SG Schulzendorf – „Ein zusammengewürfelter Haufen“

5. Juli 2017
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Die jüngst beendete Saison wird wohl als eine der düstersten in die Sportgeschichte der ersten Männermannschaft der SG Schulzendorf eingehen. Die Männer um Trainer Wolfgang Wandke landeten am Ende auf dem drittvorletzten Platz der Kreisoberliga Dahme/Fläming. Zeitweise saßen sie sogar auf einem Abstiegsplatz fest.

Ronny Brendel spielt in der kommenden Saison beim Landesligisten Phönix Wildau. (Foto:mwBild)

Ronny Brendel spielt in der kommenden Saison beim Landesligisten Phönix Wildau. (Foto:mwBild)

Nur vier Spiele gewann Grün – Weiß in der gesamten Saison, avancierte zur Schießbude der Liga, lediglich Sperenberg und Dahlewitz kassierten mehr Treffer. Das Dreigestirn Schlieper, Brendel und Lamprecht erzielte 44 Treffer von insgesamt 50. Nur weil der RSV Waltersdorf II sich vom Spielbetrieb abgemeldet hat und deshalb vorzeitig als Absteiger fest stand, konnte die SG Schulzendorf den Abstieg verhindern.

Wie kam es zum Absturz der Elf, die einst sogar an der Tür zur Landesklasse klopfte und jetzt dem Niemandsland der Kreisliga nur knapp entgangen ist?

Beobachter des Geschehens und Fans sind sich einig: Der sportliche Abstieg begann mit dem Abschied von Erfolgstrainer Dirk Wedemeyer. Bei seinem Weggang wurden dem SG – Präsident Bernhard Thoma schwere zwischenmenschliche Defizite nachgesagt.

Als der Vereinschef Anfang Oktober 2016 vor Abgeordneten des Gemeinderates über Visionen der Mannschaft schwelgte, war bereits ein Riß durch sie gegangen. Leitspieler wie Tobias Wieczorek, Jeffrey Schuffenhauer und Nils Alexander verließen den Verein in Richtung Wildau. Die Abgänge, ausgerechnet nach Wildau, dürften kein Zufall gewesen sein. Phönix wird von einem alten Bekannten trainiert: Den bei Spielern beliebten früheren Grün – Weißen David Klatt.

„Fußball soll den Jungs Spaß machen“ – so lautete einst die Maxime von Ex – Trainer Wedemeyer. Dass der den Spielern offenbar verloren gegangen ist, hat jetzt Publikumsliebling Ronny Brendel bestätigt. Der Mittelfeldspieler hat die SG Schulzendorf ebenfalls vor kurzem in Richtung Wildau verlassen.

Die Märkische Allgemeine Zeitung zitiert Brendel mit folgenden Worten: „Wir waren ja nur noch ein zusammengewürfelter Haufen, der neben dem Fußball nicht wirklich viel miteinander unternahm. Für mich ist es jedoch unheimlich wichtig, in einer intakten Truppe zu spielen, wo der Zusammenhalt einfach stimmt.“

Um den drohenden Abstieg zu verhindern holte Wedemeyer Nachfolger Wandke in der Winterpause Spieler, die in Berliner Ligen kickten. Sie sollten das Team, das längst keins mehr war, verstärken. Kritische Stimmen, dass Vereinsmöglichkeiten ungenutzt blieben, häuften sich.

Auch bei Zuschauern hinterließ der sportliche Niedergang Folgen. Dass sich in der abgelaufenen Saison treue Grün – Weiß Anhänger aus der August – Bebel – Straße rar gemacht haben und stattdessen Spiele von Phönix Wildau verfolgten, lag nicht nur am Klassenunterschied. Es war auch der Ausdruck fehlender Identifikation mit dem „zusammengewürfelten Haufen“.

Kein Weiter so, sondern nur ein kompletter Neuanfang, sportlich als auch personell, ist die einzige Alternative, um die SG Schulzendorf mittelfristig wieder in die Erfolgsspur zu führen.

6 Responses to SG Schulzendorf – „Ein zusammengewürfelter Haufen“

  1. Erik Laudel
    11. Juli 2017 at 21:35

    @sg-kicker
    Es sagt ja auch niemand, dass Wedemeyer uns fussballerisch nicht verbessert hat. Aber es gab andere Aspekte, die nunmal auch eine Rolle spielen bei der Besetzung des Trainerpostens der 1. Männermannschaft. Diese waren ein Teil der Entscheidung.

    @Arno Nühm:
    Wenn du dich auch nur einen Hauch mehr auskennen würdest, hättest du gesehen, dass generell keine Mannschaft abgestiegen ist, aufgrund von Abmeldungen im höherklassigen Bereich. Es hätte also, wenn dann nur einen Abstiegsplatz gegeben. Wäre es RSV Waltersdorf II nicht gewesen, wäre immernoch SV Blau-Weiß Dahlewitz hinter uns auf Platz 15.

    @Willy und sg-kicker
    Auch wir als SG Schulzendorf sind in Zeiten der Demokratie angekommen. Man kann dem Präsidenten manches nachsagen, aber definitiv nicht, dass er sich nicht um den Verein sorgt und kümmert.
    Alle Entscheidungsprozesse werden im mehrköpfigen Vorstand beratschlagt, argumentiert und gemeinschaftlich abgestimmt. Die Ergebnisse, die dabei herauskommen, werden dann in die Tat umgesetzt. Das kostet Kraft und Zeit, aber dient unter dem Strich immer dem Allgemeinwohl.
    Es ist leicht von außen Dinge zu kommentieren ohne die internen Kenntnisse zu besitzen.

    Das vergangenge Jahr war für alle Beteiligten des Männerbereichs (egal in welcher Funktion) sehr anstrengend und kraftraubend, aber wir haben es als Gemeinschaft geschafft uns dort herauszuziehen.
    Es kamen zu Saisonbeginn viele neue Gesichter, die sich teils mehr, teils weniger mit dem Verein und neuen Trainer identifiziert haben.
    Es war auch nicht immer einfach für Wolfgang Wandke seinen Stil aus vergangengen Jahren in Schulzendorf zu etablieren.
    Es war auch nicht einfach die verbliebenden Spieler zufrieden zu stellen, nachdem es im Sommer soviele Abgänge gab. Man muss aber auch so ehrlich sein und sagen, dass die Spieler, die im Sommer bzw. Winter zu Wildau gingen, teils auch wegen der Spieler gingen, die noch geblieben sind.

    Trotzallem konnte mit viel Mut einer erfolgreichen und motivierten Zweiten Männermannschaft und dem Kampfeswille der Rumpfelf in der Ersten Mannschaft der Abstieg vermieden werden. Betreuer, Trainer, Vorstand und Spieler haben sich zusammengerauft und das Ding gemeinsam gewuppt.
    Natürlich wissen wir alle, dass vieles fernab von gut war, aber am Ende konnten wir uns retten.

    Jetzt fängt ein neuer Part an, mit neuem Trainer, neuen Ideen und neuen Ansätzen.
    Wir sind bereit uns neu zu präsentieren und mit beiden Teams neu anzusetzen.

  2. sg-kicker
    11. Juli 2017 at 20:35

    Tatsache ist doch,dass die vielen Spieler, die in den letzten Monaten den Verein verlassen haben, nicht gegangen sind,weil so eine wirklich perfekte Stimmung herrschte. Seit Präsi Thoma am Ruder ist,geht es kontinuierlixh bergab. Und dass Dirk den Verein sportlich vorangetrieben hat, wird jeder objektive Betrachter bestätigen. Danke Ronny für die Wahrheit

  3. Kicker
    11. Juli 2017 at 17:45

    vielleicht sollte die Redaktion sich mehr auf andere Themen konzentrieren wenn man nicht wirklich in der Materie der SGS steckt, ich weiß nicht woher Sie immer dies Informationen bekommen? Man hat den Eindruck per stille Post und was dann am Ende rauskommt sieht man ja.

    Sie scheinen ein Wedemeyer Freund zu sein , das Sie immer vergessen das unter Trainer U. Kober das beste Saisionplatz der letzten Jahre erreicht wurde.

    Der Verein und Vorstand tun alles für die Spieler und das Ehrenamtlich in Ihrer Freizeit!!Sie haben hier alles was Sie brauchen beste Voraussetzungen gut man könnte Sie noch vor und nach dem Training mit Bummibärchen füttern um Sie ganz Glücklich zu machen!!

    Es liegt an jedem Spieler selber in wie fern er sich mit dem Verein identiviziert & engagiert einige haben Ziele andere wollen nur knödeln jedem das seine nur man kann nicht immer der Vorstand schuldig sprechen und keinen Spieler zu etwas zwingen wenn er keine Ziele hat!

    Es wäre auch mal schön etwas Positives zu erwähnen und zu lesen aber wie bei BILD “ schlechte Nachrichten “ sind “ gute Nachrichten “

  4. Willy
    7. Juli 2017 at 06:55

    Es sollte sich der Vorstand mal Gedanken machen wie er ein Vereinsleben gestalten kann das die Spieler sich wieder bei Grün Weiß wohlfühlen.
    Wenn es in der Mannschaft stinkt, muß es nicht immer an den Spielern liegen. Gewöhnlich fängt der Fisch immer am Kopf an zustinken.

  5. Micky Maus
    5. Juli 2017 at 16:49

    Sehr geehrte Redaktion und sehr geehrte User

    Es ist doch unglaublich, wie man mit soviel Halb- oder Unwissenheit über Sachverhalte berichtet oder diese Berichte kommentiert. Der Nachfolger von Wedemyer hieß Uwe Kober, und DER legte sein Amt aus gesundheitlichen Gründen nieder.
    Auch sollte dem aufmerksamen Beobachter nicht entgangen sein, dass keine Mannschaft aus der Kreisoberliga Dahme/ Fläming abgestiegen ist. Dies hat verschiedene Gründe.
    Es haben also auch andere Vereine in unserer Region so ihre Probleme. Am Ende hat die 1.Mannschaft der SGS aus den letzten 4 Spielen 8 Punkte geholt und im letzten Auswärtsspiel Ludwigsfelde II mit 4:9
    in die Kabine geschickt.
    Außerdem ist noch zu bemerken, dass an der schlechten Stimmung im
    “zusammengewürfeltem Haufen” Ronny Brendel nicht ganz unschuldig war.
    Aber so ist das nun mal. Erst so richtig Staub aufwirbeln, dann den Abflug machen und die Anderen dürfen den Dreck einatmen. Auch ist zu hören, dass der doch so beliebte Trainer Klatt in Wildau nur extrem knapp an einer Entlassung vorbeigeschrammt ist. Also liebe Redaktion und liebe User, auch Halbwahrheiten sind keine Wahrheiten.

  6. Arno Nühm
    5. Juli 2017 at 13:47

    Hallo??? Bitte????
    Wenn W’dorf nicht aus dem Spielbetrieb gegangen wäre, wären se abgestiegen!!!!
    So siehts aus Herr Wolff :(

    Danke für den Hinweis, wurde geändert.

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