Es wird einer ihrer letzten öffentlichen Auftritte sein: Zeuthens abdankende SPD – Bürgermeisterin Beate Burgschweiger wird im September in die Schweizer Partnergemeinde Interlaken reisen. Schon 2016 hatten die Eidgenossen vier Einladungen an die Gemeinde Zeuthen zum traditionellen Unspunnenfest ausgesprochen. Alle zwölf Jahre findet das Trachten- und Alphirtenfest statt. Bis auf die Reisekosten tragen die Schweizer sämtliche Aufwendungen ihrer Gäste vor Ort.
Beate Burgschweiger sorgt mit ihren Reiseplanungen für Debatten. (Foto: mwBild)
Für Wirbel sorgt im Vorfeld der Umstand, dass Zeuthens Rathauschefin die Plätze freihändig, ohne Einvenehmen mit dem Gemeinderat, vergeben hat. Einen der vier Plätze soll sie sogar für ihren Ehemann freigehalten haben. Zwei Mitarbeiter der Verwaltung haben sich für die anderen beiden Plätze angemeldet. Bürger oder Gemeinderäte schafften es nicht auf ihre Reiseliste.
Die Familienreise wird mit Argwohn betrachtet. Ehemann Burgschweiger bekleidet weder ein politisches noch ehrenamtliches Amt in Zeuthen. Daher werfe es Fragen auf, dass die Auswahl ausgerechnet auf ihn fiel. Selbst wenn er “privat” reisen sollte, stünde die Frage im Raum, wie die in der Schweizer Kommune anfallenden Kosten ermittelt und erstattet werden sollen.
Dass ihr Mann auf Gemeindekosten reist seien „falsche Gerüchte“, so Burgschweiger auf Anfrage. Ob er überhaupt mit in die Schweiz reisen werde, wollte die Bürgermeisterin nicht beantworten.
Oberstaatsanwalt Frank Winter, Leiter der Schwerpunktabteilung Korruptionskriminalität in Neuruppin, Telefon: 03391 515-666