Unterwegs mit der Transsibirischen Eisenbahn (Teil 7 – Schluss)

10. Dezember 2011
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Die Insel Russki.

Zur Stadt Wladiwostok zählt die vorgelagerte Insel Russki. Bis 1923 diente die rund 100 Quadratkilometer große Insel als Festung, sie wurde auch als die „fernöstliche Kronstatdt“ bezeichnet. Anfang der 30 er Jahre wurde sie zur Garnison umgebaut und war bis 1992 militärisches Sperrgebiet. Das Eiland  war vollgepackt mit funkelektronischen Aufklärungs- und Sattelitenanlagen sowie Artilleriestellungen. Bis zu 30.000 Soldaten dienten auf der Insel.

Die Insel Russki, bis 1991 militärisches Sperrgebiet - hier kam kein Zivilist hin. (Foto: Wolff)

Auf ihr befand sich auch ein Strafgefangenenlager für ungehorsame Angehörige der Roten Armee. Vereinzelt sind auch noch Wachtürme des Lagers zu sehen. Noch Anfang der 90 er Jahre wurde mit einem Erweiterungsbau begonnen.

Heute wird die Insel im wesentlich als Erholungsort genutzt. Sie ist wegen ihrer unberührten Natur und der beeindruckenden Landschaft ein beliebtes Ausflugsziel. Das größte Erholungszentrum auf der Insel befindet sich direkt in der Bucht von Voivod, der Kurkomplex „Weißer Schwan“.

Der Erholungskomplex "Weißer Schwan" liegt direkt am Japanischen Meer. Ein ehemaliges Militärobjekt wurde zum Kurhotel umgebaut. (Foto: Wolff)

2010 wurde die Insel per Dekret zur Sonderwirtschaftszone erklärt. Das Ziel ist es, Hochtechnologien und innovative Produktionen zu fördern und somit der russischen Wirtschaft frischen Schub zu geben. Für die Unternehmen, die sich in den Sonderwirtschaftszonen niederlassen, sind bedeutende Zoll- und Steuerpräferenzen vorgesehen. 2012 findet auf der Insel  der Gipfel der Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftsgemeinschaft (APEC) statt.

Die Insel Russki ist wegen ihrer herrlichen Lage bei vielen Erholungssuchenden sehr beliebt. (Foto: Wolff)

Die Insel Russki war die letzte Station auf der 9.258 Kilometer langen Reise von Moskau nach Wladiwostok.  Zurück ging es in knapp 9 Stunden mit einem Airbus A 330 – 300. Für Eckhard Ruminski ging nach 11 Tagen Reise durch Russland sein Lebenstraum in Erfüllung: Einmal mit der Transsibirischen Eisenbahn dorthin reisen, wo der Handlungsort von Fadejews Helden aus dem Roman „Die junge Garde“ liegt.  Mit Blick auf die Geschichte resümiert der Politikwissenschaftler: „Ich bin in einem System aufgewachsen, wo es hieß, dass der Sozialismus besser ist als der Kapitalismus. Doch die Losung  „Alles für das Volk“ hat sich als großer Irrtum erwiesen. Man kann das Glück eines anderen Menschen nicht erzwingen.“

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