Wahlnachlese: Der Fall (?) der Fraktionsvorsitzenden Sabrina Anlauf.

Bei der Kommunalwahl im Mai 2014 ließ Sabrina Anlauf aufhorchen. 172 Stimmen konnte die BürgerBündnis Kandidatin für sich verbuchen. Das waren mehr Stimmen als die im Ort bekannten Bernd Puhle und Gernut Franke erhielten.

Doch jetzt kommen Zweifel auf, ob bei ihrer Kandidatur alles mit rechten Dingen zuging. Warum? Wer in Schulzendorf als Volksvertreter kandiert muss auch seinen Lebensmittelpunkt in der Gemeinde haben.

Sabrina Anlauf ist mit ihrer Hauptwohnung seit dem 1. Oktober 2008 in Berlin Grünau registriert.

Im Februar 2014 forderte der Gemeindewahlleiter Alexander Reech Parteien, Vereinigungen und Wählergruppen auf Wahlvorschläge bis spätestens 21. März 2014 einzureichen.

Am 1. Februar 2014 hat die Masterstudentin für Gesundheits- und Sozialmanagement eine Nebenwohnung in der Ernst – Thälmann – Straße angemeldet. Grundsätzlich kann jeder, unter einer Voraussetzung, an seinem Zweitwohnsitz für eine Volksvertretung kandidieren.

„Es handelt sich bei der Aufnahme in ein Wählerverzeichnis um ein Antragsverfahren, bei dem der Antragssteller bekunden muss, dass sich sein Lebensmittelpunkt am Zweitwohnsitz befindet.“, erklärt die Pressesprecherin des Landeswahlleiters Bettina Cain vom Brandenburger Innenministerium.

Doch unbestätigten Angaben zufolge soll die Nebenwohnung am Zweitwohnsitz weder zum Zeitpunkt der Kommunalwahl noch heute von der Fraktionsvorsitzenden des BürgerBündnis bezogen worden sein. Das hätte dann schon mehr als ein Geschmäckle, wenn die Anmeldung bei der Meldebehörde in Eichwalde im Februar 2014 ausschließlich zum Zweck der Ausübung des Wahlrechts gedient hätte.

Sabrina Anlauf wollte sich zu Fragen ihres Lebensmittelpunktes nicht äußern. Gemeindewahlleiter Alexander Reech muss nun, nach Aussagen des Brandenburger Innenministeriums, die Hinweise überprüfen.