Ortschronisten: Irene Robus auf der Spur nach einem Nachfolger

20. Mai 2016
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Irene Robus leitet seit zehn Jahren die Arbeitsgemeinschaft Ortschronisten Schulzendorf.  Im kommenden Jahr wird sie diesen Posten aufgeben. Der Schulzendorfer sprach mit ihr.

Frau Robus, seit rund einem Jahrzehnt leiten Sie die Arbeitsgemeinschaft. Im kommenden Jahr ist Schluss. Warum?

Ich habe mir vorgenommen, dass ich spätestens mit 75 Jahren die Leitungsfunktion abgebe. Das wird im kommenden Jahr der Fall sein. Schließlich wird man älter. Die Zeit bis dahin möchte ich nutzen, um einen Nachfolger einzuarbeiten.

Was sind die Gründe, dass der Nachfolger nicht aus den eigenen Reihen kommt?

Ganz plausible. Die Ortschronisten arbeiten auch in anderen Vereinen sehr aktiv. Zum Beispiel dem Patronatskirchenverein, dem Siedlerverein. Alle sind nicht mehr die Jüngsten oder sind berufstätig und der Tag hat nur 24 Stunden.

Irene Robus (mitte) lobt den Zusammenhalt in der Arbeitsgemeinschaft Ortschronisten. (Foto: mwBild)

Irene Robus (mitte) lobt den Zusammenhalt in der Arbeitsgemeinschaft Ortschronisten. (Foto: mwBild)

Welche Voraussetzungen muss Ihr Nachfolger mitbringen?

Auf jeden Fall muss er Interesse an Geschichte haben, ein Organisationstalent sein, natürlich mit Menschen umgehen können und gern ein Ehrenamt ausüben.

Was konkret sind die Aufgaben?

Eine breite Palette. Die Tätigkeit der Ortschronisten, das ist kein „Kaffeekränzchen“, sondern anspruchsvolle Arbeit die wir erledigen.  Administrativen Aufgaben müssen erledigt werden, Anträge gestellt, Genehmigungen eingeholt und Anfragen von Bürgern beantwortet werden. Kontakte zu Chronisten anderer Gemeinden und zu Archiven müssen gepflegt werden. Aktuelle Geschehnisse müssen mit der Kamera dokumentiert werden.

Da bleibt aber nicht mehr viel Zeit um Geschichte zu schreiben, oder?

Man schafft es alles unter einen Hut zu bringen. Zu Höhepunkten arbeiten wir Schriften aus und veröffentlichen sie. So haben wir Beiträge zu unseren Ehrenbürgern und zur populären Schulzendorfer Rosenbowle verfasst. Auch Beiträge für die Tagespresse erarbeiten wir.

Wie viele Stunden in der Woche haben Sie im Schnitt für die Geschichtsforschung aufgewendet?

Manchmal reichen zwei Stunden am Tag nicht. Jeden zweiten Montag im Monat treffen sich die Ortschronisten für drei Stunden.

Was waren für Sie Höhepunkte der Geschichtsschreibung?

Viel Spaß machten stets Projekte mit der polnischen Partnergemeinde Kargowa. Zum Beispiel  der Schüleraustausch zum Thema der historischen Grabungen in Polen. Im Ergebnis dessen sind eine Ausstellung in der Patronatskirche und ein Aufsatz entstanden, der große Beachtung fand. Der Literaturwettbewerb, den ich mit dem Beitrag „Kater Strolchi“ 2012 gewann. Die Tage der offenen Tür waren stets Höhepunkte.

Wenn Sie zurück blicken, was hat Sie motiviert, zehn Jahre in Ihrer Freizeit an der Spitze der Ortschronisten zu stehen?

Man lernt sehr viele Menschen kennen, die eines verbindet: Die Aufarbeitung von Geschichte, das Forschen nach Hintergründen vergangener Ereignisse, das Sammeln alter Urkunden und Dokumente. Und wenn am Ende eines Projekts eine Publikation steht, die Wissen vermittelt, in die Leser versinken, dann ist das ein Stück Erfüllung. Und natürlich die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft, sie haben mich immer toll unterstützt, wofür ich Danke sagen möchte.

One Response to Ortschronisten: Irene Robus auf der Spur nach einem Nachfolger

  1. 29. Januar 2019 at 12:45

    Hallo und guten Tag Frau Robus,
    ein Gruß aus Eichwalde. Leider sind Sie ja nicht mehr tätig als Ortschronistin. Ich wollte fragen, ob man das Schloß nicht erhalten könnte…M. E. nach gibt es sogar noch Möbel aus dem Besitz der Israels…
    Mit freundlichem Gruß
    Dr. Doris Kiekeben, Eichwalde, 0306756130

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