Bürgerhaus ohne Bürger eröffnet – Kuh „Beate“ sorgt für Wirbel!

25. November 2016
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Zeuthen. Der vom Zeuthener Gemeinderat 2014 angeschobene Umbau des ehemaligen Güterbodens zu einem Kulturbahnhof ist, wenn auch verspätet, fertiggestellt. Mit rund 900.000 Euro war das Bauwerk veranschlagt. Doch wie bei vielen Bauprojekten der öffentlichen Hand in Deutschland soll auch das Zeuthener am Ende mehr Geld als geplant verschlungen haben. Wie viel genau, darüber schweigt bislang das Rathaus.

Vergangene Woche wurde das Bürgerhaus eröffnet. Einziger Makel der Festveranstaltung: Zeuthens Bürgerschaft war nicht eingeladen, was für Empörung bei der Fraktion GRÜNE/FDP sorgte.

„Unsere Fraktion hätte hier mindestens ein Tag der offenen Tür erwartet, an dem sich jeder Bürger ein Eindruck vom Haus hätte verschaffen können. Auch ist bislang unklar, was aus der Bürgerbüro- und Tourist-Info-Idee sowie der Öffentlichen Toilette geworden ist.“, moniert Fraktionschef Jonas Reif.

Jonas Reif, Uwe Bruns und Karl Uwe Fuck (v.l) kurz vor der Tauf Zeremonie.

Jonas Reif, Uwe Bruns und Karl Uwe Fuck (v.l) kurz vor der Tauf Zeremonie.

Für noch mehr Wirbel sorgt indessen eine silberfarbene Deko – Kuh, die auf dem Gelände des Bürgerhauses aufgestellt wurde. Sie soll die Erinnerung an den früheren Bahnhof, auf dem auch Vieh verladen wurde, wach halten.

Gemeindevertreter waren vom lebensgroßen Ku(h)nstobjekts zunächst überrascht. Weder seine Aufstellung war bekannt, noch herrschte bei allen am Tag der Einweihung Klarheit über die Finanzierungsquellen der Kuh. Ungeachtet dessen wurde sie von Uwe Bruns, Karl Uwe Fuchs und Jonas Reif (alle Fraktion Grüne/FDP) begrüßt und auf den Namen „Beate“ getauft. Den hatten sich User der Facebook Seite „Du kommst aus Zeuthen“ ausgedacht.

Später sickerte durch, die Kuh sei eine Spende der Bürgerhaus Architektin und der Bürgermeisterin Burgschweiger. Aus Rathaus Kreisen hatte es geheißen, man habe zuvor intensiv nach einer Kostenstelle im Haushalt für die Finanzierung der Kuh gesucht.

Zeuthens CDU will nun die Architekten Spende juristisch unter die Lupe nehmen. Schließlich wäre es hoch brisant, würde die Architektin etwas spenden und daraus ableiten, sie hätte einen weiteren Auftrag verdient.

Einen solchen soll sie nach unbestätigten Informationen bereits vor Kurzem erhalten haben, sogar ohne öffentliche Ausschreibung. Und ob die Verwaltung formal beschlossen hat, die Spende für Kuh “Beate”  anzunehmen, ist derzeit ebenfalls völlig unklar.

“Beate” könnte also noch für weitaus größere Schlagzeilen sorgen.

4 Responses to Bürgerhaus ohne Bürger eröffnet – Kuh „Beate“ sorgt für Wirbel!

  1. Maksimilian Stefani
    28. November 2016 at 17:59

    “… die Architekten Spende …”, “… vom lebensgroßen Ku(h)nstobjekts …”, “Aus Rathaus Kreisen …”.
    Wurde bei der Eröffnung eigentlich Glühwein ausgeschenkt?

  2. Eichberger
    27. November 2016 at 15:15

    In Schulzendorf werden fast alle Elektroaufträge auch von der PGH Elektro ausgeführt. Nichts gegen die Firma und ihre Arbeit. Sie unterstützt auch Dinge im Ort. Dennoch werde ich den Eindruck nicht los, dass die Auftragserteilungen so eine Art Dankeschön für ehrenamtliches Engagement sind.

  3. Peter Siegert
    26. November 2016 at 12:45

    Der Sinn mit der Kuh erschließt sich auch mir nicht. Noch fragwürdiger scheint mir die Rolle der Architektin. Stammt Frau Burgschweiger nicht auch aus der Planungsgilde? Sind es vielleicht alte Bekannte? Hier ist dringend völlige Transparenz geboten.

  4. irene robus
    26. November 2016 at 10:59

    Eine silberne Kuh vor einem Bürgerhaus, das ist doch ein Witz. Oder sollen hier die Bürger wie Kühe “gemolken” werden. Hier wäre doch ein vernünftiges Hinweisschild zum “alten Bahnhof” sachdienlicher gewesen. Der Heimatverein hätte da bestimmt mit guten Ideen und ehrenamtlich – preisgünstig – ohne Hintergedanken – ausgeholfen.

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