sieht die Justizvollzugsanstalt nicht als unangenehmes Anhängsel sondern als Wirtschaftsfaktor, schließlich ist sie Arbeitgeber für rund 400 Luckauer. In Fürstlich Drehna stärkten sich die Senioren mit einem deftigen Mittagessen in der Gaststätte Pferdestall. Einen letzten Stop auf der Rückfahrt gab es in Sellendorf. Dort teilte sich die große Seniorengruppe. Die Einen zog es in eine Schnapsbrennerei. Dort werden seit 1780 edle Tropfen hergestellt. Und davon konnte man sich bei der Verkostung überzeugen. Die andere Gruppe ging es weniger hochprozentig an. Sie genossen, bei einem Törtchen und einer frischen Tasse Kaffee, die erholsame Atmosphäre im Kaffeegarten „Spreewälderin” in Golßen. Dann neigte sich der Tagesausflug dem Ende entgegen. Wohlbehalten und beeindruckt vom erlebnisreichen Tag kehrten Schulzendorfs Senioren in ihre wohlvertrauten Wände zurück. Und nun warten sie schon mit Spannung auf das Ausflugsziel im nächsten Jahr. Aber da gibt es ja Marlis Krägel, ihr geht die Welt nicht aus. (IRRO)

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