Kritik geübt – Jetzt wurde Lehrerin dafür abgestraft (Teil 3)

12. Oktober 2018
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Über den Auftritt von Susanne Falk – Grünes im Sozialausschuss am 10. 4.2018, insbesondere ihrer Kritik am Auslösen des „Stillen Alarms“, der in der Brandschutzordnung der Grundschule gar nicht vorgesehen ist, wurde Schuldirektor Frank Freese von Bürgermeister Markus Mücke (SPD – nominiert) unterrichtet. 

Das Komplott

Wie im jüngsten Sozialausschuss verlautete, soll der Bürgermeister gegenüber Freese von einem „unangemessenem Auftreten“ der Musiklehrerin berichtet haben. Ausschussmitglieder, die damals an der Sitzung teilnahmen, zeichnen vom Falk – Grünes – Auftritt ein völlig anderes Bild:

Patrick Boll (Schulzendorf pur), Chef des Sozialausschusses: „Ich empfand das Auftreten mit Sicherheit nicht unangemessen.“

Güler Golze (CDU): „Unangemessen war nicht das Auftreten von Frau Falk – Grünes. Unangemessen war das Verhalten von Bürgermeister Mücke, der erklärte, dass die Auslösung eines „Stillen Alarms“ angeblich korrekt gewesen sei. Und das, obwohl ein Mitglied der Feuerwehrführung feststellte, dass mit der Havarie an der Schule nicht richtig umgegangen wurde.“

Winnifred Tauche (Die Linke): „Das Auftreten von Frau Falk – Grünes war nicht unangemessen. Ich war ihr dankbar, dass sie zur Aufklärung des Sachverhaltes (der Schulevakuierung – die Red.) beigetragen hat.“

Joachim Kolberg (CDU): „Frau Falk – Grünes hat sich in der Sitzung so verhalten, wie es zivilisierte Menschen tun. Sie hat sehr sachlich argumentiert. Ich kann an ihrem Verhalten nichts bemängeln.“

Claudia Mollenschott (Die Linke): „Ich empfand die Aussagen von Frau Falk – Grünes keineswegs unangemessen. Sie hat den „Stillen Alarm“ sehr sachlich kritisiert.“

Schuldirektor Freese bewertete Mückes Bericht über die Musiklehrerin als Attacke auf seine Person, die zudem den guten Ruf der Schule schaden würde. Deswegen wandte er sich an das Staatliche Schulamt Cottbus, das wiederum Kontakt zu Bürgermeister Mücke aufnahm.

Höchst widersprüchlich ist das Geschehen um den Austausch von Daten zwischen Schulamt und Rathaus. Im Sozialausschuss war von einem „Protokollmitschnitt über den Auftritt von Frau Falk – Grünes in Papierform“ die Rede, den die Gemeinde Schulzendorf per e – Mail an das Staatliche Schulamt gesendet haben soll. Zur Erklärung: Ausschließlich zum Zweck der Anfertigung von Niederschriften dürfen nach der bis dahin geltenden Geschäftsordnung Tonaufzeichnungen von Sitzungen im Gemeinderat angefertigt werden.

Bürgermeister Mücke streitet eine Übermittlung von Tondateien vehement ab: „Die Gemeinde Schulzendorf hat keinen Auszug der Tonaufzeichnungen der Ausschusssitzung in Papierform oder in anderer Form übermittelt.“

Inzwischen hatte sich die Landesbeauftragte für den Datenschutz und für das Recht auf Akteneinsicht Brandenburg in den Fall eingeschaltet. Mücke ist der Behörde kein unbeschriebenes Blatt. Wegen Rechtsbruch beim Datenschutz musste sich das Amt in der Vergangenheit mit dem Bürgermeister befassen. Der obersten Datenschützerin gegenüber räumte Mücke ein, er habe ein „schriftliches Gedächtnisprotokoll“ über den Wortbeitrag von Falk – Grünes verfasst. Das sei auf seine Weisung hin durch eine Sekretärin an das Schulamt per e – Mail versandt worden.

Ob Bürgermeister Mücke das „Gedächtnisprotokoll“ unter Zuhilfenahme der Tonaufzeichnung anfertigte, verriet er nicht(?)

„Protokollmittschnitt in Papierform“ oder „Gedächtnisprotokoll“ – Was erhielt das Staatliche Schulamt Cottbus wirklich? Die Behörde wollte kein Licht ins Dunkel bringen. Sie gab sich auf Anfrage verschlossen, wie eine Auster.

Tatsache bleibt, dass der Inhalt von Mückes „Gedächtnisprotokoll“ um das Geschehen der Sitzung vom 10.04.2018 ein maßgeblicher Grund für die Zwangsversetzung von Susanne Falk – Grünes war. Das Schulamt warf der Lehrerin in der Umsetzungsverfügung vor, dass ihre Darlegungen in der Ausschusssitzung „nicht mehr als objektiv zu betrachten sind.“

Lesen Sie im letzten Teil: Die Zwangsversetzung und die wirklichen Motive der Verbannung!

9 Responses to Kritik geübt – Jetzt wurde Lehrerin dafür abgestraft (Teil 3)

  1. Julian
    14. Oktober 2018 at 12:27

    Das erinnert mich an eine speziell deutsche Vergangenheit!

    Wenn man sich nun in Ausschüssen oder anderen Gremien öffentlich äußert, muss man also damit rechnen, dass man hintenrum „angeschwärzt“ wird! Ist das die neue Schulzendorfer Kultur bzw. das Verständnis von Demokratie in Schulzendorf?

    So kann auch Menschen zum Schweigen bringen! Ich bin entsetzt! So wird die per Wahl erhaltene Macht gegen Wähler eingesetzt. Volksvertreter sollten sich anders verhalten…

  2. Grisu
    13. Oktober 2018 at 16:12

    @Stoye Ich finde ihren poast unterirdisch. Ich wünsche mir, dass alle Kinder der Grundschule den Schulzendorfer lesen.

  3. Peter Siegert
    13. Oktober 2018 at 11:12

    Ich bin erschrocken, dass eine Lehrerin Ursache und Wirkung verwechselt. Lassen Sie sich einmal das Kausalitätsgesetz von den Physikschülern erklären, Frau Stoye.

  4. Eichberger
    12. Oktober 2018 at 22:12

    @AfD Fan: Na bloß gut, dass es Sie gibt, sonst wäre Schulzendorf schon untergegangen. Außer Parolen durch die Gegend zu werfen ist von der AfD im Ort nichts zu merken.
    @Stoye: Ich verstehe Ihren Beitrag überhaupt nicht. Kein Mensch schmälert hier die Arbeit der Lehrer. Hier geht es darum, wie mit Frau Falk – Grünes umgegangen wurde. Und die Aussagen der Gemeindevertreter entlarven Mücke und Freese bis auf die Knochen. Darüber verlieren Sie kein Ton. Auch Sie verbreiten Parolen.

  5. AfD Fan
    AfD Fan
    12. Oktober 2018 at 20:10

    Eine Frau, die für Schulzendorf viel getan hat, wurde zu Unrecht angeschwärzt. Und die Behörden spielen alle mit. Deshalb: Schluss mit dieen Ungeechtigkeiten. Mit der AfD wäre das in Schulzendorf nicht pasiert.

  6. Ulf
    Ulf
    12. Oktober 2018 at 18:34

    Ach nee, das ist eine Schule in die Kinder gehen? Das ist ja ein Ding @M. Stoye. Es ist unmöglich, was Sie hier vom Stapel lassen. Wollen Sie uns verkaufen, dass 1 und 1 gleich 8 ist??? Denken Sie wir Leser sind bescheuert??? Ich kann den Beiträgen nicht entnehmen, dass andere Lehrer verunglimpft wurden. Gegen Freese ermittelt der Staatsanwalt. Geben Sie doch dazu mal ein Statement ab und reden nicht alles rosarot.

  7. BingeLaden
    12. Oktober 2018 at 17:02

    Frau Stoye, als Lehrer im Ruhestand muss ich Ihnen sagen, dass Sie am Thema vorbeireden.

  8. Klaus Hübner
    12. Oktober 2018 at 15:58

    @M.Stoye, mich enttäuscht es schon, dass Sie als Pädagogin die deutsche Sprache nicht verstehen. Sie reden hier ein Skandal schön, SCHÄMEN SIE SICH!!! Und ich danke ausdrücklich dem Schulzendorfer, dass der Vorgang öffentlich gemacht wurde.Ich habe meinen Namen geändert, damit mein Kind in der Schule keine Nachteile erfährt.

  9. M. Stoye
    12. Oktober 2018 at 14:31

    Ich habe lange überlegt, ob ich mich hier überhaupt äußern soll, aber ich finde die Berichterstattung sehr unglücklich.

    Es handelt sich hier um eine Schule, in die Kinder gehen. Kinder, die sehr wohl lesen können und sich im Internet bewegen. Kinder und deren Eltern, denen hier ein falsches Bild suggeriert wird, was fatale Auswirkungen haben kann. Eine Schule, an der viele Lehrkräfte arbeiten, die hervorragende Arbeit machen, auch außerschulisch und weit über das normale Pensum hinaus.
    Egal welches Fach jede Lehrkraft studiert hat, an einer Grundschule ist es üblich, auch fachfremd zu unterrichten, dafür studierten wir Grundschulpädagogik.

    Auf einer für jeden zugänglichen Seite im Internet die Arbeit von KollegInnen von mir zu schmälern, finde ich äußerst fragwürdig und auch gefährlich. Haben Sie sich die Mühe gemacht, den Unterricht der Kollegin mal zu besuchen? Wissen Sie, wie viele Stunden sie Zuhause sitzt und die nächste Stunde perfekt zu planen? Ich weiß das und ich weiß auch, dass meine Klasse bei ihr sehr viel gelernt hat! Mit tollen Methoden, viel Fachwissen und noch viel mehr Herz. Wir sollten froh sein, bei der aktuellen Lage auf dem “Grundschullehrermarkt”, solch tolle Personen an unserer Schule zu haben!
    Lassen Sie die Kinder in Ruhe wachsen und lernen und zerstören Sie keine Teams!

    Dieser Post ist mit niemandem abgesprochen und auch auf die Gefahr hin, dass es vielleicht besser gewesen wäre, ihn nicht zu schreiben, muss ich mir Luft machen.

    Frau Falk-Grünes hat mit ihren Konzerten eine tolle Arbeit geleistet, aber das machen andere KollegInnen auch und nicht jeder weint ihr hinterher. Und das Klima im Kollegium ist nicht besser, wenn einzelne Lehrer im Mittelpunkt stehen, eine Schule ist ein Team! Inklusive allen Kindern und deren Eltern, deren LehrerInnen und der Schulleitung.

    Mit freundlichen Grüßen
    M. Stoye

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