Güler Golze: „Wir können noch viel Gutes für unseren Ort und seine Bürger erreichen.“

22. Mai 2019
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Güler Golze, Geburtsjahr 1977, arbeitet im Landesamt für Bauen und Verkehr, hat in der vergangenen Wahlperiode für die CDU als Sachkundige Einwohnerin gewirkt. Sie will am Sonntag den Sprung ins Gemeindeparlament schaffen. Der Schulzendorfer sprach mit ihr.

Immer mehr Häuser im Ritterschlag werden fertiggestellt, junge Familien ziehen nach Schulzendorf. Bewohner machen sich Sorgen, dass die Infrastruktur nicht mit dem Tempo am Bau Schritt hält. Sind diese Befürchtungen berechtigt?

Güler Golze: Jede Sorge sollte ernst genommen werden. Und ja, die Fragezeichen der Bewohner sind nachvollziehbar. Daher werde ich mich, wie die letzten fünf Jahre auch schon, dafür einsetzen, dass alle dringend notwendigen Infrastrukturmaßnahmen geprüft, abgestimmt und in die Wege geleitet werden. Ich denke, mit der neuen Rettungswache, der Schulerweiterung, den Umgehungsstraßen und weiteren Planungen, sind bereits in Teilen wichtige Projekte in diesem Sinne in Arbeit.

34 Schulzendorfer bewerben sich um 18 Sitze im Gemeinderat, darunter Güler Golze (Foto: mwBild)
34 Schulzendorfer bewerben sich um 18 Sitze im Gemeinderat, darunter Güler Golze (Foto: mwBild)

Um am Freitagnachmittag vor EDEKA einen Parkplatz zu erhaschen, damit Einkäufe erledigt werden können, muss man suchen. Die Schule platzt aus allen Nähten. Kitaplätze sind rar. Hat die Gemeinde in den letzten Jahren die Entwicklung verschlafen?

Güler Golze: Das hat sie leider in der Tat. Man hätte schon längst die Zeichen der Zeit erkennen und die in Flickmaßnahmen investierten Gelder für einen soliden Ansatz verwenden können. Dieser bedarf allerdings einer ehrlichen und konstruktiven Zusammenarbeit zwischen allen Beteiligten.

Senioren, die ihre Häuser aufgeben müssen, weil sie sie nicht mehr bewirtschaften können, klagen über fehlenden Wohnraum in der Gemeinde. Wie soll die Situation verbessert werden?

Güler Golze: Seit nunmehr einigen Jahren plädiert die CDU-Fraktion für die Erschaffung bezahlbaren Wohnraumes. Der hiermit angesprochene soziale und barrierefreie Wohnungsbau würde dann insbesondere Senioren und Auszubildenden zu Gute kommen. Aber auch alleinerziehende Menschen, die sich kein Haus leisten können, sollen hier auf diese Weise wohnen können. Dies wäre auch der richtige Schritt zu einem guten generationenübergreifenden Zusammenleben.

Parkplatzsituation im Ortszentrum (Foto: mwBild)
Parkplatzsituation im Ortszentrum (Foto: mwBild)

Schon lange wird über die Wohnungsbaugesellschaft gesprochen, die sozial verträglichen Wohnraum zur Verfügung stellen soll. Was sagen Sie den Senioren, wann können sie in diese Wohnungen einziehen?

Güler Golze: Wir haben bereits unmissverständlich unseren Wunsch nach schnellstmöglicher Errichtung einer Wohnungsbaugesellschaft und vor allem nach bezahlbaren Wohnungen geäußert. Um ein konkretes Datum nennen zu können, müssen alle Schlüsselfiguren an einem Strang ziehen und das gleiche Ziel verfolgen.

Wie sollen all die nötigen Infrastrukturprojekte finanziert werden?

Güler Golze: Es wäre unehrlich und unrealistisch, wenn ich an dieser Stelle sagte, man könne die notwendigen finanziellen Mittel an einer anderen Stelle in der Haushaltsplanung streichen und den o.a. Maßnahmen gutschreiben. Neben den vorhandenen Mitteln dürfen keine Möglichkeiten der Fördermittelgewinnung unversucht bleiben. Letztlich darf auch nicht vergessen werden, dass eine gute Auftragslage im Bereich des Handwerks neue Ausbildungs- und Arbeitsplätze schafft und somit auch weitere Einnahmen gesichert würden.

Enormes Bautempo: Die ersten Bewohner sind im Wohngebiet Ritterschlag in ihre Häuser eingezogen. (Foto: mwBild)
Enormes Bautempo: Die ersten Bewohner sind im Wohngebiet Ritterschlag in ihre Häuser eingezogen. (Foto: mwBild)

Was werden Sie als Gemeindevertreter tun, um die nötigen Projekte zu forcieren?

Güler Golze: Wir müssen in Bezug auf die Realisierung der notwendigen und angestrebten Projekte und deren rechtzeitiger Berücksichtigung in der Haushaltsplanung hartnäckig sein. Etwaige Satzungsänderungen bzw. -anpassungen sind auch den Gemeindevertretern vorbehalten. Wir sind mit der Annahme des Mandats dazu verpflichtet, politischen Rückhalt zu bieten, Sorgen und Wünsche aller Bürger zum eigenen Thema zu machen und konsequent zu verfolgen bzw. umzusetzen. Neben unabdingbaren Projekten wie Schulerweiterung, Kita- und Radwegebau und Errichtung einer Ringbuslinie, sollten auch Freizeit- und Kulturangebote gefördert werden. Auch wenn man es aufgrund unterschiedlicher Ansprüche nicht immer allen recht machen können wird, so sollte das erklärte Ziel ein möglichst ausgeglichenes Verhältnis zwischen gewünschten und notwendigen Maßnahmen und deren Tragbarkeit für den Bewohner sein.

Am Ende des Tages ist nicht so sehr entscheidend, wer etwas erreicht, sondern dass es überhaupt umgesetzt wird. Wir können noch viel Gutes für unseren Ort und seine Bürger erreichen. Dazu braucht es allerdings Mut, Ehrlichkeit und einen ausgeprägten Sinn für Gerechtigkeit. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit Kandidaten, die ebenfalls diese Eigenschaften besitzen und denen auch Transparenz und Beteiligung der Bürger wirklich wichtig sind.

11 Responses to Güler Golze: „Wir können noch viel Gutes für unseren Ort und seine Bürger erreichen.“

  1. Sven Keul
    28. Mai 2019 at 08:51

    Hallo
    Ja es ist schon traurig wenn man die Entwicklung Schulzendorfs verfolgt,der Mühlenschlag war auch nur Abzocke teure hässliche Reihenhäuser auf kirchlichen Erbpachtland aber wie wir sehen es geht noch schlimmer siehe Ritterfleck bald sieht es hier aus wie in Großziethen einfach nur Ekelhaft .Ja Geld regiert die Welt,leider daran wird sich nichts ändern.Ich frage mich warum lässt man so eine hässliche Bebauung wie im Ritterfleck zu ohne Sinn und Verstand keine Kita kein Einzelhandel kein sozialer Wohnungsbau kein altersgerechtes Wohnen nichts nur Profitgier!! Man könnte schon fast an Schmiergeld von Ackerbesitzern denken aber Privatpersonen und Besitzern von großen Grundstücken die gerne etwas verkaufen würden um sich vielleicht die Rente aufzubessern wird eine Teilung Ihrer Grundstücke untersagt. Eine Bebauung in zweiter Reihe wäre mir tausendfach lieber und würde auch vollkommen ausreichen.Alle Umlandgemeinden haben wenn auch nicht immer schön,Gelddruckmaschinen angesiedelt siehe Wildau Waltersdorf usw.Wir in Schulzendorf haben die Schulzendorfer Elektro GmbH als größten Gewerbesteuerzahler,vieleicht sollte man sich erstmal um die Einnahmen statt um die Ausgaben kümmern.Aber ich denke mal da wird nicht viel passieren wenn wir schon gefühlte 2Jahre für einen kleinen Brückenneubau brauchen.Ja Schade das es keine verantwortlichen gibt die Eier haben und sich wirklich für das Wohl der Gemeinde einsetzen .
    PS.Wir haben ja nicht mal einen zentralen Festplatz für Osterfeuer und andere Gemeindefeste,traurig
    Mit freundlichen Grüßen Sven

  2. Schulzendorfer
    26. Mai 2019 at 11:33

    Alle sollten wählen gehen, denn die Wahlbeteiligung ist meistens beschämend!

  3. Tim Voigtländer
    24. Mai 2019 at 07:48

    Liebe Bine,
    ich will niemanden irgendetwas verkaufen. Und ich sage es gerne nochmal, ich kandidiere für die Gemeindevertretung.

    Für ein Gremium das die Geschicke im Ort lenken soll. Wenn sie das primär mit Parteipolitik in Verbindung bringen, dann kann ich das leider nicht ändern.

    Meiner Ansicht nach sind aber Parteien bei der Gemeindevertretung sekundär. Hier kommt es doch eher darauf an motovierte und engagierte Menschen zu haben die etwas für den Ort tun wollen. Die versuchen ihn für alle lebenswerter zu machen und nachhaltig auch lebenswert erhalten.

    Man sieht ja sehr gut, dass alle Vereinigungen mit Nachwuchssorgen zu kämpfen haben. Bei letzten Mal gab es deutlich mehr Kandidaten.
    Viel trauriger ist doch, dass von über 6000 Wahlberechtigten nur knapp die Häfte 2014 wählen waren.

    Das heißt der Hälfte aller Schulzendorfer ist es sowieso egal wie der Ort geführt wird. Persönlich finde ich das sehr schade.

    Ich habe das letzte Mal auf der Liste vom Bürgerbündnis gestanden. Da hat es leider mit den Stimmen und eben auch durch die Sitzeverteilung nicht gereicht. Auch später nicht mehr durch nachrücken.
    In der aktuellen GV sitzen auch Mitglieder durch nachrücken, die 2014 weniger Stimmen als hatten als ich.

    Und ich denke das die Chancen bei einer größeren Vereinigung besser sind auch ein Mandat zu bekommen.
    Und ja auch das Bürgerbündnis hat mich gefragt ob ich auf ihrer Liste antrete. Aber da hatte ich schon auf der anderen Liste zugesagt.

    Die Leute die mich kennen wissen das ich nicht nur rumsitze, nichts sage, oder garnicht erst erscheine wie andere in der aktuellen GV. Auch bin ich kein Abnicker oder Jasager ohne nach den Hintergründen zu fragen.

    Wer in mir nur “einen Linken” sieht, dem kann ich leider nicht helfen. Da hilft es vermutlich auch wenig sich hier die Finger wund zu tippen und irgendwelche Beschwörungsformeln zu predigen.

    Ich hoffe nach wie vor auf eine neue GV mit engagierten Mitgliedern die gerne aus bewährter Kompetenz bestehen soll, aber unbedingt auch neue Gesichter haben muss. :)

  4. Bine
    24. Mai 2019 at 07:12

    Herr Voigtländer, wollen Sie uns für blöd verkaufen? Sie kandidieren nicht für die Linke? Nö, Sie sind auf dem Wahlzettel nur unter DIE Linke aufgelistet. Ich habe nämlich schon gewählt, per Brief. Weder Sie noch ein anderer von den Linken hat meine Stimme bekommen. So viel verate ich.

  5. Tim Voigtländer
    23. Mai 2019 at 19:10

    Lieber Peter,
    ich kandidiere nicht für die Partei die Linke, ich kandidiere als Parteiloser für die Gemeindevertretung auf der Liste der Linken.

    Für mich kommt es auf die Menschen selber an und nicht darauf ob und welches Parteibuch einer hat. Ich finde es wichtig das die neue GV frisches und junges Blut bekommt.

    Eine weiterführende Schule muss ja nicht zwingend mit den Nachbarorten gemeinsam geschaffen werden. Sie darf gerne bei uns sein und dann auch primär unsere Kinder aufnehmen, damit die zur Schule keine Weltreise machen müssen.

    Wer gerne noch Weiteres besprechen möchte, darf gern morgen am Freitag Nachmittag ab 15 Uhr bis etwa 18 Uhr zum Rathausvorplatz kommen und dort seine Fragen persönlich stellen. :)

  6. Donkikong
    23. Mai 2019 at 17:01

    Ja Knuffi. Da hast du voll recht.

  7. Frank Knuffke
    23. Mai 2019 at 14:18

    Nö…Tim…ich bin für die Erhaltung von Wald und Feldern…das ist Lebensqualität und Naturschutz….selbst wenn Investoren,Strassen und Kitas bezahlen…sage ich nein!…und denke,daß die Schulzendorfer,daß auch so sehen.

  8. Schwarzer Peter
    23. Mai 2019 at 13:45

    Herr Voigtländer, Ihr Statement ist unglaubwürdig. Es ist die Partei, für die Sie kandidieren, die gegen eine gemeinsame Schule mit Eichwalde und Zeuthen war. Namentlich Frau TAUCHE und Herr BURMEISTER.

  9. Erdbewohner
    23. Mai 2019 at 12:15

    Das stimmt Knuffi!!! Wenn ich jedesmal am Ritterschlag vorbeifahre und sehe wie alles vollgepflastert wird, stimmt mich das traurig….
    Bald ist’s vorbei mit dem ruhigen Dorfleben :(
    Es wird die Hölle werden mit Edeka&Co!!! Es muß etwas getan werden mit Parkverbot in der E-T-Straße; na ja einem Dauerparker wurden ja schon die Reifen zerstochen…

  10. Tim Voigtländer
    23. Mai 2019 at 05:21

    Nun Frank keine weiteren Bauflächen schaffen? Die Entwicklung einfach im Status Quo stehen lassen?

    Die Orte rund um die Hauptstadt entwickeln sich, da sollten wir den Anschluss nicht verlieren.

    Was dabei primär wichtig ist, bevor man weitere Gebiete erschließt, ist die zwingende Mitentwicklung der Infrastruktur und zwar alles, von der Straße bis zum Hausarzt.
    Ich würde nicht einen weiteren qm zulassen, wenn nicht klar ist wo die Kinder der Bewohner in die Kita oder Schule gehen sollen.

    Daher ist die logische Forderung an alle GV….neue Baugebiete dürfen nur dann genehmigt werden, wenn die Investoren auch für die Folgekosten aufkommen und diese nicht wie im Ritterschlag “umschiffen” oder anders aushebeln.

    Ich gebe dir insofern also recht, man darf sowas nicht einfach durchwinken ohne das genau klar ist wofür der Investor aufzukommen hat.

    Ein Traum ist ja nach wie vor die weiterführende Schule. Schon jetzt müssen Kinder wenns blöd läuft bis nach KW.
    Das haben die ZEWS- Ort alle verpennt. Bauen wie die Bekloppten aber die Folgen wissentlich ignorieren.

    Damit muss Schluss sein!!!

  11. Frank Knuffke
    23. Mai 2019 at 04:45

    Worüber vor der Wahl nur ungern gesprochen wird….was haben denn Gemeindevertreter versäumt,falsch eingeschätzt oder grob fahrlässig durchgesetzt? Es ist ja kein Geheimnis,daß J.Kolberg Chef des Ortsentwicklungsausschusses,sozusagen die “Entwicklung” des Ortes beeinflussen möchte.Wir haben da die Projekte..Waldsiedlung,weißer Fleck,Ritterschlag und Erweiterung des Mühlenschlages.Wenn ich solche Projete durchwinke,vorantreibe..kann ich mir doch normalerweise ausrechnen,was das für Folgen für die Infrastruktur hat,oder ? Wer mit offenen Augen durch Schulzendorf geht,sieht,daß überall neu gebaut wird,auf bereits als Bauland vorhandenen Flächen….da noch zusätzlich Baugebiete neu auszuweisen,ist der glatte Wahnsinn….denkt man…aber sie haben es getan…die werten Damen und Herren….Das wird uns jetzt richtig Geld kosten…und es wird enger in Schulzendorf…der Verkehr wird zunehmen…die Lebensqualität nimmt ab….da bleibt mir nur eine logische Forderung an alle GV…. wir dürfen in gar keinem Fall weitere Bauflächen in Schulzendorf schaffen…..

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