„Solch ein Jugendzentrum muss kommen!“

Schulzendorf ist in den letzten Jahren rasant gewachsen. Viele junge Familien mit Kindern sind hinzugezogen, auch die von Franka – Loraine Hetscher. Die Mutter zweier Kinder möchte die Entstehung eines Kinder- und Jugendzentrums in der Gemeinde anschieben. Ihrer Überzeugung nach sei es wichtig, dass dort den Kindern positive Werte, wie Liebe, Mitgefühl, Güte und Toleranz vermittelt werden. „Zu oft kommt es vor, dass Kinder vergessen werden. Ich will, dass unseren Kindern die Möglichkeit geboten wird, sich positiv zu entwickeln.”, so die leidenschaftliche Schulzendorferin.

In einem Aufruf wendet sie sich an die Bürger der Gemeinde. Ihre Botschaft: Mit ihrer Unterschrift sollen Schulzendorfer den Wunsch nach der Entstehung eines solchen Kinder- und Jugendzentrums bekräftigen. „Gerade in der heutigen Zeit, wo Geld, Macht und Erfolg, das Streben, immer an sich selbst zu denken und im Alleingang zu agieren, uns von der äußeren Welt wie ein Stempel aufgeprägt wird, ist es für unsere Kinder wichtig positive Werte zu erfahren.”, heißt es in ihm. Sie schlägt vor, das alte Gemeindehaus nach dem Umzug der Verwaltung in das neue Rathaus dafür zu nutzen. Die 46 Jährige hat Unterschriftenlisten in den Geschäften am Ortszentrum, den Apotheken, der Schule, den Kitas und im Hort ausgelegt. Franka – Loraine Hetscher warb auch um Unterstützung des Projekts bei der evangelischen Kirchengemeinde von Schulzendorf. Pfarrer Kahlbaum signalisierte seinerseits Bereitschaft dabei mitzuwirken. „Auch die Kirche kann Werte für unsere Kinder vermitteln.” ist Franka – Loraine Hetscher überzeugt.

Bürgermeister Markus Mücke steht dem Projekt wohl gesonnen gegenüber: „Die Errichtung eines Jugendzentrums oder eines Jugendhauses halte ich für sinnvoll. Es stellt sich aber die Frage, ob das Gebäude in der Otto-Krien-Straße dafür geeignet ist. Wer das Gebäude von innen kennt weiß, dass erhebliche Umbaumaßnahmen notwendig sind, damit eine Nutzung als Jugendzentrum möglich ist.” Schulzendorfs Kämmerin Ulrike Hanke trägt angesichts der Bedienung laufender Kredite, der Bereitstellung des Eigenanteils zur Verwirklichung der Maßnahmen des Konjunkturprogramms und der Belastungen durch den bevorstehenden Straßenbau schon heute einige Sorgenfalten im Gesicht. „Da kann ich mir keine weitere Investition vorstellen.”, offenbarte Mücke.

Der Bürgermeister hat aber einen alternativen Vorschlag in der Tasche: „Der Verkauf der Immobilie würde eine andere Situation schaffen. Man könnte Einnahmen erzielen, die für die Errichtung eines Jugendhauses an einer anderen Stelle genutzt werden können.”

Doch zunächst müssen Schulzendorfs Gemeindevertreter erst einen gemeinsamen Konsens finden.

Erste Reaktionen auf den Aufruf von Franka – Loraine Hetscher klingen hoffnungsvoll.

„ Solch ein Jugendzentrum muss kommen! Seit Jahren setzt sich meine Fraktion dafür ein. Wenn das vorgeschlagene Projekt sinnvoll und finanzierbar ist, dann kann ich mir alles vorstellen.”, unterstrich Joachim Kolberg, Fraktionsvorsitzender der CDU.

Auch der Chef der Linkspartei im Schulzendorfer Parlament, Dieter Gronau sieht das Projekt positiv: „Selbstverständlich werde ich ein solches Anliegen unterstützen. Allerdings müssen wir die Kosten, die mit diesem Projekt verbunden sind, genau im Auge haben.”

Das klingt alles sehr gut, doch der viel schwierigere Teil steht erst bevor: die Umsetzung!
Bürgermeister Markus Mücke streckt seine Hand aus: „Der Aufruf von Frau Hetscher freut mich sehr, denn sie kündigt tatkräftige Unterstützung an. Ich gehe davon aus, dass Frau Hetscher die Unterstützer zusammen führt, die Form der Unterstützung genauer benennt und wir uns dann recht bald zusammen setzen und überlegen können, wie ein Jugendhaus verwirklicht werden kann.”