In der Wilhelm Raabe Straße in Schulzendorf hat ein Mann über viele Wochen tot in seiner Wohnung gelegen. Anwohner hatten die Polizei alarmiert, weil der Briefkasten auseinander zu platzen drohte, das Gras schon mehr als einen Meter hoch war und der Wohnungsnutzer lange nicht gesehen wurde.
Nachdem Schulzendorfs Feuerwehrleute am letzten Sonntag den Zugang zur Wohnung schuf, machte die Polizei einen grausigen Fund. Der Grundstücksbesitzer lag tot in seinem Domizil. Die Leiche war bereits stark verwest. Für Fremdeinwirkung gibt es derzeit keinerlei Anzeichen, so Polizeisprecherin Ines Filohn gegenüber dem Schulzendorfer. Die Untersuchungen dauern jedoch an.
Bei dem Toten handelt es sich um einen Ingenieur eines früheren DDR – Großbetriebes, der sich seit der Wende wegen psychischer Probleme in Behandlung befand. Er soll ein Buch zu weltpolitischen Fragen geschrieben haben, das kurz vor der Veröffentlichung stand.
Unter Anwohnern wird inzwischen Kritik laut. Ärztliche Stellen aber auch Behörden sollen nach Bürgerberichten seit längerer Zeit über die Stille auf dem Anwesen Kenntnis gehabt haben. Geschehen sei angeblich nichts. Haben gleich mehrere Ämter versagt? Der Schulzendorfer wird eine Antwort auf die Frage suchen.
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