Beinahe – Katastrophe: Polizei warnt vor „Eisspaziergängen“

7. Februar 2018
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Am Dienstag ist es in Wernsdorf, Neu Zittauer Straße, beinahe zu einer Katastrophe gekommen. Zwei Kinder waren in einem Sumpfgebiet stecken geblieben. Ein Polizeihubschrauber und weitere Einsatzkräfte suchten nach den zwei Mädchen im Alter von 9 und 13 Jahren und konnten sie und einen Hund schließlich im Schilf des Sumpfes finden und aus dem Eis befreien. Die Kinder wurden zur medizinischen Versorgung in ein Krankenhaus gebracht.

Eisflächen sollten derzeit nicht betreten werden. (Symbolbild)

Eisflächen sollten derzeit nicht betreten werden. (Symbolbild)

Die Polizei warnt deshalb eindringlich:

Der anhaltende Frost der letzten Tage hat die Gewässer zunehmend mit einer Eisschicht überzogen. Die Wasserschutzpolizei der Direktion Süd warnt jedoch ausdrücklich vor dem Betreten der Eisflächen und bittet die Eltern, ihre Kinder sehr deutlich vor den damit verbundenen Gefahren zu warnen.

Es besteht Lebensgefahr, die leider in jedem Jahr auch von Erwachsenen unterschätzt wird, was zu Unfällen führt! Die Eisstärken können sehr unterschiedlich sein, sie hängen zum Beispiel vom Gewässer, von möglichen Strömungen oder Sonneneinstrahlungen und von der Beschaffenheit des Eises ab.  Einmal eingebrochen, kann sich ein Mensch in der Regel maximal nur ca. 3 Minuten über Wasser halten, dann verlassen ihn die Kräfte und er ist ohne sofortige und professionelle Hilfe verloren.

  • In Brandenburg werden keine natürlichen Eisflächen zum Betreten freigegeben
  • Ein Betreten der Eisflächen erfolgt immer auf eigene Gefahr
  • möglichst Kunsteisflächen nutzen
  • Eis nur betreten, wenn die Eisdicke auch bekannt ist
  • Eis sofort verlassen, wenn es knackt oder knistert, Gruppen auf dem Eis dann sofort auflösen
  • Besondere Vorsicht an Brückenpfeilern, unter Brücken, an Stegen, Schilf und ähnlichem
  • Kinder nie unbeaufsichtigt lassen
  • Eis auf fließenden Gewässern meiden
  • von Fahrrinnen und aufgebrochenem Eis fernhalten
  • Eis nicht bei Dunkelheit oder schlechter Sicht betreten
  • Eisflächen nie allein (z.B. zweite Person am Ufer zur Beobachtung) oder an abgelegenen, nicht einzusehenden Stellen betreten, um im Notfall Hilfe zu bekommen
  • mit Kindern die Notrufnummern 110 und 112 üben

Sollten Personen eingebrochen sein, ist eine Rettung sorgfältig vorzubereiten, unüberlegte Handlungen führen zu einer zusätzlichen Gefährdung der Retter.

Als erstes sollte die Feuerwehr (112) oder die Polizei (110) alarmiert werden, bevor eigene Rettungsversuche angestellt werden.  

Eine Rettung sollte möglichst vom Ufer aus mit einem langen Seil, einem Rettungsring, einer Stange oder einer Leiter erfolgen. Auf dem Eis legt man sich flach hin, um das Körper Gewicht auf eine möglichst große Fläche zu vertreilen. Die unmittelbare Einbruchsstelle sollte gemieden werden, dort ist das Eis sehr brüchig. Bei Rettungsversuchen sollte man sich möglichst selbst mit einer Leine sichern.

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