So denken Politiker über den Glücksausschuss

12. Februar 2017
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Ein Ministerium für Glück und Wohlbefinden gibt es tatsächlich. Es ist ein interaktives Kunstprojekt in dessen Mittelpunkt die Themen Glück und Freude stehen. Es soll Menschen zu positivem Denken und Engagement motivieren.

Zeuthens Bürgermeisterin Beate Burgschweiger zu dem Projekt auf dem Neujahrsempfang 2017: „Vielleicht ist das eine Anregung für Gemeindevertreter, einen Ausschuss für Glück und Wohlbefinden zu bilden, in dem Erfolge, aber auch Niederlagen ausgewertet werden.“

Der Schulzendorfer fragte Vorsitzende von Fraktionen der drei Kommunen, wie sie über den Vorschlag denken:

Jonas Reif (Grüne/FDP, Zeuthen): Wenn zwischen Verwaltung und Gemeindevertretung vernünftig zusammengearbeitet wird und die Verwaltung regelmäßig und umfassend die Bürger und Gemeindevertreter informiert, dann würde es einen “gefühlten Ausschusses für Glück und Wohlbefinden” geben. Mehr brauchen wir nicht.“

Joachim Kolberg (CDU, Schulzendorf): „Wir sollten besser eine ordentliche Arbeit verrichten und gemeinsame Projekte der Gemeinden auf den Weg bringen und umsetzen. Dann sind Glück und Freude für die Menschen eine zwangsläufige Folge.“

Ausschuss für Glück und Wohlbefinden

Beate Tetzlaff (SPD, Zeuthen): „Ich hatte die Anregung von Frau Burgschweiger metaphorisch verstanden. Es wäre sehr schön, wenn wir alle uns nicht nur von schlechten Nachrichten beeindrucken lassen würden, sondern viel öfter das Augenmerk auf die vielen Dinge lenken würden, die in unseren Gemeinden, unserem Land und dem Staat gut funktionieren und auf die wir stolz sein können. An den positiven Dingen müssen wir allerdings nicht arbeiten und diese verändern, daher ist ein Ausschuss für Glück und Wohlbefinden wohl nicht wirklich einzurichten. Erinnern sollten wir uns allerdings viel öfter an all das, was gut gelungen ist.“

Dr. Inge Seidel (Die Linke, Zeuthen): „Unsere Fraktion berät am 14.2. und dabei werden wir uns auch zu dieser Problematik eine Position erarbeiten.“

Birgitt Klunk (Bündnis 90/Grüne, Eichwalde): „Die Menge und das Angebot an kommunaler Glückseligkeit geht bereits weit über ein erträgliches Maß hinaus. Noch mehr wäre unerträglich.

Nadine Selch (CDU, Zeuthen): „Wir können uns unter diesem Ausschuss gar nichts konkretes vorstellen und werden eine Gründung weder beantragen noch forcieren. Was soll hier besprochen werden? Aus unserer Sicht hat eine Bürgermeisterin andere Möglichkeiten um mit den Fraktionen ins Gespräch zu kommen als diesen Ausschuss. Sollte Beate Burgschweiger diesen Ausschuss wünschen, soll sie einen geeigneten Antrag einbringen und diesen hoffentlich mit Inhalt füllen. So sehen wir hierfür keinen Raum. 

Andreas Körner (SPD/Schulzendorf pur/Grüne, Schulzendorf): „Ich weiß nicht, inwiefern Frau Burgschweiger dies nicht eher im philosophischen oder übertragenen Sinn gemeint hat. Schließlich haben manche Länder “Glück” oder “gutes Leben” als Verfassungsziel und einige Künstler propagieren sogar ein “Ministerium für Glück und Wohlbefinden”. In unserer Fraktionsgemeinschaft gibt es jedenfalls in der Hinsicht keine Überlegungen.“

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