Am letzten Samstag luden die Kinder und Erzieher der Kita “Zum Märchenland” zum Tag der offenen Tür ein. Die Heimstätte für 46 Kinder verfolgt ein ganz besonderes Konzept; es soll eine Kneipp Kita werden. Die Idee dafür entstand unter den Erzieherinnen. Natur und Umwelt war stets ein Thema für sie und so wandte man sich eines Tages den Gedanken des Gesundheitspfarrers Sebastian Kneipp zu. Vorbeugen ist besser als Heilen lautete eine Maxime von ihm. Die fünf Grundsätze der Kneipp’schen Lehre, Wasser – Heilpflanzen – Bewegung – Ernährung – Lebensordnung, sollen für eine gesunde Seele sorgen. Und damit beginnt man bereits im Kindergarten.
“Ex – Bürgermeister Dr. Burmeister hat uns in der Idee der Kneipp Kita tatkräftig unterstützt.”, sagte Beate Böhm, die Leiterin der Kita. Als dann im vergangenen Jahr Mittel aus dem Konjunkturpaket für die grundhafte Sanierung der Kita zur Verfügung standen, wurde aus dem Traum der Kneipp Kita Realität. Neben neuen, kindgerechten Räumen, einer bunten Fassade entstand ein moderner Saunabereich mit allen dazugehörigen Dingen. Wassertreten, Igelballmassagen, Aufgüsse, all das genießen die Kleinen seither. Einmal in der Woche ist Saunatag. “Den Kindern macht das richtig viel Spaß. Wir stärken das Wohlbefinden der Kinder ihre Seelen und fördern gesundheitsbewusstes Verhalten.” sagte die Kitaleiterin.
Derzeit läuft das Zertifizierungsverfahren beim Kneipp Bund e.V. Er legt die Hauptmerkmale für Kneipp Kitas fest und überwacht die Einhaltung der Qualitätskriterien. Nur speziell geschulte Fachleute dürfen kneipp’sche Anwendungen geben. Deshalb besuchte das Erzieherteam um Beate Böhm eine Fortbildung in Bad Wörishofen, dem Sitz des Bundes.
Doch nicht nur Kneipp steht im Mittelpunkt des Gesundheitskonzepts der Kita. Qigong, das sind leicht fließende Bewegungsübungen, die ihren Ursprung in China haben, ist inzwischen bei den Jüngsten sehr beliebt. Die Kitaerzieherinnen ließen sich dafür ausbilden, die Kosten bezahlten sie aus der eigenen Tasche. Bei Qigong werden kontinuierlich die Wirbelsäule und die Gelenke schlangenartig bewegt. 18 verschiedene Übungen sind bekannt, zehn davon beherrschen die Kleinen bereits.
Besonders stolz sind Kinder und Erzieher über die neuen Außenanlagen. “Wir haben zwei große Gärten für unsere Kinder, das ist einfach traumhaft.”, freute sich Böhm. Dort pflanzen die Kleinen viele verschiedene Kräuter und Heilpflanzen an. Aus denen zaubern sie dann viele Leckereien, so beispielsweise Wachholderblüten- und Waldmeistersirup und Erdbeerholunderblütenmarmelade.
Auch die Eltern sind sehr zufrieden mit dem großen Spielzimmer ihrer Sprösslinge und den Erziehern. “Das Geld ist gut angelegt, alles ist perfekt. Besser geht es nicht.”, meinte Sven Papst. Kein Wunder dass die Kita bis auf den letzten Platz ausgebucht ist. Sie trägt wohl zu Recht ihren Namen: “Zum Märchenland”!
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